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Über 30 Schulen machen mit bei Hoffnungsbaum-Aktion der katholischen Jugendhilfe-Träger :Herzenswünsche für eine Zukunft ohne Corona

Was wünschst Du Dir für die Zeit nach Corona? Diese Frage haben sich Schülerinnen und Schüler von rund 30 Schulen im Landkreis Saarlouis gestellt und ihre Wünsche auf Blätter geschrieben und an Hoffnungsbäumen befestigt. Zu der Kreativ-Aktion aufgerufen hatten die katholischen Jugendhilfe-Träger im Kreis.
Der Wunschbaum der Louis-Braille-Schule in Lebach.
Datum:
18. Juli 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Dillingen – „Ich träume davon, meinen Opa wieder umarmen zu können“, „Ich wünsche mir, dass es weniger Streit in der Familie gibt“ oder „Ich würde gerne wieder meinen Geburtstag feiern können“ – Herzenswünsche wie diese haben Kinder von über 30 Schulen im Landkreis Saarlouis im Rahmen der Aktion „Wovon träumen wir?“ auf gebastelte Baumblätter geschrieben und diese an Hoffnungsbäumen in ihren Schulen aufgehängt. „Bei manchen Wünschen musste ich ganz schön schlucken“, sagt Thomas Kreuzahler, Lehrer an der Grundschule in Gisingen. Darüber hinaus hätten sich viele Kinder gewünscht, wieder zum Training im Verein gehen zu können. „Die Aktion gefällt den Kindern sehr“, berichtet der Lehrer. Der Baum mit inzwischen über 130 Wünschen stehe nun vor dem Lehrerzimmer und kann nun in den Pausen von allen Kindern betrachtet werden. 

Zur Kreativ-Aktion aufgerufen hatten im Mai die katholischen Jugendhilfe-Träger im Kreis Saarlouis, die damit ein Hoffnungszeichen für Kinder und Jugendliche in Zeiten von Wechselunterricht und Quarantäne setzen wollten. Die Schulen erhielten dafür einen Holzbaum (ca. 125x70x1 cm) und Blatt-Schablonen. „Wovon träumst Du? Was willst Du machen, wenn Corona weg ist? Was wünschst Du Dir für die Zukunft?“ – waren die Fragen, anhand derer die Schülerinnen und Schüler die Blätter mit ihren Wünschen gestaltet haben.

Teilgenommen haben auch die Schülerinnen und Schüler der Lothar-Kahn-Gemeinschaftsschule in Rehlingen-Siersburg. „Zuerst hatten wir überlegt, ob sich die Aktion nur etwas für unsere jüngeren Schüler eignet. Aber gerade den Jugendlichen wurde in letzter Zeit wenig Gehör geschenkt und auch sie haben gerne mitgemacht“, sagt Religionslehrerin Monika Koster. Die Teilnahme sei für die rund 330 Schüler der Klassen fünf bis zehn jedoch freiwillig gewesen. Im Rahmen der wöchentlichen Klassenlehrer-Stunde hätten die Kinder und Jugendlichen über Probleme im Schulalltag und allgemein gesprochen und im Anschluss daran die Blätter gestaltet. „Viele Schülerinnen und Schüler wünschen sich, dass die Regeln gelockert werden, etwa die Maskenpflicht oder dass sie gerne wieder mit ihren Familien in den Urlaub fahren wollen“, nennt Koster einige Wünsche. Im Sommer Freunde treffen können und wieder die Freizeit gestalten zu können, wie es einem gefällt, seien weitere Wünsche gewesen. Schüler der 9. Klasse haben die Gestaltung des Hoffnungsbaums übernommen und die Blätter mit einer Heißklebepistole am Baum befestigt. Dieser wird nun im Foyer der Schule aufgestellt.

„Unsere Schülerinnen und Schüler waren mit Begeisterung und vielen Ideen bei der Arbeit“, sagt auch Benno Linnenbach, Lehrer an der Staatlichen Förderschule für Blinde und Sehbehinderte in Lebach. „Über das Thema sind heitere Diskussionen entstanden, in denen es viel um die Pandemie, die Gesundheit und die Klassen- und Schulgemeinschaft ging.“ Wegen der starken Sehbehinderung oder Blindheit fiel es vielen der 64 Schüler leichter, über ihre Hoffnungen zu diskutieren, als die Wünsche aufzuschreiben. Manche haben die Blätter mit Braille-Schrift gestaltet. Die meisten Wünsche und Träume drehten sich dabei vor allem um das Ende der Pandemie und die Gesundheit. „Ich wünsche mir, dass Corona weggeht und nie wieder kommt“ oder „Dass alle Menschen, die ich mag, gesund bleiben“ sind zwei der Wünsche. Der Lockdown und die notwendigen Corona-Beschränkungen haben seine Schüler besonders hart getroffen, berichtet Schulleiter Sven Görgen. „Die Schule ist für sie noch viel mehr als für andere Kinder und Jugendliche der Ort, an dem sie soziale Kontakte haben und Gleichaltrige treffen können.“ Viele Schüler beklagten, dass sie aufgrund der Hygieneregeln nicht ihre Freunde in den Nachbarklassen besuchen dürfen. Der Baum stehe nun in einem Klassenzimmer und könne von den Schülerinnen und Schülern ertastet werden. „Der Baum hat inzwischen Wurzeln in der Schule geschlagen. Er bietet immer wieder eine gute Gelegenheit, um über die Gedanken, Sorgen und Hoffnungen ins Gespräch zu kommen“, sagt Görgen.

Alle teilnehmenden Schulen waren aufgerufen, Fotos ihrer Hoffnungsbäume auf eine Homepage hochzuladen, sodass online ein ganzer Wald von Wünschen entsteht. Die Ergebnisse stehen unter: https://padlet.com/dekanatdillingen/1ubqbbgmmttr6u8w 

(uk)

Die Wunschbäume

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