Zum Inhalt springen

Das Rahmenleitbild für die Pastoralen Räume und Pfarreien wird verschickt:Kirchliche Arbeit vor Ort neu ausrichten

Das Rahmenleitbild für die Pastoralen Räume und Pfarreien dient als Leitfaden für die künftige Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen in allen Bereichen kirchlichen Lebens im Bistum.
Foto: Pressestelle Bistum Trier
Datum:
7. März 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Wenn die Post in den nächsten Tagen ein Päckchen in den neu eingerichteten Pastoralen Räumen und den Noch-Dekanaten abliefert, kommt endlich vor Ort an, worauf viele Menschen seit der Synode hingearbeitet haben: Das Rahmenleitbild für die Pastoralen Räume und Pfarreien. Es ist Leitfaden und Orientierung für die künftige Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen in allen Bereichen kirchlichen Lebens im Bistum Trier.

Das Rahmenleitbild ist aus der Arbeit einer Teilprozessgruppe entstanden, die paritätisch mit Mitgliedern der pastoralen Berufsgruppen, des Caritasverbands und Ehrenamtlichen aus Verbänden und Einrichtungen besetzt war. Ihr Auftrag: Die Vision der Synode, eine  stärker diakonisch-missionarische Grundausrichtung der Kirche im Bistum Trier zu erreichen, in Form zu gießen. Ulrich Stinner, Leiter der Abteilung Pastorale Grundaufgaben, und Mariette Becker-Schuh, Referentin in derselben Abteilung im Bischöflichen Generalvikariat (BGV), haben die Projektgruppe zur Implementierung des Rahmenleitbildes geleitet. Sie erklären die grundlegende Ausrichtung: „Allem voran steht der Gedanke, dass eine wirklich diakonisch-missionarische Kirche viel stärker auf Menschen zugeht, ihnen zuhört, ihre Lebensbedingungen in den Blick nimmt und daraus ihre Arbeit entwickelt.“

"Den Menschen zuhören, was sie wirklich brauchen"

Das Leitbild umfasst drei Ebenen: Den Synodalen Rahmen mit seinen sieben Leitsätzen, darunter etwa „Wir denken vom Einzelnen her”, “Wir teilen Verantwortung”, “Wir entdecken und fördern Charismen”, “Wir nehmen die Vielfalt als Geschenk Gottes an”, und “Wir lassen uns von der Verheißung des Reiches Gottes leiten“. Letzterer bedeute vor allem, sich nach dem Vorbild Jesu solidarisch mit den Menschen zu zeigen, die individuell oder strukturell unter unheilvollen Zuständen leiden. Die zweite Ebene ist die pastorale (Weiter)-Entwicklung, die vor allem auf inner- und außerkirchlich netzwerkartige Zusammenarbeit setzt, auf die Vielfalt von Orten von Kirche und die regional verschieden aussehen kann. Die Rolle der Hauptamtlichen sei dabei, Kontakte, Unterstützung, Fachwissen und die Nutzung von Ressourcen und Räumen der Begegnung anzubieten. „Wir orientieren uns am Prinzip der Sozialraumorientierung, die nach dem fragt, was Menschen vor Ort brauchen und was ihnen am Herzen liegt“, erklärt Becker-Schuh. Ziel ist es, Schwerpunkte der Seelsorge zu entwickeln, die zur Situation vor Ort passen. Die dritte Ebene ist eine Reflexionsebene – also gemeinsam kritisch zu prüfen, ob wirklich „Neues gewagt“ werde, ob wirklich „das Evangelium mit den Menschen gelebt“ werde.

Perspektive auf die eigene Arbeit verändern

Stinner unterstreicht, beim Rahmenleitbild gehe es nicht darum, einen weiteren Prozess neben anderen einzuführen, der die Mitarbeitenden und die Ehrenamtlichen zusätzlich belaste. Vielmehr solle es die Perspektive auf die eigene Arbeit oder das eigene Ehrenamt so verändern, dass diese durch den diakonisch-missionarischen Grundgedanken geleitet werden – also eine neue Zuwendung zu den Menschen in den Dörfern und Städten. Darauf zu achten und zu motivieren, mit dem Rahmenleitbild zu arbeiten, sei eine wesentliche Aufgabe der Leitungsteams der Pastoralen Räume, sagt Becker-Schuh – natürlich gemeinsam mit den Hauptamtlichen, den Pfarreien und den Ehrenamtlichen. „Es geht darum, intensiv zu schauen, was gibt es schon an Initiativen, an Gruppen, was brauchen die Menschen und wo kann ich mich mit meiner Arbeit einbringen. Und zwar nicht von einer ‚höheren Ebene‘, die darüber befindet, was gut für die Leute wäre, sondern indem man beispielsweise Eigeninitiativen stärkt und ganz neue Formen von Engagement zulässt.“ Mechthild Schabo, Direktorin des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im BGV, schreibt dazu, das Rahmenleitbild wolle “Mut machen, Bestehendes aufzugreifen, Neues anzugehen und so Kirche konkret vor Ort diakonisch und missionarisch zu gestalten und weiterzuentwickeln.”

Das Rahmenleitbild wird Mitte März versandt mit einigen Arbeitsimpulsen, etwa einem Set von Impulskarten zu den sieben Leitsätzen, die in der pastoralen Arbeit genutzt werden können. Mehr Informationen gibt es auf der Seite https://t1p.de/Rahmenleitbild.
(sb)