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Lebensberatung Trier legt Jahresbericht 2022 vor:Hilfe und Rat für über 2.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Im Gespräch mit den Beraterinnen und Beratern der Lebensberatung
Datum:
26. Mai 2023
Von:
Simone Bastreri

Trier – Was tun, wenn Kinder nicht mit der Scheidung ihrer Eltern zurechtkommen, wenn es Probleme in der Partnerschaft gibt, wenn kritische Lebensereignisse die Psyche belasten? In solchen Fällen finden Kinder, Jugendliche und Erwachsene Hilfe bei der Lebensberatung (LB) Trier. 2022 konnte sie mit ihren Angeboten 1.600 Menschen helfen. Zusätzlich nahmen 776 Personen an weiteren Angeboten wie Elternkursen, Fallberatungen und Weiterbildungen teil, wie im jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2022 zu lesen ist.

Am häufigsten suchten Kinder und Jugendliche die Beratung wegen emotionaler Belastung durch die Trennung, Scheidung oder Partnerschaftskonflikte der Eltern auf, weitere Gründe seien Überlastung oder Erschöpfung gewesen. Von den beratenen Kindern und Jugendlichen lebten knapp die Hälfte bei den leiblichen oder Adoptiveltern, knapp 36 Prozent bei einem alleinerziehenden Elternteil. Bei den Erwachsenen waren es kritische Lebensereignisse, die Bewältigung von Trennungen, Depressionen und Kommunikationsprobleme, sowie Selbstwertproblematiken.

Zugehende Angebote und Schutzkonzepte

Nach der Corona-Pandemie und Ereignissen wie der Flutkatastrophe in den letzten Jahren habe die Lebensberatung Trier 2022 wieder unter „Normalbedingungen“ ihre Beratungsarbeit durchführen können, erläutert Leiter Tobias Gschwendner. Neu sei 2022 eine Kooperation mit einem Trierer Gymnasium hinzugekommen, um Schüler in herausfordernden Zeiten ein niedrigschwelliges Beratungsangebot vor Ort zu machen. “Zugehende Beratung” gebe es zudem in der Remise in Ehrang, im Kinderhort Heilig-Kreuz, in den Kitas Sirzenich und Langsur sowie der Gemeinwesenarbeit des Caritasverbands in Trier-West. Außerdem habe man das eigene interne Schutzkonzept weiterentwickelt und unterstütze Mitarbeitende der Pfarreien bei der Erstellung selbiger. Die Lebensberatung Trier unterstützt auch die Qualifizierung von Tageseltern sowie das Projekt SCHWUNG für werdende Mütter.

Noch immer sei das persönliche Gespräch die Regel, erklärt Gschwendner, doch viele andere Beratungsangebote seien inzwischen ebenfalls etabliert: So erfolgen 11 Prozent der Beratungsgespräche telefonisch, sechs Prozent per Video und 5 Prozent in einem Onlinechat. Durchschnittlich dauern die Beratungen 5 Stunden pro Person.

 

Träger der Lebensberatungsstelle Trier ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von  341.783,56 Euro trug das Bistum zu knapp 50 Prozent, die restlichen Mittel steuern das Land (18 Prozent) und die Kommunen Stadt Trier sowie der Kreis Trier-Saarburg (33 Prozent) bei. Insgesamt hat das Bistum im Jahr 2022 für seine 20 Lebensberatungsstellen rund 3 Millionen Euro aufgewendet, hinzu kamen öffentliche Zuschüsse von 3,88 Millionen Euro. Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei. Die Beratungsstelle Trier hat ihren Sitz in der Kochstraße 2, 54290 Trier, Tel.: 0651-75885, E-Mail: sekretariat.lb.trier@bistum-trier.de.