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Treffen zwischen Dekanat Wadgassen und Archiprêtré de Boulay / Bouzonville:Kirche über die Grenzen hinaus

Kirche lebt über Staatsgrenzen hinaus: Das Dekanat Wadgassen und die französische "Erzpfarrei" von Boulay/Bouzonville haben sich erstmals zu einer gemeinsamen Konferenz getroffen.
Die Bistümer Trier und Metz verbindet mehr als nur eine gemeinsame Grenze. Kirche und Glauben finden übergreifend und gemeinsam statt.
Datum:
23. Mai 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Wallerfangen – Das Dekanat Wadgassen und das französische Pendant zum Dekanat, die „Erzpfarrei“, Archiprêtré de Boulay / Bouzonville, die an das Dekanat Wadgassen angrenzt, haben sich zu einer gemeinsamen, grenzüberschreitenden Konferenz getroffen. 

„Das Ziel unserer Konferenz ist ein besseres Kennenlernen und ein Austausch über pastorale Aktivitäten diesseits und jenseits der Grenze“, sagte Dechant Ingo Flach, der Archiprêtre Jean-Luis Barthelmé mit einer französischen Delegation nach Wallerfangen eingeladen hatte. Barthelmé wurde von zwei Pfarren, drei Mitgliedern des Verwaltungsrates sowie zwei ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen seiner Erzpfarrei begleitet. Bei der Begrüßung wurden bereits die ersten Unterschiede zwischen den deutschen und dem französischen Kirchensystemen deutlich. So ist es in Frankreich bereits jetzt üblich, dass Ehrenamtliche viele Aufgaben in der Seelsorge, darunter auch den größten Teil der Trauer- und Beerdigungsdienste übernehmen. Die Einbindung von Laien in seelsorgerische Tätigkeiten soll im Bistum Trier mit der Umsetzung der Synode zukünftig auch stärker gelebt werden. 

Neben des Austauschs und näheren Kennenlernens stand noch ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung. „Wir wollen Ideen sammeln für gemeinsame zukünftige Aktionen“, sagte Dechant Flach. Dabei können die beiden „Dekanate“ bereits auf jahrelange, grenzübergreifende Aktionen zurückgreifen, wie Dekanatsreferent Joachim Kreuter betonte: „Unser Dekanat grenzt an vielen Stellen an Frankreich und es gab bisher schon etliche Dinge, die gemeinsam gelaufen sind.“ Beispielsweise im Ort Leidingen. Dieser Ort ist teils französisch, teils deutsch: Die Hauptstraße ist gleichzeitig Landesgrenze und teilt das Dorf in eine französische und eine deutsche Hälfte. Hier finden schon seit Jahren eine gemeinsame Fronleichnamsprozession sowie ein St. Martins-Zug statt. Im französischen Rémelfang gibt es am Sonntag nach Maria Himmelfahrt im August eine Friedenswallfahrt, zu der das Dekanat Wadgassen stets eingeladen wird. Im Gegenzug lädt das Dekanat jedes Jahr die französischen Katholiken zur Orannawallfahrt in Berus ein. Jean-Luis Barthelmé hat bei dem Treffen außerdem die Idee eines Sommer-Jugendtags im Vorfeld zur Friedenswallfahrt in Rémelfang vorgeschlagen. Dieser Jugendtag soll am 19. August stattfinden. Im Januar 2018 soll es außerdem eine gemeinsame Wanderung von Leidingen aus nach Vaudreching zur dortigen Krippenausstellung geben.

Nach dem ersten Treffen in Wallerfangen, soll es künftig einmal im Jahr ein Treffen zwischen dem Dekanat Wadgassen und der Archiprêtré de Boulay / Bouzonville geben, wie Joachim Kreuter ankündigte. „Es war eine tolle Veranstaltung! Die französischen Kolleginnen und Kollegen waren unglaublich freundlich und offen. Jeder war sehr interessiert daran, die unterschiedlichen Systeme der anderen kennen zu lernen.“ Archiprêtre Jean-Luis Barthelmé bedankte sich am Ende des Treffens für die Gastfreundschaft und freute sich auf das nächste Wiedersehen.

Dominik Holl