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Rettungsschiff SEA-EYE 4 sticht in See – Bistum Trier beteiligt sich an Kosten:„Ihre Mission auf dem Mittelmeer: Menschenleben retten“

Das neue Rettungsschiff SEA-EYE 4, an dessen Kosten sich auch das Bistum Trier beteiligt, ist in See gestochen, um Menschenleben zu retten .
Copyright: Maik Luedemann, Sea-Eye
Datum:
21. Apr. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Rostock/Trier – Das neue Rettungsschiff SEA-EYE 4 hat am 17. April seinen Rostocker Werfthafen in Richtung Mittelmeer verlassen. Seine Mission: Menschenleben retten. Sechs Monate lang hatten rund 250 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer das Schiff umgebaut und auf seinen Einsatz vorbereitet. An den Kosten für die Überfahrt hatten sich mit 125.000 Euro auch die drei deutschen (Erz)Bistümer Köln, Paderborn und Trier beteiligt. Ende April soll das Schiff, das unter deutscher Flagge fährt, in Spanien ankommen und dort so schnell wie möglich zu seinem ersten Rettungseinsatz aufbrechen.    

„Seit vielen Jahren sterben Menschen im Mittelmeer. 2021 sind es bereits mindestens 406 Tote. Der Aufbruch der SEA-EYE 4 ist ein wichtiges Signal eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses an die EU-Mitgliedstaaten“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender des Vereins Sea-Eye. „Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, um die Zahl der Asylanträge in Europa zu reduzieren und andere von der Flucht abzuschrecken, ist menschenverachtend. Diese verantwortungslose Politik findet in der Zivilgesellschaft keinen Rückhalt.“ United4Rescue mit 744 Bündnispartnern, die evangelische und katholische Kirche und tausende Spenderinnen und Spender hätten dies deutlich gemacht. Gorden dankte allen, die es möglich machten, „Menschenrechte gegen alle Widerstände weiter zu verteidigen“. Generalvikar Graf Ulrich von Plettenberg hatte für das Bistum Trier dem Verein 25.000 Euro aus seinem Budget zur Verfügung gestellt. „Es geht darum, Leben zu retten. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie quasi vor unserer Haustüre Menschen ertrinken“, begründet er die finanzielle und ideelle Unterstützung.    

 Die SEA-EYE 4 ist 53 Meter lang und 11,5 Meter breit und wird ihre Einsätze mit bis zu 26 Crewmitgliedern durchführen. Sie ist damit das bisher größte Rettungsschiff des Vereins. Die Bauweise sei sehr gut für Seenotrettungseinsätze geeignet und biete viel Platz für die Erstversorgung geretteter Menschen. So verfügt die Krankenstation über einen modernen Standard und ist auch auf Corona-Patienten vorbereitet. Kauf und Umbau der SEA-EYE 4 sind maßgeblich von United4Rescue, dem Bündnis für die zivile Seenotrettung, ermöglicht worden, das auch einen großen Teil der Missionskosten tragen wird. Das Schiff sei „ein Symbol dafür, dass wir als United4Rescue gemeinsam mit unseren vielen Bündnispartnern und Unterstützerinnen nicht nachlassen werden im Einsatz für Menschlichkeit“, sagte Thies Gundlach, Vorsitzender von United4Rescue.

Die Regensburger Rettungsorganisation Sea-Eye wurde 2015 gegründet. Seither beteiligten sich rund 1.000 ehrenamtliche Crewmitglieder mit den Schiffen SEA-EYE, SEEFUCHS und ALAN KURDI an der Rettung von mehr als 15.000 Menschenleben. Die SEA-EYE 4 ist das vierte Rettungsschiff und zugleich das zweite Bündnisschiff von United4Rescue. Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte zivile Seenotrettungsbündnis United4Rescue verbindet zahlreiche gesellschaftliche Organisationen und Gruppen.

Mehr Informationen auf: www.sea-eye.org.
(sb)