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Anton Shakouri berichtet im biblischen Nachtcafé von seinen Erfahrungen:Junger Mann hilft bei der Rettung von Flüchtlingen

Anton Shakouri aus Plaidt war bereits mehrere Male auf Schiffen im Mittelmeer unterwegs, um Flüchtlinge aus Seenot zu retten.
In maroden Schlaubooten sitzen oft bis zu 150 Menschen, um über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten.
Datum:
2. Nov. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Mayen – Mit einem Kloß im Hals und Tränen in den Augen haben die Besucher des biblischen Nachtcafés am 28. Oktober Anton Shakouri zugehört, der über seine Arbeit bei der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer gesprochen hat. Der junge Mann aus Plaidt berichtete im Pfarrzentrum St. Clemens in Mayen über seine emotionalen Begegnungen mit Flüchtlingen. Der Abend stand unter dem Leitgedanken des jüdischen Philosophen Martin Buber „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Pastoralreferent Oliver Serwas nahm diesen Gedanken auf: „Begegnungen von Mensch zu Mensch sind wichtig, insbesondere in unserer heutigen Zeit, die durch Individualisierungstendenzen geprägt ist.“ Anton Shakouri berichtete von seinen Begegnungen. Er ließ sich bei seiner Arbeit auf unterschiedlichen Schiffen zur Rettung von Flüchtlingen in Not von dem Bibelzitat „Seid barmherzig, wie es euer Vater ist“ leiten. Doch nicht nur aus christlicher Nächstenliebe handle er, sondern für ihn sei es auch eine Berufsehre zu helfen. Shakouri war bei der Marine und ist seit zehn Jahren auf Schiffen unterwegs. Bereits fünf Mal war er auf Rettungsschiffen im Mittelmeer. „Wir erleben schöne Momente wie Geburten an Bord oder wenn Christen und Muslime friedlich nebeneinander beten. Aber es gibt auch schlimme Momente, wenn wir Menschen beispielsweise nicht mehr retten können“, erklärte Shakouri. „Zudem weiß ich, dass die Probleme für die Flüchtlinge nicht aufhören, wenn sie in Europa ankommen“, zeigte sich der Plaidter bedrückt. Etwa 500 bis 2000 Dollar zahlen die Flüchtlinge an Schlepper für einen Platz in einem Schlauchboot. „In ihren Heimatdörfern werden viele Sagen und Mythen erzählt. Daher glauben diese Menschen oft, dass sie lediglich einen Fluss überqueren müssten, um nach Europa zu kommen“, gab Shakouri zu bedenken. Wenn die Helfer ein Boot mit Flüchtlingen im Meer entdecken, nehmen sie die Menschen an Bord. Dort werden die Männer, Frauen und Kinder mit dem Nötigsten versorgt. „Wir sind eine Art Feuerwehr für das Mittelmeer“, fasste Shakouri zusammen. Das Rettungsschiff bringt die Flüchtlinge in den nächsten sicheren Hafen. Dieser liegt meist in Italien. „Es freut mich, wenn ich sehe, dass die Menschen in den Häfen ihre Restaurants öffnen und den Flüchtlingen etwas zu essen und trinken geben oder Anziehsachen spenden“, sagte der Helfer. Shakouri gab den Zuhörern die Möglichkeit Augenzeugenberichten aus erster Hand zu hören. Die Bilder von durchschnittlich 120 bis 150 Personen auf maroden Schlauchbooten mitten auf dem Meer erschütterten die Menschen im Pfarrzentrum. „Was können wir tun, um zu helfen?“, fragte Serwas abschließend. „Der Unterhalt der Schiffe und die Hilfsmittel sind sehr teuer. Dass Ganze funktioniert nur über Spenden“, antwortete Shakouri. Gerne waren die Besucher des Nachtcafés bereit an diesem Abend dies zu tun. Organisiert wurde das biblische Nachtcafé von der Familienbildungsstätte (FBS) Mayen in Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Mayen, dem Hospizverein Mayen und der Katholischen Erwachsenenbildung im Dekanat Mayen-Mendig. Weitere Informationen gibt es bei der FBS Mayen unter Tel.: 02651-6800 oder per E-Mail an info@fbs-mayen.de Informationen zur Flüchtlingshilfe im Bistum Trier gibt es auf www.willkommens-netz.de (jf)