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Sebastian Kühn aus Eppelborn wird im Juni zum Priester geweiht:Ich will vor Ort bei den Menschen sein

Am 8. Juni wird Sebastian Kühn im Hohen Dom zu Trier zum Priester geweiht. Erst während des Theologiestudiums hat sich der gebürtige Saarländer dazu entschlossen, Priester zu werden.
Sebastian Kühn wird am 8. Juni zum Priester geweiht. (Foto: Zeljko Jakobovac/ Paulinus)
Datum:
2. Juni 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Eppelborn – Eigentlich wollte er nur Antworten auf Fragen erhalten, die in ihm brannten. Fragen zu seinem Glauben. In der Vorbereitungszeit zu seinem Abitur am Saarbrücker Wirtschaftsgymnasium hat sich Sebastian Kühn deshalb dazu entschlossen, Theologie zu studieren. Am 8. Juni wird der 29-jährige Saarländer um 10.30 Uhr im Dom zu Trier zum Priester geweiht.

Sebastian Kühn stammt aus Eppelborn-Calmesweiler, „aus dem Herzen des Saarlandes“, wie er sagt. Dort ist er zur Realschule gegangen und anschließend auf das Wirtschaftsgymnasium nach Saarbrücken, um sein Abitur zu machen. „Ich komme aus einem sehr volkskirchlichen Milieu“, erzählt Kühn. „Meine Eltern waren Katecheten zur Kommunion und Firmung. Ich war lange Zeit Messdiener, auch noch als ich studiert habe und war auch im Pfarrgemeinderat aktiv.“ Dass er einmal Priester werden könnte, kam ihm damals noch nicht in den Sinn. „Während des Abiturs habe ich mich entschieden, Theologie zu studieren. Ich wollte einfach mehr über das wissen, was ich glaube. Ich habe dann in Trier angefangen zu studieren, ohne den Plan: ich werde jetzt Priester, Gemeinde-, oder Pastoralreferent. Meine Neugierde wurde gestillt, in dem Sinn, dass ich mich dort beheimatet gefühlt habe.“ Am Theologiestudium schätzt er insbesondere die spirituellen Elemente. „Man lernt in der Beschäftigung mit der Theologie nochmal neu zu beten und die Beziehung zu Gott zu schätzen.“ Während eines Praktikums im Zuge des Studiums hat er schließlich die Erfahrung gemacht, „dass der pastorale Dienst überhaupt eine Möglichkeit ist. Dort habe ich gemerkt, die pastorale Arbeit, die Arbeit in der Gemeinde mit den Menschen zusammen, das ist auch etwas, was zu mir passen würde.“ Den letzten Ausschlag gaben besondere „spirituelle Momente wie Wallfahrten, der Weltjugendtag 2011 in Madrid und die Erfahrungen, die ich 2012 bei der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier gemacht habe. Dort habe ich mir zum ersten Mal eingestanden, ich könnte mich ja im Priesterseminar melden, um weiter zu erforschen, ob ich Priester werden will.“

Obwohl er der einzige Priesteramtskandidat für dieses Jahr ist, war er in den Pastoralkursen nicht alleine: „Ich war zunächst mit dem Jahrgang über mir zusammen und dann mit angehenden Pastoralreferentinnen und -referenten. Da sind wir gemeinsam unterwegs und das schätze ich sehr, dass ich mit dem ganzen Spektrum an kirchlichen Berufen, die jetzt angefangen haben, zusammen sein konnte.“ Sein Pastoralpraktikum absolvierte der 29-Jährige in der Pfarreiengemeinschaft Niederfischbach-Mudersbach. „Ich habe jetzt schon gemerkt, dass ich in das Feld der Trauerbegleitung gut hineingewachsen bin“, erzählt er. „Was ich dagegen nie gedacht hätte, dass Unterrichten so ein Feld ist, wo ich mich persönlich wohl fühle. Ich würde nicht sagen, dass ich jetzt schon den perfekten Unterricht mache, aber das war nie was, was ich auf dem Plan hatte, dass das etwas ist, wo ich gern hingehe.“ Sebastian Kühn unterrichtet Religion an der Integrierten Gemeinschaftsschule Betzdorf-Kirchen

Kurz vor seiner Weihe ist Sebastian Kühn für zwei Wochen in Trier, um verschiedene Kurse zu absolvieren. Dabei geht es unter anderem um Gesprächsführung: Seelsorgegespräche, aber auch um die Beichte und geistliche Prozesse. „Und Messen zu halten. Das muss man üben, auch wenn man schon tausend Mal in einer Messe war. Es ist doch nochmal anders in der Rolle des Priesters. Wie es sein wird, Gottesdienste zu feiern und zu leiten, das wird sich im priesterlichen Leben in den nächsten Jahren auch nochmal neu justieren.“ Als Priester will er aber vor allem eines: „Ich will vor Ort bei den Menschen Seelsorger sein.“

Dominik Holl