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Bischof Ackermann schreibt zur Fastenzeit einen Hirtenbrief an die Gläubigen:Ja sagen zu allem, was dem Leben dient

Bischof Ackermann schreibt zur Fastenzeit einen Hirtenbrief an die Gläubigen im Bistum
Bischof Dr. Stephan Ackermann
Datum:
10. März 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Mit Gott Ja sagen zu allem, was dem Leben dient und Nein zu allem, was das Leben zerstört: Dazu ruft der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann in seinem Hirtenbrief zur österlichen Bußzeit 2019 auf. Doch gerade dann, „wenn wir uns mit Entschlossenheit dem Gutem zuwenden wollen“, komme es zur Anfechtung durch das Böse, zu einer „Verdrehung des Guten“, schreibt der Bischof in dem Brief, der in den Gottesdiensten am 1. Fastensonntag (10. März) verlesen wurde. Er illustriert das an den Versuchungen, denen Jesus in der Wüste ausgesetzt ist.

Neben den Versuchungen, sich vor allem auf das Materielle zu konzentrieren oder nur sich selbst und dem eigenen Tun zu vertrauen, nennt Ackermann auch die Versuchung der Macht. Seit jeher ziehe „die glänzende Welt von Ansehen, Ruhm und Macht“ Menschen in ihren Bann. Schon die ersten Jünger hätten darum gestritten, wer von ihnen der Größte sei und wer die besten Plätze bekommt. „Es scheint, als sei die Versuchung der Macht eine ganz spezifische Versuchung von Amtsträgern in der Kirche, angefangen bei den Aposteln“, schreibt Ackermann. Zwar brauche es Macht, wo Menschen zusammenleben: die Staatsmacht, um das Miteinander zu ordnen; Vollmachten, damit geregelt ist, wer was darf und zu sagen hat. Auch in der Kirche brauche es etwa die Macht, die Menschen die Möglichkeit gibt, Gemeinde vor Ort zu gestalten, um die Frohe Botschaft konkret erfahrbar zu machen.

„Verdrehung der Macht geschieht aber da, wo Menschen über andere Kontrolle erlangen wollen. Macht wirkt besonders zerstörerisch da, wo sie andere Menschen geschickt zu steuern versucht mit Berechnung und Kalkül, wo sie nicht um des anderen selbst willen ausgeübt wird, sondern um eigene Interessen und Ziele durchzusetzen“, betont der Bischof. Wenn Jesus dem Satan mit dem Verweis auf Gott antworte, vor dem allein man sich niederwerfen soll, dann „verweist er damit zugleich auch auf die Unverfügbarkeit menschlichen Lebens für andere. Gott ist der Herr des Lebens, und im Dienst dieses Lebens hat alle menschliche Macht zu stehen“.

Bischof Ackermann erinnert daran, dass die Bistumssynode neu verpflichtet habe auf „Gottes Ja zu allem, was dem Leben dient, und Gottes Nein zu allem, was das Leben zerstört.“ Die Gläubigen seien aufgerufen, „die Verdrehungen des Guten wieder umzukehren“. Die österliche Bußzeit gebe auch dieses Jahr wieder Gelegenheit dazu: „Das Fasten als Besinnung auf das, woraus wir leben, Werke der Nächstenliebe als bewusste Hinwendung zum Anderen und das Gebet als beständige Erneuerung unseres Vertrauens in Gott sind eine Hilfe, auf Gottes Stimme mehr zu hören als auf das Geflüster des Versuchers. So kommt auch das Gute wieder in unseren Blick.“

Der Hirtenbrief des Bischofs ist als Video und im Originaltext hier zu finden.

(JR)