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Neue Pastoralreferentin:„Ich will ein freundliches Gesicht von Kirche sein“

Luisa Maurer wird am 2. September von Bischof Ackermann als Pastoralreferentin beauftragt. Anschließend wird sie neue Rundfunkbeauftragte des Bistums beim SR.
Luisa Maurer wird am 2. September von Bischof Ackermann als Pastoralreferentin beauftragt.
Datum:
22. Aug. 2023
Von:
Ute Kirch

Saarbrücken – Die Kirche aktiv mitgestalten, das wollte Luisa Maurer bereits als Kind. Ihr ehrenamtliches Engagement in der katholischen Kirchengemeinde in Quierschied, als Gruppenleiterin bei den Messdienern und in der Katholischen Jugend, hätten ihre Berufswahl entscheidend beeinflusst: Am 2. September wird die 28-Jährige vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann zur Pastoralreferentin beauftragt. Künftig wird sie mit einer halben Stelle neue Rundfunkbeauftragte des Bistums beim Saarländischen Rundfunk und Deutschlandradio sowie als Seelsorgerin im Pastoralen Raum Bad Kreuznach eingesetzt.

Der Berufswunsch Pastoralreferentin habe sich erst während des Studiums herauskristallisiert, sagt Maurer. Zunächst studierte sie in Saarbrücken Religion und Mathematik auf Lehramt. Besonders angetan habe es ihr dabei die systematische Theologie. „Die Frage nach Gott auf wissenschaftlicher Ebene zu diskutieren, hat mich fasziniert, auch wenn man natürlich im Studium darauf nicht die letzte Antwort findet“, sagt Maurer. Mathematik und Theologie – die Fächer-Kombination wirke für viele auf den ersten Blick widersprüchlich, zu Unrecht, wie sie findet: „Das logische Denken, mit nüchterner Art an die Dinge heranzugehen, kann auch in der Kirche nicht schaden. Andererseits den ganzen Menschen zu sehen und ihn nicht nur als Zahl zu betrachten, ist etwas, was die Mathematik lernen kann.“

"Ich will bei den Menschen sein"

Doch während des Studiums merkte sie, dass die Theologie stärker ihre Leidenschaft weckte. Da ein Vollstudium der Theologie in Saarbrücken nicht möglich ist, studierte Luisa Maurer zunächst ein Jahr an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, bevor sie in Trier das Studium abschloss. Für ihre Magisterarbeit in Fundamentaltheologie erhielt sie zudem eine Auszeichnung. „Ich hatte immer Spaß an der Wissenschaft, aber ich habe noch größere Lust auf die Pastoral. Ich will lieber bei den Menschen sein“, begründet sie ihre Entscheidung, sich während des Studiums für den sogenannten Bewerberkreis für angehende Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen anzumelden. Sie absolvierte Praktika in Pfarreien und lernte im Team der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken die Arbeit vor Ort kennen.

Nach ihrem Studienabschluss startete Maurer am 1. September 2020 die Berufseinführungsphase im ehemaligen Dekanat St. Willibrord-Westeifel, dem zwei Jahre als Pastoralassistentin in Bad Kreuznach folgten. „Ich war sehr gerne in Bad Kreuznach“, sagt Maurer. Zu ihren Schwerpunkten zählte dort vor allem die Jugendarbeit in der „Jungen Kirche Bad Kreuznach“, in der sich junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren engagieren und gemeinsam Kirche leben. Darüber hinaus zählten die Firmvorbereitung, die Begleitung der Messdiener und der Religionsunterricht an einer Realschule Plus zu ihren Aufgaben. „Ich habe mich auch für den Beerdigungsdienst weitergebildet. Das ist ein so wichtiger Dienst, den ich gerne ausübe“, sagt Maurer.

Ein Vorbild seien für sie die engagierten Jugendgruppenleiter in ihrer Kindheit. „Ich habe schon damals gesagt, dass ich das auch einmal für Jüngere machen möchte.“ So habe sie die ganze Jugend durchweg positive Erfahrungen mit Kirche gemacht: „Ich habe dort Freunde getroffen und konnte mich mit meinen Fähigkeiten einbringen. Dass das nicht selbstverständlich ist, habe ich erst später erfahren.“  Sie hat sich bewusst dafür entschieden, für Kirche arbeiten zu wollen – aller Skandale zum Trotz. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder, ich gehe oder ich gestalte mit. Ich habe mich für Zweiteres entschieden und will ein freundliches Gesicht von Kirche sein und den Menschen positive Erfahrungen mit Kirche geben.“

Rundfunk als Chance, Menschen außerhalb der "kirchlichen Blase" zu erreichen

Ab September wird Luisa Maurer neue Beauftragte des Bistums Trier für den Saarländischen Rundfunk und das Deutschlandradio – eine Stelle, die sie sich hälftig mit Gemeindereferentin Corinna Achtermann teilt. Ihre Begeisterung für Radio und Fernsehen wurde bereits im Bewerberkreis geweckt, als es in einem Seminar darum geht, wie man die Frohe Botschaft in 90 Sekunden für das Radio darstellen kann. „Der Rundfunk ist eine echte Chance, Menschen auch außerhalb unserer kirchlichen Blase zu erreichen“, sagt die 28-Jährige, „wenn die Hörerinnen und Hörer nur einen Impuls mitnehmen, der sie Hoffnung oder Trost empfinden lässt, ist schon sehr viel erreicht.“ 

Info

Am 2. September wird Luisa Maurer gemeinsam mit einer Gemeindereferentin im Rahmen eines Gottesdiensts um 9.30 Uhr im Trierer Dom von Bischof Dr. Stephan Ackermann offiziell beauftragt. Zur Zeit arbeiten 254 Gemeindereferentinnen und -referenten sowie 197 Pastoralreferentinnen und -referenten mit den Menschen in Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und Pastoralen Räumen des Bistums (Stand Juli 2023); sie engagieren sich für Kinder und Jugendliche, helfen Eltern bei der Weitergabe des Glaubens an die junge Generation, teilen sich weitere pastorale Aufgaben mit den Pfarrern und unterstützen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihren verschiedenen Aufgaben.

Ansprechpartner:

Herbert Tholl

Herbert Tholl

Ausbildungsleitung Gemeindereferent:innen und Fachbegleitung Pastoraltheologie