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Neue Heimat für alten Altar:Kapelle der Willi-Graf-Schulen präsentiert sich in neuem Gewand

Im Rahmen eines Gottesdienstes hat Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg am Sonntag die neu gestaltete Kapelle der Bischöflichen Willi-Graf-Schulen eingesegnet. Das Mobiliar stammt aus der im Februar profanierten Thomas-Morus-Kirche.
Das Mobiliar der neu gestalteten Kapelle stammt aus der im Februar 2023 profanierten Kirche St. Thomas Morus
Datum:
17. Apr. 2023
Von:
Ute Kirch

Saarbrücken – Schlicht wirkt die Kapelle der Bischöflichen Willi-Graf-Schulen noch immer, doch wo vorher rote Backsteine, dichte Vorhänge und Stühle aus dunkelgrünem Holz einen Charme der 1970er Jahre verbreiteten, scheint nach einer grundlegenden Neugestaltung nun das Licht direkt durch die Fenster, die Kapelle wirkt durch das hellgraue Mobiliar heller und weiträumiger. Mit einem Familiengottesdienst mit dem Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg hat die Schulgemeinschaft gemeinsam mit der Pfarrei St. Johann in Saarbrücken am Sonntag, 16. April, die Einsegnung ihrer neu gestalteten Schulkapelle gefeiert.

„Die Kapelle ist schön geworden“, lobte der Schulleiter des Willi-Graf-Gymnasiums, Stefan Kilz, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Saarbrücker Architekturbüros „baubar“, die den Umbau mit Anstrich, Bodenbelag, Beleuchtung und dem neu gestalteten Altarraum entworfen hatten. Gleichzeitig dankten er und der Leiter der Willi-Graf-Realschule, Stephan Arnold, der Bauabteilung und Schulabteilung des Bischöflichen Generalvikariats für die finanzielle und fachliche Unterstützung. Der neue Altar sowie die neuen Stühle stammen aus der im Februar in Saarbrücken profanierten Kirche St. Thomas Morus. „Ich bin froh, dass ein Teil der entwidmeten Kirche so bei uns weiterlebt“, sagte Schulpfarrer Bernd Schütz, der in den vergangenen Wochen den Umbau maßgeblich betreut hat.

Schülerinnen und Schüler gestalten Kreuzuer Untertitel

Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg segnet das von Schülern gestaltete Kreuz aus Glas.

Neu ist ebenfalls das Kreuz, das künftig in der Kapelle steht und am Sonntag vom Generalvikar gesegnet wurde. Gestaltet wurde es von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit dem Dudweiler Glaskünstler Markus Hohlstein. Vor sieben Monaten hatte er mit den Kindern und Jugendlichen begonnen, Scheiben aus Fenstern so zu bearbeiten, dass Scherben entstanden, die beschriftet werden konnten. „Beim Schulfest und bei anderen Gelegenheiten konnte jeder seine Wünsche, Sorgen und Nöte oder auch einfach nur seinen Namen auf die Scherben schreiben“, erläuterte Hohlstein. In 100 Arbeitsstunden hat er schließlich 500 beschriftete Scherben zu einem 23 Kilogramm schweren Kreuz verklebt, das eine glatte Vorderseite und eine scherbengezackte Rückseite hat. „Das Licht, das durch das Glaskreuz fällt und die Scherben – beides gehört zum Leben. Die Scherben setzen sich zum Symbol des Heiles zusammen“, beschrieb es der Künstler. Die „zerstörte Seite“ stehe für die vielen Facetten des Glaubens.

Zentraler Ort für Schulgemeinschafter Untertitel

Nach dem Gottesdienst im Schulpavillon wurde die neu gestaltete Kapelle der Willi-Graf-Schulen eingesegnet.

In seinem Segen bat Generalvikar von Plettenberg darum, dass die Kapelle weiterhin mit Leben und Glauben gefüllt werde. Schulleiter Kilz erläuterte die Bedeutung des Raumes: „Die Kapelle ist ein zentraler Ort unseres Schullebens für die gesamte Schulgemeinschaft und für unsere Schülerinnen und Schülern.“ So treffe sich die Schulgemeinschaft in der österlichen Bußzeit und im Advent zu Laudes und Gottesdiensten. „Es gehört zu einer katholischen Privatschule, den Schülerinnen und Schülern Zeiten der Stille und Muße als Chance zur Sammlung und Selbstfindung und Gottesdiensten als Ort der Begegnung mit Gott und den zeitlos gültigen Werten des Evangeliums anzubieten.“ Gottesdienste bildeten zudem Orte der Begegnung mit Gott und den zeitlos gültigen Werten des Evangeliums. „Gottesdienste sind ein Raum, in dem unsere Schülerinnen und Schüler Glaubensbezüge einüben, und neue Impulse erfahren können, die ihr Leben bereichern und die sie in ihre Familien mitnehmen“, so Kilz. Neben regelmäßigen Gottesdiensten gehören Besinnungstage und Sozialpraktika zum Wertekanon der Bischöflichen Schulen, zudem seien die Schulen gut mit der Pfarrei St. Johann und der Kirche der Jugend vernetzt.

Witterungsbedingt wurde die ursprünglich als Open-Air-Gottesdienst geplante Feier in den Pavillon der Schule verlegt. Neben dem Generalvikar zelebrierten Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt, Schulpfarrer Bernd Schütz und Pfarrer Eugen Vogt die Messe, die von der Rockband der Schulen musikalisch begleitet wurde.