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Schulung von Energiebeauftragten im Bistum Trier:Jeder Beitrag ist wichtig

Durch die Schulung von Energiebeauftragten will die Klimaschutzinitiative des Bistums Energiekosten senken und CO² einsparen, um die Schöpfung zu bewahren.
Peter Freund aus der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land.
Datum:
26. März 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Pleizenhausen – Kurz vor den Gottesdiensten rund um das Osterfest fragen sich viele Gläubige, ist die Kirche gut geheizt oder sitzen wir im Kalten? Das Thema beschäftigt ebenso viele kirchliche Räte, denn hohe Energiekosten stellen eine Herausforderung dar. Das Bistum Trier nimmt sich im Rahmen ihrer Klimainitiative den Energieverbräuchen an.

„Wir möchten den Energiebedarf in kirchlichen Einrichtungen dauerhaft senken, um unseren Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, ein Stück näher zu kommen“, erläutert Klimaschutzmanagerin des Bistums, Charlotte Kleinwächter. Seit September 2016 wurden bereits sechs Schulungen für Energieberater in Kirchengemeinden durchgeführt.

14 Teilnehmer und eine Teilnehmerin erfahren in Pleizenhausen bei Simmern durch die Klimaschutzmanagerin und durch den Referenten Stephan Zander von ARGE Solar wissenswertes über die Klimainitiative „Energiebewusst“, die Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch und über Heizungen. Sie lernen zudem Möglichkeiten zur Förderung durch den Klima-Fonds des Bistums kennen.

Eine gute Möglichkeit den Verbrauch der Liegenschaften der Kirchengemeinde im Blick zu behalten, sei die Dokumentation der Verbrauchswerte, rät Zander. „So sieht man schnell, ob etwas aus dem Ruder läuft und Erfolge, wie aufgrund des Einbaus von LEDs, werden sichtbar.“ Durch einen einfachen Zettel mit der Aufschrift „Bitte das Licht ausschalten und die Heizung zurückdrehen“ könnte ebenfalls viel bewirkt werden. „Diese Dinge werden, beispielweise nach einer Chorprobe, schnell vergessen“, berichtet Zander von unkomplizierten Energiesparmaßnahmen. Des Weiteren empfehle er eine Begehung der Gebäude. „Da kann man schon mal erkennen, ob die Dämmung richtig angebracht oder ob die Heizung sinnvoll eingestellt ist.“

Paul Anton aus der Pfarrgemeinde St. Remigius im saarländischen Tettingen-Butzdorf.

Das Aufwärmen von Kirchen sei aktuell ein großes Thema. „In Zeiten, in denen nicht mehr mehrmals wöchentlich ein Gottesdienst stattfindet, stellt sich die Frage nach dem optimalen Heizen“, weiß Charlotte Kleinwächter. Doch für die Kunstwerke und Orgeln sei die Luftfeuchtigkeit entscheidend. „Diese sollte zwischen 50 und 70 Prozent liegen, sonst droht Schimmel.“ Diese Problematik kennt auch Peter Freund aus der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land: „Durch das Intervallheizen ist unsere Orgel kaputt gegangen. Gerade renovieren wir die alte Kirche und da soll uns das Gleiche nicht wieder passieren. Ferner interessiert es mich, wie wir es schaffen können, Kosten zu mindern.“

Neben dem Weitergeben von Informationen sei der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden wichtig, um von neuen Ideen zu erfahren, sagt Charlotte Kleinwächter. So berichtet Paul Anton aus der Pfarrgemeinde St. Remigius im saarländischen Tettingen-Butzdorf: „Wir haben ein Windrad auf ein Grundstück der Kirchengemeinde gestellt und können bald unseren eigenen Ökostrom erzeugen.“

Irene Storms-Heib wohnt in der Pfarrei St. Barbara in Altlay im Dekanat Cochem.

Irene Storms-Heib aus der Pfarrei St. Barbara in Altlay (Dekanat Cochem) ist seit 15 Jahren Küsterin. Sie kümmert sich darum, dass vor dem Gottesdienst Heizung und Lampen an- und nach dem Gottesdienst abgeschaltet werden. Die 78-Jährige sieht Probleme: „Die Tipps aus der Schulung anzuwenden ist schwierig. Wenn ich eine Art Raummiete für die Gemeinderäume vorschlage, um Energiekosten zu begleichen, stoße ich auf Kritik.“

Für Charlotte Kleinwächter gibt es trotzdem einen großen Vorteil, an zukünftigen Schulungen teilzunehmen: „Wer einen Energiebeauftragten benennt, kann vom Klima-Fonds des Bistums profitieren. Hier werden Energie-Checks und die Umsetzung gering-investiver Maßnahmen gefördert.“ Die Schulung für Energiebeauftragte im Bistum Trier wird von der Klimainitiative im Bistum „Energiebewusst“ und der Katholischen Erwachsenenbildung Trier organisiert und durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

„Jeder einzelne, noch so kleine Beitrag, ist wichtig, um das große Ganze zu erreichen“, ermutigt Charlotte Kleinwächter abschließend.

Weitere Informationen gibt es bei Charlotte Kleinwächter unter Tel.: 0651-7105654 oder per E-Mail an energiebewusst@bistum-trier.de.

(jf)