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Von Theley bis Trier: 20.222 Messdiener im Bistum bilden große Gemeinschaft:„Je mehr dabei sind, desto mehr Spaß macht es“

Die Messdiener im Bistum Trier sind eine große Gemeinschaft. Nora und Julian sind zwei der insgesamt 20.222 Ministrantinnen und Ministranten im Bistum Trier.
Nora ist Ministrantin in der Pfarreiengemeinschaft am Schaumberg
Datum:
25. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Theley – Noras Pferdeschwanz weht im Wind auf dem Schaumberger Plateau im saarländischen Theley. Vor 1.200 Menschen dient sie unter freiem Himmel das Hochamt an Christi Himmelfahrt. Ihre Aufgabe an diesem Tag: die Kollekte einzusammeln. Die zwölfjährige Messdienerin schlängelt sich behutsam durch die bis auf den letzten Platz besetzten engen Besucherreihen. Voll ist es auch in der Kirche St. Paulin in Trier, aber weniger windig. Julian (10) dient gemeinsam mit sechs von 38 Messdienern der Pfarrei einen Festgottesdienst. Nora und Julian sind zwei der insgesamt 20.222 Ministrantinnen und Ministranten im Bistum Trier.

Wie die größte Gruppe unter ihnen haben sie nach der Ersten Heiligen Kommunion in der dritten Klasse ihren Dienst am Altar begonnen, dienen am häufigsten in Eucharistiefeiern an Sonn- und Feiertagen und sind zehn bis zwölf Jahre alt. Sie dienen in der Stadt, so wie Julian, und auf dem Land, wie Nora. Das hat eine Ministranten-Erhebung der Abteilung Jugend im Bistum Trier ergeben. Nora ist in der Pfarreiengemeinschaft am Schaumberg eine von insgesamt 30 aktiven „Minis“. Die älteste von vier Geschwistern fand es als Kind schon toll in der Messe zu sehen „wie Messdienen geht“, sagt sie. „Ich hatte einfach Lust dazu – und außerdem sieht man vom Altar die tolle Orgel.“ Denn musikalisch ist Nora auch. Sie spielt Gitarre, tanzt Hip Hop. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Nora und Julian. Der 10-Jährige ist ein engagierter Sänger bei den Trierer Domsingknaben. Deshalb freut er sich immer besonders, wenn andere Chöre die Messen begleiten, während er dient. 

„Ich freue mich immer auf den Dienst, aber ich bin auch oft aufgeregt“, sagt Nora. Von Aufregung ist bei Julian nichts zu spüren. „Am Anfang habe ich mich noch an den größeren Messdienern orientiert, mittlerweile weiß ich ganz genau, was ich machen muss“, sagt er. Routiniert greift er in den Schrank, holt das Gewand heraus und streift weiß über rot. Still sitzen kann Julian bis zur Messe nicht. Er holt Leuchter, putzt Kerzengläser und plaudert mit dem Pfarrer. Dass er Messdiener werden möchte, war Julian schon vor seiner Kommunion klar. „Freunde hatten mir vom Ministranten-Dienst erzählt und von der tollen Gemeinschaft und den lustigen Gruppenstunde.“ Und als Sternsinger war der Trierer schon vor der Kommunion unterwegs. Das Engagement für die Kirche mache ihm „einfach Spaß“.

Am Morgen des großen Christi Himmelfahrts-Gottesdienstes und der Prozession auf den Schaumberg ist Nora schon früh wach. „Ein Frühaufsteher bin ich eigentlich nicht, Mama muss mich schon wecken“, sagt sie. Am liebsten macht die Zwölfjährige die Gabenbereitung. Julian kann sich nur schwer entscheiden, was sein liebster Dienst ist: „Das Einsammeln der Kollekte macht am meisten Spaß! Oder doch das Fahnentragen?“ Besonders toll findet er, dass man von seinem Platz „dem Pfarrer so gut auf die Finger gucken kann.“ Der Viertklässler schaue gerne ganz genau hin, was da vorne passiert und wie die Dinge im Altarraum aussehen.

Am schönsten sei der Dienst an Ostern und Weihnachten, da sind sich beide Messdiener einig, „denn dann sind alle Minis im Einsatz und die Kirche ist brechendvoll“, sagt Nora. „Je mehr dabei sind, desto mehr Spaß macht es“, findet auch Julian. Und das bezieht sich nicht nur auf die Gottesdienste, sondern auch auf alles, was drumherum passiert: Gruppenstunden, Ausflüge, Spiele. „Die Gemeinschaft ist toll und die Betreuer sind immer nett“, sagt Julian. „Und ich gehe gerne in unsere schöne Kirche in Theley“, ergänzt Nora.