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Jugendpfarrer spendet Firmsakrament in Herdorf:Hoffnungsvoller Tag

Was kann in dieser Zeit Hoffnung schenken? Persönliche Antworten lieferte dazu der Firmgottesdienst mit Jugendpfarrer Dominic Lück in Herdorf.
24 junge Menschen empfingen das Sakrament der Firmung in Herdorf durch Jugendpfarrer Dominic Lück.
Datum:
14. Nov. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Herdorf/Niederfischbach – Ganz im Zeichen der Hoffnung hat der Firmgottesdienst in Herdorf am 12. November gestanden. 27 Jugendliche aus der Pfarreiengemeinschaft Heller- und Daadetal empfingen in der Kirche St. Aloisius das Sakrament durch den Koblenzer Jugendpfarrer Dominic Lück. Im Fokus seiner Predigt stand die Frage: „Was macht euch Hoffnung?“

„Freunde und Familie“ antwortete ein junger Mann auf Anhieb. Pfarrer Lück griff diesen Aspekt auf und ergänzte: „Als Gläubige leben wir mit der Hoffnung, dass es am Ende durch Gott gut wird, denn er lässt uns nie alleine.“ Persönlich mache ihm auch Hoffnung, dass sich so viele junge Menschen – 134 im gesamten Pastoralen Raum Betzdorf – zur Firmung entschieden haben. Er hoffe, dass die Jugendlichen unter anderem durch die Vorbereitung auf die Firmung neues Vertrauen in sich selbst, in Gott und in die Welt gefunden haben, obwohl diese insbesondere jetzt sehr kompliziert sei. „Ich hoffe, dieser Tag ist für euch eine Bestärkung im Glauben.“

Vielfältige Vorbereitung

Vor dem Tag der Firmung gab es ein vielfältiges Angebot: Zum ersten Mal waren alle Firminteressierten aus dem gesamten Pastoralen Raum Betzdorf zu einer gemeinsamen Vorbereitung auf die Firmung eingeladen. Die jungen Frauen und Männer haben an je einem Einkehrtag und zusätzlich an unterschiedlichen Projekten teilgenommen, berichtete Pfarrer Markus Christoph Watrinet, der zusammen mit neun weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen für die Begleitung verantwortlich war. „Unser Ziel war es, sie mit anderen Menschen zusammenzubringen, aber auch Anregungen zu bieten, sich selbst kennen zu lernen und über sich selbst nachzudenken.“ Zur Wahl standen zum Beispiel das Schmieden eines eigenen Kreuzes, kreative Bibelarbeit, aber auch ein Treffen mit beeinträchtigten Jugendlichen oder ein Informationsabend bei der Lebensberatungsstelle.

Die Möglichkeit, nach seinen eignen Interessen zu wählen, begeisterte auch Merle Schöne und Elija Noël Euteneuer aus Niederfischbach.

Jugendpfarrer Dominic Lück im Gespräch mit den Jugendlichen. Fotos: Bistum Trier/Julia Fröder

Merle Schöne nutzte das Angebot, um bei einem Bestattungsinstitut hinter die Kulissen zu blicken. „Dort wurden uns viele Dinge verdeutlicht, mit denen man zuvor nicht gerechnet hatte. Auch die ‚Normalität‘ des Todes und die verschiedenen Arten, sich von jemandem zu verabschieden, wurden erläutert“, berichtete die 16-Jährige aus Niederfischbach. Elija Noël Euteneuer entschied sich für das intuitive Bogenschießen, „das mir sehr viel Spaß gemacht hat, da ich zuvor noch nie Bogenschießen ausprobiert habe.“ Daneben hatte er in einer Videokonferenz mit Hauptamtlichen und Jugendlichen digital den Firmgottesdienst vorbereitet.

Für den 15-Jährigen fiel die Entscheidung, sich firmen zu lassen, leicht. „Bei der Taufe haben meine Eltern die Entscheidung übernommen. Diese möchte ich bekräftigten, und mit der Firmung bin ich dann vollständiges Mitglied in der Kirche.“ Hinzukomme, dass er sich in der Gemeinde sehr wohl fühle und als Messdiener und Messdienerleiter aktiv den katholischen Glauben vor Ort mitgestalte.

Merle Schöne hatte sich im Vorfeld der Firmung viele Gedanken gemacht. Schon vor mehreren Jahren habe sie überlegt, die katholische Kirche zu verlassen. „Da ich mehrere Kritikpunkte habe, beispielsweise der Umgang mit Homosexualität, die fehlende Gleichberechtigung von Mann und Frau, das Verbot für katholische Priester zu heiraten und eine Familie zu gründen sowie insgesamt die veralteten Ansichten.“ Doch sie ist geblieben und hat sich für das Sakrament der Firmung entschieden: „Ich habe nur die Möglichkeit, Änderungen beizusteuern, wenn ich ein Teil der Kirche bleibe und so selbst versuche, für Veränderungen und Verbesserungen zu sorgen.“

(jf)