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Bischof Ackermann besucht Koblenzer Hildegard-von-Bingen-Schule:„Ich schaue bewusst hin“

Bei der Visitation in der Hildegard-von-Bingen-Schule in Koblenz schaut Bischof Ackermann genau hin und erfährt allerhand über die Ausbildungen zum Sozialassistenten und zum Erzieher.
In der Bibliothek treffen Bischof Dr. Stephan Ackermann (Mitte), Wolfgang Müller vom Bischöflichen Generalvikariat (rechts) und Schulleiter Thomas Schmitz auf eine Gruppe von Schülerinnen, die sich auf ein anstehendes Referat vorbereiten.
Datum:
13. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Ich schaue bewusst hin“, hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann am 12. September im Rahmen seiner Visitation in der Hildegard-von-Bingen-Schule in Koblenz den versammelten Schülerinnen und Schülern erklärt. „Die Schulen sind ein wichtiger Punkt in der Bistumslandschaft, daher will ich sie besser kennenlernen.“

Der Leiter der berufsbildenden Schule für Sozialassistenz und Erzieher, Thomas Schmitz, führt Bischof Ackermann und Wolfgang Müller, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat, durch das Gebäude in der Friedrichstraße 3.

In einer Art Pressekonferenz werden den Gästen aus Trier die Charakteristika der Schule und der Ablauf der beiden Ausbildungsgänge präsentiert. Bischof Ackermann nutzt die Chance, bei einer Pressekonferenz einmal auf der anderen Seite zu sitzen und stellt den jungen Menschen einige Fragen zum Unterricht und zum Beruf des Erziehers bzw. des Sozialassistenten. Das Thema Kinder- und Jugendschutz stehe ab dem ersten Tag auf dem Unterrichtsplan, beantworten die Auszubildenden dem Bischof auf seine Frage nach Präventionsangeboten. „Die Gesetzeslage, der Kontakt mit dem Jugendamt, Gewalt sowie die Prävention sexualisierter Gewalt sind Themen“, erklärt der Schülersprecher Nils Dames.

Das Einsatzfeld beider Berufsgruppen beschränke sich nicht nur auf Kindertageseinrichtungen und Krippen mit Kindern unter sechs Jahren. Auch im Bereich von Heimen oder Horten in der Kinder- und Jugendhilfe werden Erzieher und Sozialassistenten eingesetzt, erklären die Vertreter der Schülerschaft.

Dies bestätigt Elena Schmittuz. Sie hat ihr Berufspraktikum in der Spiel- und Lernstube „Im Kreutzchen“ in Koblenz-Neuendorf absolviert und das Projekt „Kinderhort of Rock“ initiiert. Sie hat mit den Kindern Musikinstrumente gebaut und eine kleine Band mit den Sechs- bis 13-Jährigen gegründet. „Durch die Instrumente wurde ihr Selbstwertgefühl gestärkt“, erklärt sie. Das Projekt habe die Demokratiefähigkeit gefördert. Nun ist sie in der Einrichtung als Erzieherin tätig.

Carina Güntner hat sich in ihrer Abschlussarbeit dem Thema Naturerfahrung gewidmet. Die vier- bis sechsjährigen Jungen und Mädchen einer Kindertagesstätte in Neuendorf haben sich in diesem Projekt mit dem Wandel beschäftigt und sich gleichzeitig mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. „Ich habe durch das Projekt gelernt, mich von den Kindern und ihren Ideen leiten zu lassen und dass kann ich in meiner Arbeit anwenden“, berichtet die junge Frau, die nun auch als Erzieherin arbeitet.

Einige Schülerinnen und Schüler, die im Schnitt 20 Jahre alt sind, haben vor Beginn ihrer Laufbahn an der Hildegard-von-Bingen-Schule andere Bereiche ausprobiert. Sie haben als Au-pair gearbeitet, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, ein Lehramtsstudium abgebrochen, waren Handwerker oder im Bürobereich tätig – und haben sich jetzt ganz bewusst für eine der zwei Ausbildungen entschieden. Ein Anlass für Bischof Ackermann nach der Motivation der Schülerinnen und Schüler zu fragen. Sarah Klenner aus Koblenz befindet sich im ersten Ausbildungsjahr zur Erzieherin. Vorher hatte sie einen Bürojob: „Nebenbei habe ich in einer Jugendherberge gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass die Arbeit dort mir viel Spaß macht. Im Büro hat man einen öden Alltag, als Erzieherin erlebe ich jeden Tag etwas anderes.“

(jf)