Zum Inhalt springen

Bischof Ackermann feiert Requiem für verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI.:Jesus Christus in die Mitte stellen

Bischof Ackermann feierte das Requiem für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. und gedachte des vor 16 Jahren verstorbenen früheren Trierer Bischofs Spital.
Bischof Ackermann beim Requiem für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI.
Datum:
11. Jan. 2023
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Das Wort Gottes braucht die gläubige Versammlung, braucht die Gemeinschaft der Kirche. Dieser Gemeinschaft ist Jesu Botschaft anvertraut. In dieser Gemeinschaft wird sie durch die Geschichte hindurch immer wieder gehört, gelebt und bezeugt – trotz all der Grenzen und der schrecklichen Verfehlungen, die sich in ihr auch finden. Ohne diese Gemeinschaft würde das Wort Gottes auf Dauer verhallen und vergessen.“ Das hat Bischof Dr. Stephan beim Requiem für den am 31. Dezember 2022 verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. betont und damit herausgehoben, wie wichtig dem verstorbenen Papst die Botschaft war, dass einerseits das Wort Gottes ganz persönlich gehört werden müsse, dies andererseits aber nicht allein getan werden könne (hier die Predigt im Wortlaut).

Weil es dem Theologen Joseph Ratzinger nicht erst als Papst immer wichtig gewesen sei, sich dem lebendigen Wort zu unterstellen und die Botschaft, die es enthält entgegenzunehmen, habe er auch die für den Tag vorgesehenen Schrifttexte belassen, sagte Ackermann, und keine Texte eigens für das Requiem ausgewählt. Sich dem Wort Gottes zu unterstellen, habe für Papst Benedikt auch bedeutet: „Das Wort wirken zu lassen in seiner ganzen Wucht, die dann zu Unterscheidung und Entscheidung drängt.“ So habe dieser häufig die Theologen und Schriftgelehrten kritisiert, die Gott und sein Wort wie ein Objekt betrachteten, es bildlich gesprochen auf den Seziertisch legten und es in Einzelteile auseinandernähmen und analysierten.

Bischof Ackermann bei der Predigt

Am Tagesevangelium nach Markus, in dem Jesus auf die Dämonen trifft, werde deutlich: „Gottes Macht wird konkret in Jesus von Nazareth. In ihm bekommt sie ein Gesicht. Durch ihn ist sie nicht mehr eine antlitzlose Macht, sondern zeigt sich als lebendige Person.“ In einer Predigt, damals noch als Kardinal, habe Joseph Ratzinger gesagt: „Vergessen wir nicht, dass Gott rätselhaft bleibt, wenn er nicht im Antlitz Christi erkannt wird.“ Diese Zentrierung auf Jesus sei etwas gewesen, das den verstorbenen Papst mit dem früheren Trierer Bischof Hermann Josef Spital verbinde, dessen 16. Todestag ebenfalls in dem Gottesdienst gedacht wurde. „Die Jesusfrömmigkeit ist ein wichtiges Vermächtnis beider Bischöfe“, sagte Ackermann. Es rege ihn selbst immer wieder an, nicht in einer allgemeinen Rede über Gott zu verbleiben, „sondern mein Denken und Sprechen daraufhin zu befragen, ob Jesus konkret darin vorkommt“.

Einzug zum Requiem für den emeritierten Papst Benedikt XVI.

Auch in der Botschaft, die der damalige Papst an das Bistum Trier anlässlich der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 gerichtet hatte, sei dessen Theologie und sein pastorales Programm deutlich geworden. „Benedikt XVI. wollte Menschen, insbesondere die Glaubenden, aus der Vereinzelung hinausführen auf den gemeinsamen Weg des Glaubens. Er wollte die Inhalte des Glaubens immer wieder neu lebendig werden lassen. Und er war davon überzeugt, dass wir auch in allen Nöten der Zeit Gottes Herrlichkeit und Güte erkennen.“ Für dieses Zeugnis, so Ackermann, „sind wir Papst Benedikt von Herzen dankbar und wünschen ihm, dass er nun selbst unverstellt die Herrlichkeit und Güte Gottes schauen darf“.

(JR)