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AKTION ARBEIT im Bistum Trier startet Unterstützungskampagne :Jugendliche „TAFF“ machen

Die Aktion Arbeit im Bistum Trier startet zusammen mit sechs Partnern die Unterstützungskampagne "TAFF - Talente flexibel fördern".
Sabine Bollhorst, Petra Margies, Gaby Meurer, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Andrea Steyven, Silke Heiseler, Monika Berger, Dr. Hans Günther Ullrich und Stefan Minning (vlnr).
Datum:
21. Aug. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Die beste Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit ist eine abgeschlossene Berufsausbildung“, betonte Bischof Dr. Stephan Ackermann beim offiziellen Start der Kampagne „TAFF – Talente flexibel fördern“ im Rahmen der AKTION ARBEIT im Bistum Trier. Ihr Ziel ist es, junge Menschen mit speziellem Förderungsbedarf auf dem Weg von der Schule über die Ausbildung in eine feste Anstellung zu unterstützen. Ein Jahr lang wird die Aktion Arbeit innovative Projekte ihrer Kooperationspartner unterstützen. Diese sollen mit insgesamt rund 150.000 Euro aus Spendenmitteln gefördert werden. Bischof Ackermann sagte zu, die Summe der Spenden, die bis zum Ausbildungsstart 2020 für TAFF gesammelt werden, aus den Mittel des Bischöflichen Stuhls zu verdoppeln.

„Berufliche Qualifikation ist im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden, um einen sicheren Arbeitsplatz zu finden und zu behalten“, sagte Bischof Ackermann. „Personen ohne Ausbildungsabschluss werden rund dreimal so häufig arbeitslos wie Personen mit einer beruflichen Ausbildung.“ Außerdem gebe es immer mehr Jugendliche, die aufgrund unterschiedlicher Problemlagen ohne Unterstützung nicht in der Lage seien, eine Berufsausbildung zu absolvieren. Viele dieser jungen Frauen und Männer landeten in standardisierte Maßnahmen der Agentur für Arbeit, die nicht auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen eingehen können. „Und genau hier wollen wir mit unserer Kampagne ‚TAFF‘ ansetzen“, so Bischof Ackermann. „Als Kirche sehen wir uns besonders jenen verpflichtet, die in der öffentlichen Wahrnehmung eher am Rande stehen.“

„Nach Angaben der Agentur für Arbeit gibt es – obwohl es genügend Lehrstellen gibt – in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz und im Saarland rund 8.000 Bewerber, die nicht vermittelt werden konnten“, sagte Dr. Hans Günther Ullrich, Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit. Gefährdet seien Jugendliche ohne oder mit schlechtem Schulabschluss, oft mit persönlichen oder sozialen Problemen, Sprachdefiziten und Lernschwierigkeiten oder Behinderungen, manchmal gekoppelt mit Suchtproblematiken. „Außer schwachen Schulleistungen zeigen sich häufig Defizite in dem, was Personalverantwortliche ‚Basiskompetenzen‘ nennen“, so Ullrich. Schon die Bewältigung von Alltagsaufgaben falle häufig schwer. „Es gibt drei kritische Situationen, an denen der Sprung in eine Beschäftigung oft scheitert: Der Übergang von der Schule zur Ausbildung, die Ausbildung selbst und der Schritt aus der Ausbildung in eine stabile sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die sechs Kampagnenpartner aus allen Teilen des Bistums legen ihren Fokus genau auf diese sensiblen Phasen, um dort zu unterstützen, wo externe Hilfe dringend gebraucht werde und präventiv wirken könne, so Ullrich.

„Es geht hier nicht um Menschen, die ‚keinen Bock‘ haben, sondern um die, die es aufgrund der Umstände, in denen sie leben, nicht besser können. Jeder junge Mensch hat Talente. Oft sind sie verborgen und müssen daher gefunden und gefördert werden“, erklärte Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit. Die sechs Kampagnenpartner sind Unternehmen und Einrichtungen, mit denen die AKTION ARBEIT zum großen Teil schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet. „Unsere Partner bringen einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit der Zielgruppe ein“ betonte Steyven. Es handele sich bei den Partnern sowohl um kirchlich als auch um nichtkirchlich organisierte Träger. „Denn die Hilfe darf nicht an eine Konfession gebunden sein.“

Mit folgenden Initiativen kooperiert die AKTION ARBEIT für die Kampagne TAFF: Das Ausbildungspatenschaftsprojekt an der Realschule Plus in Traben-Trarbach ist ein gemeinsames Projekt des Dekanats Wittlich und des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück. Dort begleiten ehramtliche Helfer Jugendliche von der Entscheidungsfindung bis zum Ausbildungsplatz. Zudem beteiligt sind der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr, Andernach mit einer Initiative zur Ausbildungsbegleitung in der Alten- und Krankenpflege. Die Barmherzigen Brüder Saffig engagieren sich in der Platzierung von ausgebildeten Fachpraktikern im Arbeitsleben mit einer fachlichen und sozialen Begleitung nach dem Abschluss der Ausbildung. Der Bürgerservice gGmbH in Trier wird im Rahmen von TAFF eine Psychologenstelle als Unterstützungsangebot einrichten. Bei der fünften Initiative handelt es sich um den Verein für Berufliches und Soziales Lernen, Sohrschied und seine Bildungs- und Berufsvorbereitungsmaßnahmen sowie die Begleitung während der Ausbildung. Ebenfalls gefördert wird die Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen e.V.

Beim Pressegespräch zur Vorstellung der Kampagne

Die Aktion Arbeit als Initiative des Bistums Trier wurde 1983 vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen vom damaligen Bischof Dr. Hermann Josef Spital ins Leben gerufen. Grundanliegen der Aktion Arbeit ist es, Menschen beim Einstieg bzw. Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu helfen, über Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit aufzuklären und sich mit Projekten und Vorschlägen an einer aktiven Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen.

Weitere Informationen gibt es unter www.aktion-arbeit.de oder Tel.: 0651-7105-301. Spendenkonto: Pax Bank Trier, IBAN: DE13 3706 0193 3001 3990 11, BIC: GENODED1PAX, Stichwort: "TAFF".
(tef)

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