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missio-Truck im Bistum Trier unterwegs:Interaktive Wanderausstellung im LKW zum Thema Flucht

Am Beispiel von Flüchtlingen aus dem Kongo informiert das Katholische Hilfswerk missio in einem LKW über das Thema Flucht.
Lara und Thorben im Inneren des missio-Trucks.
Datum:
26. Apr. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – Mehr als 65 Millionen Menschen waren Ende 2016 auf der Flucht gewesen. Das geht aus dem letzten Bericht des UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hervor. Das wäre so, als ob ganz Frankreich plötzlich fliehen müsste. Am Beispiel von Flüchtlingen aus dem Kongo informiert das Katholische Hilfswerk missio über das Thema Flucht. Unter dem Motto „Menschen auf der Flucht“ zieht derzeit eine Wanderausstellung in einem LKW durch das Bistum Trier. Der missio-Truck stand am Mittwoch vor der Marienschule in Saarbrücken. Marcus Composs und Manuela Vosen stellten Schülerinnen und Schülern in Workshops die konkrete Problematik im Kongo vor. Im LKW selbst durften sich die Schülerinnen und Schüler dann frei bewegen.

Der missio-Truck vor der Marienschule in Saarbrücken.

„Das ist mal was ganz anderes. Sonst guckt man mal ein Video im Unterricht an, oder hört eine Geschichte über Flucht, aber hier kann man mal die Rolle einer solchen Person annehmen und das durchspielen“, erzählt der 16-jährige Thorben. Er geht in die zehnte Klasse der Marienschule in Saarbrücken, die sich in Trägerschaft des Bistums Trier befindet. Beim Betreten des missio-Trucks dürfen sich die Schülerinnen und Schüler Postkarten nehmen, auf denen jeweils eine Person abgebildet ist. Auf der Rückseite erfahren sie, wer die Person ist, wo im Kongo sie lebt, wie alt sie ist, und was sie beruflich macht. Die erste Aufgabe ist es, sich gegenseitig als die Person auf der jeweiligen Karte vorzustellen. Dann geht es in den nächsten Raum. Die Schülerinnen und Schüler befinden sich nun in einer Kirche. An der Wand gegenüber der Tür ist ein Fernseher, auf dem der Altarraum zu sehen ist. Rechts an der Wand sind zusätzlich kleine Bildschirme angebracht, die Fenster darstellen, durch die man auf das Dorf hinaussieht. Hier beginnt die eigentliche Geschichte: Ein Mann im großen Fernseher begrüßt die Schülerinnen und Schüler, doch plötzlich sind Schüsse zu hören. Ein Überfall auf das Dorf findet statt. Durch die Fenster sieht man Jeeps mit Maschinengewehren durch das Dorf fahren, Häuser brennen: Zeit zum Fliehen!

In den nächsten Räumen spielen die Schülerinnen und Schüler über interaktive Bildschirme die Flucht der Personen durch, deren Rolle sie angenommen haben. „Das hat mich schon sehr berührt“, sagt Lara, die zusammen mit Thorben durch die Ausstellung gegangen ist. „Man erfährt da Geschichten über die Personen. Da war zum Beispiel ein Mann, der zwei Kinder hatte und fliehen musste und auf der Flucht die Kinder aus den Augen verloren hat. Man wusste dann gar nicht, ob er sie wiedersehen wird, oder nicht.“ Über Kopfhörer können die Schülerinnen und Schüler auch ein Gespräch zwischen den Personen und der Sozialarbeiterin Thérèse Mema hören. „Uns wurde vorher erzählt, dass Thérèse mehr als 18 Therapiezentren im Kongo leitet, und dass das nur ein Bruchteil der Zentren insgesamt ist“, erklärt Lara. Diese Therapiezentren für Geflüchtete werden von Spenden an missio unterstützt. „Flucht ist ja kein unbekanntes Thema“, sagt Lara. „Man kennt das ja aus den Medien“, und Thorben ergänzt, „Aber hier bekommt man nochmal einen ganz anderen Blickwinkel auf das Thema, weil du selbst derjenige bist, der auf der Flucht ist.“

Weitere Informationen: www.missio-truck.de