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Weihbischof Brahm berichtet beim Theo Talk über seine Arbeit in Buch-Kommission :Kindern und Jugendlichen christliche Werte mit Lektüre vermitteln 

Weihbischof Robert Brahm gibt den Theo Talk-Gästen Einblicke über seine Arbeit in der Buch-Kommission.
Die Organisatoren Katharina Zey-Wortmann und  Samuel Acloque (rechts). In der Mitte Weihbischof Robert Brahm, Vorsitzender der Jury
Datum:
28. Feb. 2024
Von:
Inge Hülpes

Trier – Es war Ende der 70er Jahre, als der katholische Schriftsteller Willi Fährmann die deutschen Bischöfe auf die Bedeutung von Kinder- und Jugendliteratur aufmerksam machte. Der Preis, der daraufhin aus der Taufe gehoben wurde, wird auch heute noch verliehen: der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis. Bei Flieten und Kaltgetränken in der Kegel- und Bowlinghalle Heiligkreuz gab der Vorsitzende der Jury, Weihbischof Robert Brahm, am 26. Februar den Theo Talk-Gästen Einblick in seine Arbeit.  

Prämiert werde deutschsprachige Belletristik, die altersgemäß religiöse Erfahrungen vermittelt, Glaubenswissen erschließt und christliche Lebenshaltungen verdeutlicht – so fasst Brahm, der der Kommission seit 2008 vorsitzt, die Voraussetzungen für ein positives Votum der elfköpfigen Jury zusammen. In diesem Jahr darf sich Linda Wolfsgruber über das Preisgeld von neuerdings 8.000 (zuvor 5.000) Euro freuen: Ihr Bilderbuch „sieben. die schöpfung“ überzeugte das Gremium und wurde aus 151 Büchern aus 65 Verlagen gewählt. Das 120 Seiten starke Buch illustriert anhand bunter Kratz-Technik-Bilder die sieben Tage der Welterschaffung. „Bilderbücher können auch für Erwachsene interessant sei“, erklärt der Trierer Weihbischof, der seit 2004 auch Mitglied der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz ist. In Ergänzung zur Sachliteratur böten Bilder- und fiktionale Bücher einen eigenen Zugang zu Themen und Stoffen. Damit leisteten sie ebenfalls den Transfer von Wissen, betont er.  

Empfehlungsliste gibt Angebote für alle Altersklassen 

Das Gewinnerbuch

Motive wie Krieg, Zerstörung, Gewalt und Flucht, die auch Eingang in die Kinder- und Jugendbuchliteratur halten, bräuchten Begleitung, sagt Brahm. Diese Literatur sei dafür gedacht, dass junge Menschen und Erwachsene sie gemeinsam rezipieren können. Die Bücher, die letztlich auf der Empfehlungsliste landen, seien daher auch Angebote für Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und Lesepaten. Ausgewählt würden Publikationen, die christliche Werte wie Nächstenliebe, Respekt und Barmherzigkeit vermitteln. Dabei würden auch Verlage berücksichtigt, die nicht ausdrücklich christlich ausgerichtet seien, so Brahm, der als Kind gern Kästners „Emil und die Detektive“ und „Winnetou“ gelesen hat. Es gehe darum, religiöse Erfahrungen und Glaubenswissen zu erschließen, „und damit sind alle religiösen Vollzüge gemeint, also auch der Blick auf andere Religionen.“ Wichtig sei zudem die Vielfalt der Genres und der Bezug zur Lebenswirklichkeit der Zielgruppe. „Was wir als wertvoll ansehen, soll ansichtig werden. Die Bücher, um die es hier geht, stehen für gewöhnlich nicht ganz vorne in der Buchhandlung. Mit dem Preis und der Empfehlungsliste möchten wir die Menschen auf sie hinweisen.“ 

Weitere Informationen sowie die Empfehlungsliste gibt es auf https://www.dbk.de/themen/auszeichnungen-der-deutschen-bischofskonferenz/katholischer-kinder-und-jugendbuchpreis.  

Der nächste Theo Talk-Termin ist am 18. März, 19 Uhr: Jan Eitel, Projektentwickler aus Trier, „Aus Kirchen werden Wohnungen – der sensible Umgang mit ehemals sakralen Räumen“. Die Organisation obliegt Katharina Zey-Wortmann und Samuel Acloque. Weitere Informationen und das gesamte Programm gibt es auf https://www.keb-trier.de/theo-talk.