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Workshop und Gestaltungswettbewerb für Kirchengelände:Ideen für Ahrbrück gesucht

Die Filialkirche St. Andreas in Ahrbrück wird profaniert. In einem Workshop sollen im Herbst Ideen gesammelt werden, was auf dem Gelände an der Ahr entstehen könnte.
Foto: Ravi Palwe_unsplash
Datum:
9. Aug. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ahrbrück – Die Flutkatastrophe vor gut einem Jahr hat der Eifel und dem Ahrtal unvorstellbares Leid gebracht. Viele Menschen trauern um Angehörige, stehen vor existentiellen Fragen und kämpfen mit baulichen Schäden. Auch öffentliche Gebäude sind zerstört worden, wie insgesamt 59 kirchliche Immobilien auf dem Gebiet des Bistums Trier, darunter Kitas, Pfarrheime und -häuser sowie 26 Kirchen und Kapellen. Im April informierte der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann zusammen mit Vertreterinnen und Vertreter des Bischöflichen Generalvikariats Trier sowie Pfarrer Axel Spiller über die geplante Profanierung (Entweihung) und den Abriss der stark beschädigten Filialkirche St. Andreas in Ahrbrück, der dortigen Unterkirche und des angrenzenden Pfarrhauses. Nun laden Bistum und Pfarreiengemeinschaft zu einem offenen Workshop ein, um Ideen über die zukünftige Gestaltung des Geländes an der Ahr zu sammeln.

Die Bürgerversammlung und zahlreiche Briefe sowie Aktionen hätten die Bedeutung der Filialkirche für Ahrbrück verdeutlicht, so Bischof Ackermann und Pfarrer Spiller in einem gemeinsamen offenen Brief. „Selbst wenn Teile des Grundstücks in Zukunft als Retentionsfläche genutzt werden, bleibt voraussichtlich genügend Raum für die Gestaltung eines Gebetsortes, der auch dem Gedenken an die Opfer der Flut Raum gibt“, heißt es in dem Schreiben weiter. Ideen für diesen Ort sollen gemeinsam mit Interessierten in einem offenen Workshop im Herbst gesammelt werden und anschließend in einen Gestaltungswettbewerb einfließen. „Bistum und Pfarrei laden die Bürgerinnen und Bürger von Ahrbrück herzlich ein, sich an den Überlegungen zur künftigen Nutzung des ehemaligen Kirchengeländes zu beteiligen.“ Ort und Zeit werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Der Bischof löst damit sein Versprechen ein, das er während der Bürgerversammlung vor rund 100 Interessierten gab: „Wir vom Bistum unterstützen kreative Ideen von Ihnen gerne mit unserem Know-How, wenn Sie das möchten.“

Am 16. September wird die Kirchengemeinde sich gemeinsam mit Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg mit einer liturgischen Feier von dem Kirchengebäude verabschieden, das anschließend wie das im Hochwasser-Gefahrenbereich befindliche Pfarrhaus abgerissen wird. Die Uhrzeit wird noch bekanntgegeben.

Hintergrund: Die Filialkirche St. Andreas in Ahrbrück wurde, wie das Pfarrhaus und die Unterkirche, stark durch das Hochwasser im vergangenen Sommer beschädigt und ist aufgrund des Standorts auch von weiteren Starkregenereignissen bedroht. Der Wiederaufbau bei ausschließlicher Berücksichtigung der Flutschäden beläuft sich für das Kirchengebäude aus dem Jahre 1967 auf geschätzte 2,5 Millionen Euro. Zwar können die Kosten mit bis zu 80 Prozent durch den Aufbauhilfefonds des Landes getragen werden; die verbleibende Summe müsste allerdings die Kirchengemeinde aufbringen, deren finanzielle Lage dies nicht in vollem Umfang zulässt, selbst wenn die Kirchengemeinde einen Zuschuss zu diesem Eigenanteil in Höhe von 60 Prozent durch das Bistum erhielte. Nach Darlegung von Informationen durch die Bauabteilung des Bistums Trier zum Zustand der Gebäude, entstehende Kosten für die Kirchengemeinde und mögliche Folgen hatte sich der zuständige Kirchengemeinderat der Pfarrei Kesseling nach intensiver Beratung und Diskussion entschlossen, die Entscheidung über die Zukunft der Gebäude an das Bistum zu übertragen. (jf)