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Nacht der Kirchen Saar lockte 9000 Besucherinnen und Besucher:Hoffnungsvolle Wege in 47 Kirchen saarlandweit

Nach zwei Jahren Corona-Pause hat an Pfingstsonntag wieder die Nacht der Kirchen Saar stattgefunden. Über 9000 Teilnehmende kamen zu den vielfältigen Programmpunkten.
(5) Ein Windlicht in der Kirche St. Eligius in Saarbrücken-Burbach. Foto: Ute Kirch/Bistum Trier
Datum:
6. Juni 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – „Es ist wunderbar, dass dieses Jahr wieder die Nacht der Kirchen stattfinden kann – nach zwei Jahren Pause wegen Corona“, freute sich Christian Weyer, Superintendent der Evangelischen Kirche im Rheinland, und sprach damit vielen Engagierten in den Kirchengemeinden aus der Seele.

Nach ersten Schätzungen haben an Pfingstsonntag, 5. Juni, zirka 9000 Menschen die vielfältigen Angebote in den 47 Gotteshäusern verschiedener christlicher Konfessionen saarlandweit besucht. Die Nacht der Kirchen stand in diesem Jahr unter dem Motto „Hoffnungsvolle Wege“, das die Kirchen auf unterschiedliche Weisen mit Leben füllten – etwa mit Kunst, Tanz, Kino, Vorträgen oder Musik.

Anita Girst, Ehrenamtliche im St. Jakobus-Hospiz, Claudia Herber, Ehrenamtliche im Kinderhospiz- und Palliativteam Saar sowie Stefanie Molitor vom Jakobus-Hospiz in Saarbrücken mit Särgen und Urnen in der Kirche St. Jakob in Alt-Saarbrücken. Foto: Ute Kirch/Bistum Trier

Rund 100 Menschen waren in die Saarbrücker Johanneskirche gekommen, um das Jugendtanzensemble iMove des Saarländischen Staatstheaters zu erleben. Die Choreographie war eigens für die aktuelle Ausstellung  „RUACH – Atem. Geist. Wind“ mit der Lichtinstallation „Erleuchtung“ von Dorothee Bielfeld kreiert worden. Wenige hundert Meter Luftlinie weiter in der St. Jakob-Kirche in Alt-Saarbrücken stand unter dem Motto „Hoffnungsvolle letzte Wege“ das Sterben im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem St. Jakobus-Hospiz und dem Kinderhospiz- und Palliativteam Saar hatte die Kirchengemeinde verschiedene Stationen in der Kirche gestaltet. „Wir wollen das Thema Sterben und Tod begreifbar machen, daher stehen hier auch Särge und Urnen zum Anfassen, wann hat man sonst dazu die Gelegenheit?“, sagt Stefanie Molter vom Jakobus-Hospiz. Besucher waren eingeladen, eine „Bucket List“ auszufüllen mit den Dingen, die sie vor ihrem Tod noch erleben möchten. In einer Schreib-Meditation konnten sie ihre Ängste und Wünsche zum eigenen Sterben in Worte fassen. 

In St. Eligius in Saarbrücken-Burbach konnten die Besucherinnen und Besucher der Künstlerin Dorothe Kappel bei der Live-Gestaltung eines Gemäldes mit Erdfarben zu schauen. „Viele Menschen kommen aus verschiedenen Richtungen auf dem Weg zusammen und folgen ihm bis zum Ziel. Für mich ist dieses Ziel Gott“, erklärt Kappel das Gemälde.

Mit einem Band mit aneinander geknoteten Wunschkarten wechselten die Teilnehmenden in Bexbach die Kirche. Foto: evks/Eulenstein

Auf „Hoffnungsvolle Wege“ begaben sich auch die Teilnehmenden in Bexbach. Dort hatten katholische Pfarrei und protestantische Kirchengemeinde gemeinsam ein Programm vorbereitet. Etwa zur Halbzeit wurde die Kirche gewechselt – mit einem Band aus aneinander geknoteten Wunschkarten. Stetig ging es im Gänsemarsch die wenige 100 Meter lange Strecke hinab. Stetig, aber sehr langsam. „Wie die Ökumene“, lachte eine Teilnehmerin. Auf dem Kirchplatz vor der Pfarrkirche St. Martin brennt schon die Feuerschale, zur Stärkung, bevor es in der Kirche weitergeht.

Manche Gäste blieben den ganzen Abend an einem Veranstaltungsort, andere wechselten mehrmals – nicht nur in den Städten. „Im Grunde haben wir bei jedem Programmpunkt eine neue Besetzung“, erzählte Thomas Trapp im einladend beleuchteten „Bliestaldom“ St. Remigius in St. Wendel-Bliesen. Zwischen Gottesdienst, Podiumsdiskussion, Vortrag eines Historikers und Konzert habe es einen regen Wechsel gegeben, aber die Programmpunkte seien zumeist gut angenommen worden.

Schirmherrin Anke Rehlinger und Superintendent Christian Weyer mit der Laterne mit dem Pfingstfeuer Foto: evks/Eulenstein

Bevor das Programm in den jeweiligen Kirchengemeinden begann, wurde die „Nacht der Kirchen“ um 18 Uhr mit einem Eröffnungsgottesdienst aus der Schinkelkirche in Saarbrücken-Bischmisheim eröffnet. Viele teilnehmende Gemeinden übertrugen den Gottesdienst, der vom evangelischen Pfarrer Karsten Siegel und dem katholischen Pfarrer Peter Serf geleitet wurde, in ihre Kirchen. Unter dem Motto „Auf heilsamen Wegen unterwegs“ stand das Pilgern im Mittelpunkt. „Pilgern ist Meditation, Wandern Abenteuer“, stellte Siegel den zentralen Unterschied heraus, „Pilger sind Suchende. Suchende nach Heilung, sich selbst und Gott.“ Als Schirmherrin der diesjährigen Nacht der Kirchen, übernahm Ministerpräsidentin Anke Rehlinger die Lesung. Musikalisch wurde der Eröffnungsgottesdienst vom Bischmisheimer Gospelchor unter der Leitung von Andreas Baldauf gestaltet. Aufgrund der Unwetter-Warnung musste die von der Jakobusgesellschaft Obere Blies-Saar geplante Pilgerwanderung vor und nach des Gottesdienstes abgesagt werden. Pfarrer Karsten Siegel, selbst begeisterter Pilger, kündigte an, die Pilgerwanderung bei geeigneter Gelegenheit nachzuholen. Im Anschluss an den Gottesdienst verteilten Siegel und Serf das Pfingstfeuer an die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, die sich an der „Nacht der Kirchen“ beteiligten.

Die Nacht der Kirchen wurde unterstützt von der Pax-Bank, Saartoto, Kerzen Pazen, der Regierung des Saarlandes und dem Sparkassenverband. Medienpartner ist der WOCHENSPIEGEL.

(uk)