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Weihbischof Peters besucht Jugendsozialarbeit in Koblenz-Neuendorf:Jugendliche nicht abstempeln

Am Josefstag hat Weihbischof Peters den Jugendsozialdienst in Koblenz-Neuendorf besucht und dort mit den Jugendlichen über die schwierige Ausbildungsplatzsuche gesprochen.
Weihbischof Peters 'kickt' mit den Jugendlichen im Treff Koblenz-Neuendorf
Datum:
17. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – „Tooor, schon drei zu Null“ ruft Samantha und legt den Ball wieder auf den Kickertisch. Im Jugendtreff in der Großsiedlung „Im Kreutzchen“ in Koblenz-Neuendorf spielt die 13-Jährige eine Runde Tischfußball mit zweien ihrer Freunde und einem ungewöhnlichen Spielpartner an ihrer Seite: Dem Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters. Anlässlich des Josefstags – ein bundesweiter Aktionstag, der die katholische Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe in den Vordergrund rückt – hat Peters am 16. März die Jugendsozialarbeit in Koblenz-Neuendorf besucht. Das Motto des diesjährigen Josefstags „Faire Arbeit! – Jugend braucht Perspektive“ könnte kaum besser zutreffen als auf Jugendliche aus der Großsiedlung in dem Koblenzer Stadtteil, der als sozialer Brennpunkt gilt. Vor Jahren schon setzte sich die Pfarrei St. Peter besonders dafür ein, hier eine Stelle für Jugendsozialarbeit einzurichten, die so sonst für Pfarreien nicht vorgesehen ist. Seit acht Jahren übernimmt diese Aufgabe Sozialpädagogin Nicole Weier. Die junge Frau ist froh, dass zu dem Treffen mit Weihbischof Peters viele ihrer Schützlinge von 12 bis 16 gekommen sind. Zu dieser Zeit ist für Sandro, Tiffany, Samantha, Brenda und die anderen normalerweise der „Lerntreff“ angesagt, den Weiler und Honorarkraft Dominik Duderstaedt an drei Tagen der Woche gemeinsam leiten. Dann steht Nachhilfe in Deutsch, Englisch und Mathe an. Darüber hinaus hilft Weiler aber auch, Bewerbungen zu schreiben, Praktikums- und Ausbildungsplätze zu finden. Zwei Mal in der Woche ist abends der Jugendtreff Anlaufpunkt für die Jugendlichen ab 12 Jahren. Als der Weihbischof ankommt, ist die Stimmung aufgekratzt und im Treff herrscht eine ziemliche Lautstärke: Einen Weihbischof in Dienstkleidung haben die Neuendorfer Jugendlichen noch nicht zu Gesicht bekommen. Zuerst steht eine kleine Führung durch den Treff an: Peters schaut sich gemeinsam mit zwei Jungs den „Chill-Raum“, den Discoraum und den Lerntreff im Obergeschoss an, bevor sich alle zur Gesprächsrunde im Aufenthaltsraum mit der kleinen Bar und Küche treffen. Peters erkundigt sich nach den Plänen und Wünschen der Jugendlichen; er will wissen, wie es konkret mit Ausbildungsplätzen aussieht. „Es ist viel schwieriger für uns, etwas zu finden, weil wir aus dem „Kreutzchen“ kommen. Da wird man eh direkt abgestempelt“, erklären Tiffany und ihre Freunde. Sie selbst hat immerhin schon einen Praktikumsplatz in Aussicht und will später als Malerin und Lackiererin arbeiten. Eine eher negative Zukunftsperspektive klingt auch in kleinen Videos immer wieder an, die Weier mit jungen Neuendorfern gedreht hat und die sie dem Weihbischof vorführt. „Die Wohnsituation hier ist nicht gut – es wird viel eingebrochen“, erklärt Samantha dort, während ein junger Mann von seinen vielen Bewerbungen erzählt, die alle abgelehnt wurden. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz soll auch das Projekt von Jan Kramer helfen, das der Koblenzer Student der Runde vorstellt: Gemeinsam mit Weier und den Jugendlichen erstellt er eine Broschüre, die alle möglichen Ausbildungsplätze auflistet und wichtige Adressen enthält. Das finde er prima, lobt Peters und ermutigt die Jugendlichen, sich nicht beirren zu lassen: „Egal woher man kommt, jeder hat Talente und jeder ist wichtig und wertvoll.“ Genau hier setze die Idee des Josefstags und kirchlicher Jugendsozialarbeit an: Die im Blick zu haben, denen sonst nicht so oft Gehör geschenkt wird.