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Bistum feiert Abschiedsgottesdienst mit Weihbischof em. Franz Josef Gebert:„Ich bin von sehr viel Dankbarkeit erfüllt“

Weihbischof em. Franz Josef Gebert schaut zurück auf seine Zeit im Bistum Trier
Der emeritierte Weihbischof Franz Josef Gebert an seiner Lieblingsstelle im Trierer Dom
Datum:
21. Apr. 2024
Von:
Constanze Haubrich

Trier – Fragt man den emeritierten Weihbischof Franz Josef Gebert nach seinem Lieblingsort im Trierer Dom, muss er nicht lange überlegen. „Das ‚Wolkenloch‘ durch das man in die Heilig-Rock-Kapelle schauen kann.“ Dieser Durchbruch sei das Portal zu der Aufbewahrungskammer der Reliquie, in der sich die Theologie von Tod und Leben, Leid und neuer Lebenskraft entfalte. Mit diesem bedeutsamen Ort im Rücken hat der 75-Jährige am Sonntag, 21. April, zum Abschluss der Heilig-Rock-Tage 2024 seinen Abschiedsgottesdienst zelebriert. Das Rücktrittsangebot des Weihbischofes an seinem 75. Geburtstags wurde vom Papst angenommen.

Gebert schaut zurück auf eine lange Karriere im Bistum Trier. Und das, obwohl er sich nach der Volksschule erst einmal für eine Lehre zum Weinküfer entschieden hatte. Nach dem Abitur, welches er an einem Abendgymnasium nachholte, beschloss er, Theologie zu studieren und in das Trierer Priesterseminar einzutreten. Das Studium absolvierte er in Trier und in Rom, wo er 1977 die Priesterweihe erhielt. Sein Weg sollte ihn wieder zurück nach Trier führen. Nach einer 18-monatigen Kaplanzeit in Sinzig wurde er unter Bischof Hermann Josef Spital zum ersten Sekretär in Trier ernannt. Neben seiner Beförderung zum Subregens 1985 – also dem stellvertretenden Leiter des Priesterseminars – und der Leitungsfunktion der Abteilung „Pastorale Dienste“ 1991 brachte vor allem die Jahrtausendwende eine spannende Aufgabe: Gebert wurde Leiter des Diözesancaritasverbandes in Trier. Höhepunkt seiner kirchlichen Karriere war jedoch die Ernennung zum Weihbischof im Jahr 2017. Vor allem aufgrund seines Alters – Gebert war zu diesem Zeitpunkt 68 Jahre alt – sei er „völlig überrascht“ gewesen.

Auf seinem Weg habe er es manchmal vermisst, pastoralen Dienst in einer Pfarrei zu leisten. Für ihn sei jedoch immer wichtig gewesen, einen festen Platz in der Liturgie, also der Messfeier, zu haben. Und seine seelsorglichen Aufgaben habe er trotzdem wahrnehmen können - nur eben nicht an einen festen Ort gebunden. „Dadurch habe ich mich in meiner Aufgabe als Priester nie entfremdet gefühlt.“

Auf die sieben Jahre als Weihbischof blickt der Emeritierte glücklich zurück. „Ich bin für die letzten Jahre mit Dankbarkeit erfüllt“, erzählt er lächelnd. Für seinen neuen Lebensabschnitt im Ruhestand habe er sich noch nicht allzu viel vorgenommen. Seiner Leidenschaft fürs Kochen wolle er verstärkt nachgehen. Daneben bleibe auch noch Zeit für den ein oder anderen Krimi. (ch)