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Ulrich Bruch wird am 27. September durch Bischof Ackermann zum Diakon geweiht :Kein Priester „light“

Ulrich Bruch wird im September durch Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Diakon geweiht. In den Veränderungen und der Neuorientierung im Bistum sieht er große Möglichkeiten.
Datum:
17. Aug. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Rehlingen-Siersburg – „Das ist schon ne ganz alte Sache. Diakon will ich schon lange werden”. Man merkt Ulrich Bruch seine Freude darüber an, dass er nun an diesem Ziel angekommen ist und zum Diakon geweiht wird. Bruch wird nach der Weihe am 27. September im Trierer Dom als „Ständiger Diakon mit Zivilberuf” in der Pfarreiengemeinschaft Siersburg eingesetzt. Die ersten Kontakte sind schon da, ist doch der Wahl-Rehlinger hin und wieder auch als Organist in Siersburg aktiv gewesen.

Die Familie war der Grund, warum er das Studium der Theologie im Fernkurs bei der Domschule Würzburg erst so spät begonnen hat: In den Jahren zuvor kümmerte sich Bruch neben seiner Dozententätigkeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) hauptsächlich um seine beiden Söhne, die mittlerweile 16 und 18 Jahre alt sind. Beide sind Messdiener und unterstützen den 49-Jährigen in seinem Wunsch, Diakon zu werden: „‘Für Dich ist das gut und richtig’ haben sie zu mir gesagt”, erzählt der Vater. Für Bruch, der sich bereits seit Jahren ehrenamtlich in seiner Heimatpfarrei Rehlingen engagiert und sich dort beispielsweise um die Messdiener, die Firmvorbereitung und die Krankenkommunion kümmert, bedeutet die Weihe zum Diakon eine wichtige Veränderung: „Mit der Weihe verspreche ich diesen Dienst. Als Diakon stehe ich mit meinem ganzen Leben vor Gott”. Er betont, dass der Diakon nicht ein „Priester light” sei, sondern ein eigenes Charisma habe: Das Dienen stehe viel mehr im Vordergrund. „Der Diakon geht ‒ den dienenden Christus immer im Blick ‒ an die Ränder der Gesellschaft”.

In seinem diakonischen Projekt während der Ausbildung war er in der Notunterkunft für Obdachlose am Saarlouiser Bahnhof. Weil das Dienende sein Schwerpunkt sei und die Pfarreileitung eben gerade nicht zu seinen Aufgaben gehöre, sei er freier als der Pfarrer, der ja doch oft stark eingebunden sei. Und noch ein Aspekt komme hinzu: „Diakon ist man in erster Linie in der Familie und am Arbeitsplatz.” So ist es für ihn gut vorstellbar, an der HTW beim Runden Tisch der Beratung auch ein kirchliches Angebot zu machen. „Man steht als Diakon für die Liebe Gottes” und damit möchte er transparent umgehen. Außerdem sei „ das Amt keine Jacke, die man an- und auszieht” – Authentizität ist Bruch in allen Lebensbereichen wichtig.

In den großen Veränderungen und der Neuorientierung im Bistum sieht er vor allem große Möglichkeiten: „Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam ranzugehen und aufeinander zu hören.” Sorge mache ihm die aktuelle Pandemie-Situation: „Fatal ist, was wir unter Corona erleben. Viele Leute hat das zu einer größeren Distanz gebracht.” Auch viele Ehrenamtliche nutzten die Pause und es stelle sich die Frage, ob sie wiederkommen werden. Für ihn sei die persönliche Beziehung zu den Gemeindemitgliedern eine Möglichkeit, die Kirche lebendig zu halten: Wenn er Zeit mit Kindern und Jugendlichen verbringt, zu einer Grillparty einlädt oder mit den Erwachsenen eine Tasse Tee trinkt. Durch die Beziehungen, die er jetzt schon in seiner Heimatpfarrei aufgebaut hat, falle es ihm schwer, die Zelte in Rehlingen abzubrechen. Zum Glück aber sei sein neuer Einsatzort die Nachbarpfarrei, und eine Zusammenarbeit sei schon angedacht. Was die Leute in der Pfarreiengemeinschaft Siersburg in fünf Jahren über ihn sagen sollen? „Ich hoffe, dass die Leute froh mit mir sind und sagen: ‘Gut, dass er da ist’”.
(se)