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Lebensberatungsstelle Lebach stellt Jahresbericht 2020 vor:Krisen und Chancen im Corona-Jahr

924 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Lebensberatung Lebach im vergangenen Jahr mit Rat und Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen zur Seite gestanden.
Das Team der Lebensberatung Lebach: Alexander Penth, Christel Blum, Martina Grosch, Natascha Kuhlmann, Stefanie Kilian (vlnr). Foto: Lebensberatung Lebach
Datum:
27. Apr. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Lebach – 924 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Lebensberatung Lebach in Trägerschaft des Bistums Trier im vergangenen Jahr mit Rat und Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen zur Seite gestanden. Darüber hinaus haben 101 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2020 der Lebensberatungsstelle hervor.

Als häufigste Beratungsgründe nennen die Autoren bei Kindern und Jugendlichen Problemlagen der Eltern wie Trennung und Scheidung, Partnerschaftskonflikte der Eltern, Erschöpfung/Überlastung der Eltern sowie oppositionelles Verhalten der Heranwachsenden. 35 Prozent der beratenen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren lebten nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien.

Bei Erwachsenen waren die wichtigsten Themen bei der Beratung kritische Lebensereignisse wie Verlusterlebnisse, Kommunikationsprobleme, Überlastung und Stress, sowie Depressionen und eine Selbstwertproblematik.

Beratungsstellenleiter Alexander Penth und sein Team hat mit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 schnell reagiert und Heimarbeitsplätze eingerichtet. Inzwischen seien die Nutzung von Videochat-Beratung, Telefon- und Videokonferenzen, von Fortbildungen auf Online-Plattformen zum Alltag geworden, heißt es in dem Bericht. Ratsuchende und Beratende hätten die neuen Möglichkeiten gut angenommen.

Die Corona-Pandemie habe eingespielte familiäre Alltagsrhythmen durcheinander gebracht, berichten die Beratenden. Eltern sei es in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling zunehmend schwerer gefallen, die Kinder zum regelmäßigen Lernen zu motivieren und erlaubten ihnen einen erhöhten Medienkonsum. Alleinlebende hätten unter der geforderten sozialen Distanz gelitten, Vorerkrankte und Ältere belastete die unsichtbare Bedrohung durch das Virus, aber auch die Schutzmaßnahmen. Jugendliche seien schnell im „Corona-Blues“ gelandet: Für diese Alltagsgruppe wichtige Erfahrungen, wie Freunde treffen, jobben oder auf Partys gehen seien nicht möglich gewesen. Paare seien häufiger als sonst schon mit Trennungsabsichten zur Beratung gegangen. Das enge Zusammensein ohne die Möglichkeit, außerhalb Ausgleich zum Alltagsstress zu finden, habe schon länger schwelende Konflikte eskalieren lassen. Hinzu sei bei vielen die finanzielle Sorge wegen Kurzarbeit, Jobverlust oder die Angst um den Arbeitsplatz gekommen.

Auf der anderen Seite gaben laut Bericht vor allem während des ersten Lockdowns Ratsuchende an, dass durch die verordneten Einschränkungen auch eine wohltuende Entschleunigung entstanden sei. Zusammen kochen, backen, spazieren, basteln, spielen, Sport treiben oder das Verschönern von Haus und Garten wurden intensiver gelebt als vor der Pandemie. Pendler sparten sich lange Arbeitswege, viele Mütter erfuhren partnerschaftliche Unterstützung im Haushalt und der Kindererziehung wie noch nie zuvor.

Träger der Lebensberatungsstelle Lebach ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 312.000 Euro trug das Bistum zu 46,5 Prozent, der Landkreis Saarlouis zu 53,5 Prozent. Im Jahr 2020 hat das Bistum Trier 3,37 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,68 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 8867 Beratungsleistungen mit denen 19.647 Personen erreicht wurden.

(uk)