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Lebensberatungsstelle Mayen legt Jahresbericht 2020 vor:Hilfe und Beratung in Zeiten der Pandemie

Der Jahresbericht der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Mayen gibt einen Einblick in die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Leiterin der Lebensberatungsstelle in Mayen Nicole Stockschlaeder. Foto: Julia Fröder/Bistum Trier
Datum:
26. Mai 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Mayen – 523 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Vorjahr Rat und Hilfe bei der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Mayen gesucht. Weitere 123 Menschen nahmen an Elternkursen, offenen Sprechstunden oder Weiterbildungen teil. Die Anzahl der Leistungen, die das Beratungsteam um Leiterin Nicole Stockschlaeder in 2020 erbacht hat, betrug 399. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervor.

Kinder und Jugendliche suchten hauptsächlich Hilfe wegen Erschöpfung und Überlastung sowie Partnerschaftskonflikten, Sorgerechtsstreitigkeiten, wechselhaftem Erziehungsstil oder sonstigen Problemlagen der Eltern. 51 Prozent dieser Heranwachsenden leben nicht in ihrer Ursprungsfamilie mit beiden Elternteilen oder Adoptiveltern. Bei Erwachsenen waren die wichtigsten Beratungsthemen Stress, Kommunikationsprobleme, Belastungen durch kritische Lebensereignisse und Depressive Verstimmungen bzw. Depressionen.

Im Corona-Jahr 2020 wurde im Bereich der Lebensberatung schnell und adäquat reagiert. Es wurden Heimarbeitsplätze eingerichtet, und inzwischen sind Videochat-Beratung, Telefon- und Videokonferenzen sowie Online-Fortbildungen zum Alltag geworden. Ratsuchende und Berater haben die neuen Kommunikationsformen gut angenommen.

Schwieriger war die Situation im familiären Bereich von Ratsuchenden, da die eingespielten Alltagsrhythmen abhanden kamen. Manche Jugendlichen landeten im Corona-Blues. Die Schulanforderungen ohne Präsenz-Unterricht zu erfüllen, fiel ihnen unterschiedlich leicht oder schwer. Alleinlebende litten unter der geforderten sozialen Distanz; Vorerkrankte und Ältere belastete die unsichtbare Bedrohung durch das Virus wie auch die Isolation. Finanzielle Sorgen wegen Kurzarbeit oder Angst um den Arbeitsplatz verschlechterten die Lage für alle Beteiligten. Gleichzeitig gaben Ratsuchende an, vor allem im ersten Lockdown eine wohltuende Entschleunigung erfahren zu haben. Pendler ersparten sich lange Arbeitswege, Mütter erfuhren eine neue partnerschaftliche Unterstützung im Haushalt und der Kindererziehung. Durch die gemeinsame Krise haben viele in den Fokus genommen, was den meisten das Wichtigste ist: Verlässliche Beziehung in Familie und Gemeinschaft.

Träger der Lebensberatung in Mayen ist das Bistum Trier, das 48,9 Prozent der Gesamtkosten der Beratungsstelle trug. Der Landkreis Mayen-Koblenz und die Städte Mayen und Andernach übernahmen 31,3 Prozent, das Land Rheinland-Pfalz 19,8 Prozent. Für Ratsuchende sind die Angebote der Lebensberatung kostenlos.

Die Lebensberatung in Mayen hat ihren Sitz in der St.-Veit-Straße 42, sie ist per E-Mail an lb.mayen@bistum-trier.de oder unter Tel.: 02651-48085 zu erreichen. Die aktuellen Angebote gibt es im Internet unter www.mayen.lebensberatung.info.

(red)