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Bischof Ackermann feiert Eucharistie am 100. Todestag von Hieronymus Jaegen:Klare christliche Identität und Laienengagement

Anlässlich des 100. Todestag von Hieronymus Jaegen feierte Bischof Dr. Stephan Ackermann in der Kirche St. Gangolf in Trier eine Gedenkmesse.
Gedenkmesse in der Kirche St. Gangolf
Datum:
29. Jan. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Zum 100. Todestag von Hieronymus Jaegen am 26. Januar hat Bischof Dr. Stephan Ackermann eine Gedenkmesse in der vollbesetzten Stadtkirche St. Gangolf gefeiert. Die Eucharistiefeier bildete den Schlusspunkt einer Veranstaltungsreihe über das Leben von „Triers heimlichem Heiligen“. Seit August letzten Jahres befindet sich dessen Grabstätte in der Trierer Marktkirche. Zuvor war sie in der Kirche St. Paulus.

In seiner Predigt (hier im Wortlaut zum Nachlesen) betonte Bischof Ackermann die „ungewöhnliche und faszinierende“ Persönlichkeit Jaegens, dessen weltzugewandtes Handeln als Ingenieur, Bankvorstand und Politiker stets fest im alltäglichen Leben verankert war. „Er war ein ‚wacher Zeitgenosse‘, der sich um das Gemeinwohl sorgte.“ Gleichermaßen habe er als katholischer Mystiker eine lebendige Beziehung zu Gott gehabt. „Für ihn war Gott nicht bloß eine gedankliche Möglichkeit oder Weltanschauung, sondern eine lebendige Wirklichkeit“, so Ackermann. „Der christliche Glaube war der rote Faden, der sich durch sein ganz und gar vom Evangelium geprägtes Leben hindurch gezogen hat.“ So ließe sich auch der bekannte Ausspruch Jaegens „Ich bin für mehr Licht!“ interpretieren – er wünsche sich ein Erleuchten durch den Herrn selbst. Mystiker zu sein heiße nichts anderes, als von der Gegenwart Gottes umhüllt zu sein, und „das ist im Tiefsten nichts anderes, als Christ zu sein.“ Die Mystik stünde grundsätzlich jedem offen.

Jaegens hohe Einsatzbereitschaft für die katholische Kirche, gerade in Zeiten des Kulturkampfes, und seine öffentliche Kritik an kirchenfeindlichen Maßnahmen des Staates erforderten Mut und Selbstbewusstsein, erklärte der Trierer Bischof. Auch lobte er Jaegens Engagement für katholische Vereine und Verbände wie etwa die Kolpingfamilie oder den katholischen Kaufmannsverein. „Klare christliche Identität und Laienengagement – das geht!“ resümierte Bischof Ackermann. Der Laie Jaegen sei ein anschauliches Beispiel für einen „mutigen und modernen, mündigen Christen“, der im Sinne des paulinischen Verständnisses von Kirche handelte. Der Apostel Paulus bezeichnet in seinem Brief an die Korinther die Kirche als einen Leib mit vielen Gliedern und Aufgaben. „Das ist das Kirchenverständnis, das wir auch heute brauchen.“ Hieronymus Jaegens Beispiel habe nie an Aktualität eingebüßt. Man dürfe sich von seinem Lebenszeugnis inspirieren lassen, „persönlich seine Fürsprache erbitten – und er hilft“, zitierte Ackermann Weihbischof Leo Schwarz, der bis zu seinem Tod im vergangenen November im Hieronymus-Jaegen-Bund engagiert war.  

Mit Blick auf das seit 1941 anhängige Seligsprechungsverfahren ging der Bischof in seiner Predigt auch auf die Bezeichnung „Triers heimlicher Heiliger“ ein, die den Trierer Gläubigen bekannt sein dürfte. „Heimlich, weil er eben noch nicht kirchlich offiziell selig- bzw. heiliggesprochen wurde. Aber eben auch Triers Heiliger, weil er ein echtes Kind der Stadt ist.“

Weitere Informationen zum Leben und Wirken des Trierer Mystikers gibt es beim Hieronymus-Jaegen-Bund, Pfarramt Liebfrauen, Liebfrauenstraße 2, 54290 Trier. Tel. 0651-170790, E-Mail: pfarramt-liebfrauen@liebfrauen-trier.de

(ih)