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Kfd ruft am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Politik zum Handeln auf und weist auf Hilfsangebote hin:„Kein Platz für Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft!“

Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben eine Form von Gewalt: Diese erschreckenden Zahlen müssen sich ändern, fordert die kfd am heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben Gewalt: Das muss sich dringend ändern.
Datum:
25. Nov. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Es sind erschreckende Zahlen: Etwa jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer physischer oder sexueller Gewalt. Am 25. November soll der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen auf dieses gesellschaftliche Problem aufmerksam machen. Auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und ihr Diözesanverband im Bistum Trier weist auf die Dringlichkeit des Themas hin.

„Gewalt gegen Frauen darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Sie ist aber leider viel zu präsent“, sagt Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende. Gerade während der derzeitigen Pandemie seien Frauen zunehmend Gewalt in ihrem häuslichen Umfeld ausgesetzt – oftmals unbemerkt von Verwandten, Freunden oder Kollegen. Gewalt gegen Frauen tritt in allen Gesellschaftsschichten, Altersklassen und Lebensbereichen auf. Neben der Gewalt in Ehe und Partnerschaft seien es die sexuellen und verbalen Belästigungen, Vergewaltigungen, Gewalt im Rahmen von Prostitution und Genitalverstümmelung, der spirituelle und sexualisierte Missbrauch in der Kirche und Gewalt in der digitalen Welt, die genauso bekämpft werden müssen, so die kfd in ihrem Aufruf.

Politik zum Handeln aufgefordert - Hilfetelefon für Betroffene und Menschen im Umfeld

Im Bistum Trier fordert der diözesane Arbeitskreis „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ der kfd deshalb die Politik im Bund und in den Ländern auf, zu handeln. Die Frauenhäuser in Deutschland benötigten dringend Unterstützung: „Es kann nicht sein, dass von Gewalt bedrohte Frauen, die verzweifelt Schutz und Hilfe für sich und ihre Kinder suchen, in einer solchen Notsituation abgewiesen werden müssen, weil Raumkapazitäten fehlen und die finanziellen Mittel der Frauenhäuser nicht ausreichen“, sagt Rita Monz, Sprecherin des Arbeitskreises und Mitglied im Diözesanvorstand.

Unter dem Titel „Häusliche Gewalt ist kein Schicksal! Suchen Sie Hilfe!“ hat die kfd bereits im Jahr 2007 eine Aktion gegen häusliche Gewalt initiiert. Damals wie heute sei ihr Ziel, das Ausmaß und die dramatischen Folgen häuslicher Gewalt bewusst zu machen und vor allem Betroffene zu motivieren, sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu suchen. Denn noch immer scheuten sich Opfer viel zu häufig, die bestehenden Hilfesysteme in Anspruch zu nehmen. Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen beteiligt sich die kfd an der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Unter dem Hashtag #schweigenbrechen sind online auf der Homepage des Hilfetelefons und in den sozialen Medien Bilder zu finden, die auf das Hilfetelefon aufmerksam machen.

Das Hilfetelefon steht betroffenen Frauen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Seite. Unter der Rufnummer 08000-116-016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de können sich Betroffene, aber auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen sowie Fachkräfte beraten lassen – anonym, kostenlos, barrierefrei und in 17 Fremdsprachen.

Die kfd ist mit rund 25.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation im Bistum Trier. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter www.kfd-trier.de

(sb)