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Trierer Museumsnacht: Museum am Dom mit vielfältigem Angebot:Informativ und stimmungsvoll

Außergewöhnliche und spannende Ein- und Ausblicke gab es im Museum am Dom bei der Trierer Museumsnacht.
Aufmerksam folgen Museumsnacht-Besucher den Erläuterungen von Anette Köhler über die Arbeiten von Goldschmied Fritz Schwerdt. In den Vitrinen rechts sind die Spielzeugaltäre zu sehen.
Datum:
12. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Informative Vorträge, köstliche Suppen und Weine, untermalt von stimmungsvoller Musik – so sieht das erfolgreiche Grundkonzept der Trierer Museumsnacht im Museum am Dom aus. Am 9. September sind viele Besucher der Einladung gefolgt, außergewöhnliche und spannende Ein- und Ausblicke zu erleben.

Wer kann sich heute vorstellen, dass Kinder zuhause mit originalgetreu nachgebauten Holzaltärchen spielen? Im 19. und 20. Jahrhundert waren Altäre, Figuren und jede Menge Zubehör von der Monstranz bis zu Rauchfass und Schiffchen wohl häufiger in Kinderzimmern zu finden. Aus dem Depot des Dommuseums gelangten Exemplare ins Licht der Öffentlichkeit. Museumsdirektor Markus Groß-Morgen stellte die Exponate unter der Überschrift „Früh übt sich“ vor. Als Ende des 18. Jahrhunderts die Kindheit als Entwicklungsstadium in den Blick kam, Pestalozzi, Rousseau und Fröbel sich mit dieser Phase und ihren Erfordernissen beschäftigten und die Phantasie der Kinder anzuregen suchten, da kam auch religiöses Spielzeug auf. Ein Katalog aus dem Jahr 1803 enthält etwa 100 Figuren zur Geschichte von Noah und der Sintflut - selbstverständlich mit „wassertauglicher Arche“ -  und auch Steinbaukästen zum Nachbau von Kirchen waren im Angebot. „Von Goethe ist bekannt, dass er sich aus einem Notenpult seines Vaters einen Altar baute“, erläuterte Groß-Morgen. Dankbar, endlich zu wissen, worum es sich bei einem Stück aus dem Nachlass ihrer Eltern handelt, kündigte eine Besucherin an, den Spielzeugaltar dem Museum zu überlassen.

Karin Praus und Ralf Gessinger waren zum ersten Mal im Museum am Dom und verfolgten die Ausführungen von Groß-Morgen im Dialog mit Künstlerin Barbara Heinisch über die Entstehung ihrer Bilder. Am Vorabend der Museumsnacht hatte Heinisch das Werk „Kain und Abel“ geschaffen, in einem lebendigen Dialog mit Tänzer Reveriano Camil und Maria Kulowska am Cello und mit geistlichen Worten von Engelbert Felten. „Diese Kombination verschiedener Künste ist ausgesprochen spannend. Und mit den Erläuterungen wird das Werk jetzt verständlich und lebendig“, kommentierten Praus und Gessinger.

Bildhauerin Andrea Wörner kopierte eine historische Holzfigur aus dem Museum für einen Kirchenraum, Anette Köhler referierte über die Bedeutung von Fritz Schwerdt als Goldschmied der liturgischen Bewegung. Neue Werke in der Sammlung sowie die Kryptenmalerei aus St. Maximin als karolingisches Kleinod, vorgestellt von Stefan Schu, gehörten ebenso zum Programm wie ein Ausblick von Gabriele Lohberg, Direktorin der Europäischen Kunstakademie, auf die Ausstellung „LebensWert Arbeit“, die 2018 zur Landesausstellung über Karl Marx gehören wird.

Während die Großen zuhörten, gingen die Kinder, ausgestattet mit Bleistift und einem Fragenkatalog, auf Entdeckungsreise durch das Museum. „Die Rallye ist gar nicht so schwer, weil alles gut erklärt ist“, meinte Louis. Mit zwei Freunden und Mama Doro Erasmy fand es der Elfjährige spannend, bei Dunkelheit und der besonderen Stimmung in der Stadt mal in Museen unterwegs zu sein. Ihm gefielen besonders die „coole Beleuchtung“ und die „super-gute Musik“. Für die zeichnete die „Piks Swing Company“ verantwortlich. Mit einer Mischung aus Dixie, Swing und Evergreens zogen die vier Herren samt Koffer-Schlagzeug, Akkordeon, Kontrabass und Saxophon durch die Räume und unterhielten stimmungsvoll die nächtlichen Museumsgäste.

(red)