Klar kommunizieren und zwar für die jeweilige Zielgruppe – dies wurde in Kleingruppen eingearbeitet und erprobt. „Erklären Sie den biblischen Begriff ‚Buße‘ einer 45-jährigen Finanzmanagerin“, lautete eine Aufgabenstellung. Eva Jung schlug folgende Lösung vor: „Buße ist eine Art Hausputz für die Seele, wie ein Blick unter den Teppich.“ Aus dem Bild des Teppichs ließen sich anschließend viele kreative Ideen schaffen. „Es geht darum, um die Ecke zu denken“, erklärte die Hamburgerin. In einer Podiumsdiskussion lautete das Thema: „Kommunikationspflicht: Wenn die Leute nicht mehr in die Kirche kommen, wie kommen die Glaubensinhalte zu ihnen?“ Hier waren Kräfte aus der Praxis und aus der Wissenschaft vertreten. „Wir müssen überlegen, wo wir die Menschen erreichen“, eröffnete der Direktor der Kommunikations- und Medienabteilung im Bistum Trier Dr. André Uzulis die Diskussion. Der Dechant im Dekanat Rhein-Wied, Thomas Darscheid, sah dort ebenfalls einen Ansatzpunkt. „Es geht darum, sich in die jeweilige Zeit hineinzuversetzen, so war es auch bei den Konzilen.“ Andreas Ebbecke, Masterstudent in Bauingenieurwissenschaft und Stipendiat des Cusanuswerks, das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche in Deutschland, störte sich an dem Vokabular der Kirche: „Da fällt mir zum Beispiel der Begriff Hirte ein. Ich habe in meinem Leben noch keinen Hirten getroffen!“ Die Professorin für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft Dr. Hildegund Keul sah hier das Problem in der Theologie selbst: „Die Sprache ist von der Vergangenheit geprägt.“ Es sei wichtig, dass die Kirche sich den gesellschaftlichen Fragen der Zeit stellt, doch dann werde es Konflikte geben. „Die katholische Kirche ist allerdings sehr konfliktscheu“, kritisierte Hildegund Keul. Doch es sei wichtig etwas zu riskieren. „Eine riskante Pastoral macht sehr viel Spaß.“