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Aktion Arbeit wirbt mit Kampagne um Spenden für 27 Projekte :„Jeder Euro zählt doppelt“

Einen Euro spenden - doppelt Gutes tun: Damit wirbt die Aktion Arbeit in diesem Jahr. 27 Projekte bistumsweit fördert sie, darunter auch die Sozialkaufhäuser in Zell und Treis-Karden.
Sindy Baumert, Caritasdirektorin Katy Schug, Farzaneh Molazadeh, Andrea Steyven von der Aktion Arbeit, Sozialpädagogische Leiterin Miriam Meurer und Projektleiterin Ulrike Jung-Ristic werben dafür, dass das 'Simsalabim' seine gute Arbeit fortsetzen kann.
Datum:
8. Juni 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Zell – „Jeder gespendete Euro wird von Bischof Ackermann aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls verdoppelt“: So wirbt die Aktion Arbeit im Bistum Trier 2016 um Spenden. Die Initiative setzt sich seit 33 Jahren für arbeitslose Menschen ein und unterstützt zu diesem Zweck derzeit 27 Projekte im ganzen Bistum. So auch die beiden Sozialkaufhäuser des Caritasverbands Mosel-Eifel-Hunsrück „Simsalabim“ in Zell und „Mode-Oase“ in Treis-Karden. Hier werden Menschen auf dem Weg in die Ausbildung oder den beruflichen Wiedereinstieg begleitet und individuell unterstützt. Bei einem Pressegespräch in Zell haben die Verantwortlichen das Projekt vorgestellt und gezeigt, wie die finanzielle Hilfe der Aktion Arbeit vor Ort wirkt. Das „Simsalabim“ ist mehr als ein Kaufhaus für gebrauchte Kindermode, Spielzeug und Umstandsmode: Die Projektteilnehmer der arbeitspolitischen Maßnahme finden durch die praktische Arbeit im Laden einen Einstieg ins Arbeitsleben. Kleidung sortieren, waschen, bügeln, mit Preisen versehen und natürlich der Kundenkontakt im Verkaufsraum: Hier lernen die Projektteilnehmer Grundkenntnisse im Verkauf und leisten sinnvolle Arbeit. Daneben erhalten sie Hilfe bei Bewerbungen, sozialpädagogische Begleitung und Gesundheitsberatung, oder auch Kontakt zu anderen Beratungsangeboten, wie Projektleiterin Ulrike Jung-Ristic vom Caritasverband erläutert. Hauptsächlich werde das Projekt vom Jobcenter Cochem-Zell finanziert, hinzu kämen Landesmittel – und häufig eben auch die Restfinanzierung durch die Aktion Arbeit, berichtet Katy Schug, Direktorin des Caritasverbands. Für sie ist das seit 12 Jahren bestehende Projekt eine Erfolgsgeschichte. Insgesamt 18 Stellen gibt es an den beiden Standorten, die Arbeit ist in Teilzeit- oder Vollzeitarbeit für die meist weiblichen Teilnehmerinnen möglich. „Außerdem ist es in unserem ländlich geprägten Landkreis wichtig, das Angebot an zwei Standorten anzubieten, wegen des größeren Einzugsgebiets und der besseren Erreichbarkeit“, erklärt Schug. Für Farzaneh Esther Molazadeh aus dem Iran ist die Arbeit im „Simsalabim“ ein erster Schritt auf dem Weg zu einem Job und eine gute Gelegenheit im Kontakt mit Kollegen und Kunden schnell Deutsch zu lernen. Die Arbeit an der Kasse des „Simsalabim“ mache ihr am meisten Spaß, sagt die gelernte Buchhalterin. Mit Hilfe der sozialpädagogischen Leiterin des „Simsalabim“, Miriam Meurer, hat Molazadeh schon mehrere Praktikumsstellen gefunden, vielleicht sogar Aussicht auf einen Ausbildungsplatz. Auch ihre 32-jährige Kollegin Sindy Baumert identifiziert sich mit dem „Simsalabim“. Die gelernte Kinderpflegerin kam zuletzt nach einer Krankheitsphase in das Projekt. „Schön ist es, wenn ich Komplimente von Kunden bekomme, wie aufgeräumt der Laden aussieht oder dass meine Beratung gut ankommt“, lächelt sie. Das Simsalabim gebe ihr eine Tagesstruktur und eine Perspektive.                                        Es sind Menschen wie Molazadeh oder Baumert, für die die Aktion Arbeit kämpft. „Warum sich Kirche überhaupt mit dem Thema Langzeitarbeitslosigkeit beschäftigt? Weil wir denen eine Stimme geben wollen, die am Rand der Gesellschaft stehen“, unterstreicht Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit. Gerade wegen der guten Wirtschaftslage werde derzeit kaum noch über die rund eine Million Langzeitarbeitslosen gesprochen. Realität aber sei: „Für Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss, ohne Führerschein, mit geringen Sprachkenntnissen oder von Krankheit oder Sucht Betroffene gibt es derzeit kaum geeignete Arbeitsplätze“. Der Bund aber habe die Mittel für die Förderung arbeitspolitischer Maßnahmen seit 2010 um die Hälfte gekürzt. Hier setze die Aktion Arbeit an. „In diesem Jahr benötigen die von uns geförderten Projekte 250.000 Euro Spenden. Deshalb geht unsere Bitte an alle, die Arbeit haben: Zeigen Sie sich solidarisch mit arbeitslosen Menschen, die nicht richtig an unserer Gesellschaft teilhaben können. Jeder gespendete Euro wird von unserem Bischof verdoppelt.“