Weihbischof Gebert auf Firmreise im Dekanat Schweich-Welschbillig :„Ihr könnt aus dem geschriebenen Wort etwas Lebendiges machen“
Leiwen – Über 200 Jugendlichen aus dem Dekanat Schweich-Welschbillig hat Weihbischof Franz Josef Gebert von Ende November bis Mitte Dezember das Sakrament der Firmung gespendet. Den Abschluss fand die Firmreise des Trierer Weihbischofs am 13. Dezember, dem dritten Advent, in der Pfarrkirche St. Stephanus in Leiwen, wo 15 junge Leuten aus der Pfarreiengemeinschaft Mehring gefirmt wurden.
In seiner Predigt sagte Gebert, die Firmung der Jugendlichen falle in eine schwierige Zeit, die für viele Menschen wirtschaftliche und persönliche Einschränkungen bedeute. In den letzten Monaten habe es wenig Grund zur Freude gegeben – gerade die Region um Trier stehe noch unter dem Schock der Amokfahrt, bei der fünf Menschen starben und viele verletzt wurden. Daneben beschäftige die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen die Menschen. Das Covid19-Virus sei letztlich nichts anderes als eine Lebensform, die wie alle anderen in der Natur versuche, sich durchzusetzen. Im Kampf um den besten Platz versuchten alle Spezies, sich eine Nische zu erobern, woraus am Ende eine Art Gleichgewicht in der Natur entstehe. Daneben gebe es aber eben auch ein Gleichgewicht und einen Frieden, der aus einer anderen Quelle komme: aus Gott. Oft stelle sich die Frage, wie Gott so viel Leid auf der Welt zulassen könne, wo denn der göttliche Beistand bleibe. Doch Gott sei eben kein Zauberer, der auf einen Knopf drücke und von außen die Welt verbessere. „Vielmehr gibt es im Inneren unserer Person einen göttlichen Funken, mit dem wir von uns aus in die Welt hinein wirken können. Der Geist Gottes bestärkt euch in euren Talenten und Fähigkeiten“, ermutigte Gebert die Jugendlichen. Die Firmung sei die Bestätigung, dass der Geist Gottes die jungen Menschen auf ihrem Weg begleite. „Gott hat einen Blick für all diejenigen, die nicht auf dem Siegertreppchen im Leben stehen und er braucht eure Begabungen und Fähigkeiten, die dann zu Werkzeugen werden und aus dem geschriebenen Wort des Evangeliums etwas Lebendiges machen. Das ist unsere Hoffnung und Zuversicht, dass das geschundene Gesicht der der Erde sich verwandeln kann durch gutes und richtiges Handeln.“
Die Corona-Pandemie habe sich auch auf die Firmvorbereitung der Jugendlichen ausgewirkt, wie Gemeindereferentin Katrin Ehlen berichtete. Viele der jungen Leute hätten es besonders schade gefunden, dass die sozialen Projekte wegfallen mussten, die normalerweise im Rahmen der Vorbereitung besucht oder selbst durchgeführt werden. „Trotzdem sind wir froh, dass wir seit Oktober noch vier Katechese-Treffen hinbekommen haben und unsere ‚Spätschichten‘ veranstalten konnten. Das waren Abend-Andachten, in denen die Jugendlichen beispielsweise sehr persönliche und teils ergreifende Fürbitten vorgetragen haben.“
Für Gebert endete in Leiwen die Firmreise, bei der er unter anderem jungen Leuten in Schweich, Mehring, Zemmer, Orenhofen, Igel und Trierweiler die Firmung gespendet hatte.
(sb)