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Püttlinger „Aktion 33“ wirkt seit 30 Jahren gegen Folgen der Armut in Bolivien:Hilfe bleibt weiterhin nötig

Seit Jahrzehnten wird aus der Püttlinger Pfarrgemeinde Liebfrauen heraus Unterstützung für verarmte Menschen in Bolivien organisiert. Jetzt wurde das 30-jährige Bestehen der "Aktion 33" gefeiert.
Weihbischof Leo Schwarz bei seiner Festpredigt vor dem Altarbild mit den 33 Figuren
Datum:
15. Aug. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Püttlingen – Seit Jahrzehnten wird aus der Püttlinger Pfarrgemeinde Liebfrauen heraus Unterstützung für verarmte Menschen in Bolivien organisiert. Mit der Gründung der Initiative „Aktion 33“ ist diese Hilfe einst verstetigt worden. Jetzt wurde das 30-jährige Bestehen dieser inzwischen als gemeinnütziger Verein organisierten Gruppe gefeiert: Der emeritierte Trierer Weihbischof Leo Schwarz zelebrierte aus diesem Anlass mit der Gemeinde in Püttlingen ein Pontifikalamt. Schwarz lebt heute selbst wieder in Bolivien – dem Partnerland des Bistums Trier, in dem er lange Zeit wirkte. „Trotz mancher Verbesserung hat die Armut viele Gesichter“, vergegenwärtigte Monika Ziegler, Vorsitzende der „Aktion 33“, in ihrer Kurzbilanz die aktuelle Lage in dem lateinamerikanischen Land. Hilfe sei auch nach so vielen Jahren immer noch nötig. Bildung etwa bleibe ein drängendes Thema: „Etliche Eltern müssen ihre Kinder zur Arbeit schicken, sie haben keine Wahl, für sie ist Schulbildung immer noch Luxus.“ Analphabetismus ist eine weit verbreitete Folge. Die offizielle Statistik spiegele dabei ein verzerrtes Bild: Jeder, der mit seinem Namen statt mit Daumenabdruck unterschreibt, wird hier bereits nicht mehr als Fall gezählt. Bereits in den 1950er Jahren unterstützten die Püttlinger soziale Projekte in Bolivien. Denn Liebfrauen war die Heimatgemeinde des inzwischen verstorbenen Kardinals José Clemente Maurer, der viele Jahre als Primas der Kirche des südamerikanischen Landes vorstand. Unter Pfarrer Hans Vössing wurde in den 1970ziger und 80ziger Jahren das Engagement fortentwickelt. 1986 entstand dann im Pfarrgemeinderat die Idee zur „Aktion 33“. Gesucht wurden 33 Männer und Frauen, die sich für die Mindestdauer eines Jahres zur Spende von 30 Mark verpflichteten. Gleich zu Beginn fanden sich 80 Interessenten, über 130 feste Unterstützer hat die Initiative heute. Seit 2010 ist die Gruppe als gemeinnütziger Verein „Aktion 33 – Hilfe für Bolivien“ eingetragen. Vielfältige Einzelspenden ergänzen laut Peter Ziegler, der gemeinsam mit seiner Frau den Vorstand bildet, den finanziellen Spielraum. Beispielweise hätten die Bewohner der Püttlinger Ritterstraße im vergangenen Jahr mit dem Erlös verschiedener Aktionen die Arbeit des Vereins stark gefördert. Bis zum Stand Juli dieses Jahres hat der Gesamtspendenstand 1,6 Millionen Euro erreicht. Geld ist im Laufe der Jahre unter anderem in den Bau von Schulen, Waisenhäusern und eines Krankenhauses geflossen. Für diesen Einsatz zugunsten insbesondere der bolivianischen Landbevölkerung bedankte sich Weihbischof Schwarz nachdrücklich. „Arme und Verlassene – das sind die Schätze der Kirche“, meinte er seiner Predigt. Am Hochaltar der Liebfrauen-Kirche erinnerten 33 Figuren an christliche Brüder und Schwestern aus aller Welt, die sich für die Notleidenden eingesetzt haben. Ihr Vorbild solle weiterhin Ansporn bleiben. Zum Abschluss des Festgottesdienstes verabschiedete der Weihbischof die Gemeinde mit einem bolivianischen Schlusssegen in spanischer Sprache. Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins „Aktion 33 –Hilfe für Bolivien“ sind unter www.aktion33.de im Internet zu finden.