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Ausstellung der Aktion Arbeit ist bis zum 18. Mai in Neuwied zu sehen :Langzeitarbeitslose stehen im Abseits

Langzeitarbeitslosigkeit scheint längst kein Thema mehr zu sein, dabei sind eine Millionen Menschen davon betroffen. Eine Ausstellung der Aktion Arbeit widmet sich ihnen.
Ein Schaukasten zeigt unterschiedliche Dinge, die durch die Programm der Aktion Arbeit hergestellt werden.
Datum:
3. Mai 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Neuwied – 2017 die Arbeitslosenzahlen in Deutschland befinden sich auf einem Rekordtief, doch es gibt rund eine Millionen Menschen, die seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit sind – Langzeitarbeitslose. „Das Thema findet kaum Beachtung in der Gesellschaft, aber für jeden Betroffenen ist es eine wirkliche Katastrophe“, betont der Bischöfliche Beauftragte für die Aktion Arbeit im Bistum Trier Domvikar Dr. Hans Günther Ullrich bei der Ausstellungseröffnung „Kirche-Arbeit-Geld“ in der Neuwieder Sparkasse. Die Aktion Arbeit engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Mit der Ausstellung, die vom Dekanat Rhein-Wied organisiert wird, macht die Aktion auf das Schicksal von Betroffenen und deren Familien aufmerksam. Die Ausstellung berichtet über die persönlichen Erfahrungen der Menschen in arbeitsmarktpolitischen Projekten und öffentlich geförderten Arbeitsstellen. „So lernen die Besucher Menschen, die in der katholischen Familienbildungsstätte Neuwied und bei der CarMen gGmbH Koblenz angestellt sind, kennen“, schildert Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit, den Aufbau der Ausstellung. Arbeitslose ständen oftmals im Abseits, erklärt Ullrich. „Die Betroffenen fallen regelrecht in ein Loch, ohne Hilfe kommen sie da nicht mehr heraus.“ Sie würden Halt, (Tages-)Struktur und ihr Selbstwertgefühl verlieren. Die bestehenden Fördermaßnahmen, meist auf ein Jahr beschränkt, zeigten keine messbaren Ergebnisse, sondern wirkten demotivierend. „Doch das Arbeiten gehört zur Kultur des Menschen. Er will sich sinnvoll einbringen.“ Daher sei es wichtig, die Langzeitarbeitslosen in den Blick zu nehmen. Die unabhängige und durch Spenden finanzierte Aktion Arbeit hat aus diesem Grund ein Konzept zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit erarbeitet, welches auch in der Ausstellung erklärt wird. Es zielt auf einen integrierten Arbeitsmarkt, weg von Maßnahmenteilnehmern zu Arbeitnehmern, die Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Langzeitarbeitslose seien aufgrund ihrer Situation destabilisiert und nur eingeschränkt leistungsfähig. Der einfache Grundgedanke ist, diesen Wettbewerbsnachteil durch einen unbefristet gewährten Zuschuss in Höhe von 60 Prozent des Mindestlohns in der jeweiligen Branche auszugleichen. „Eine Modellrechnung vergleicht die entstehenden Kosten für 800.000 Langzeitarbeitslose nach dem geltenden System mit den finanziellen Konsequenzen eines solchen neuen Konzepts und zeigt auf, dass für die betroffenen Kostenträger – Bund, Kommunen und Sozialversicherungsträger – eine jährliche Kostenersparnis von viereinhalb Milliarden Euro möglich ist“, verdeutlicht Ullrich, der selbst 16 Jahre in der Industrie tätig war, bevor er Priester wurde. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen. Der Katholikenratsvorsitzende des Bistums Manfred Thesing und Andrea Steyven stehen am Donnerstag, 11. und Montag, 15. Mai (jeweils ab 15.30 Uhr) den Ausstellungsbesuchern zum Austausch und Gespräch zur Verfügung. Mit einem „Geistlichen Zwischenruf“ durch Weihbischof Jörg Michael Peters endet die Ausstellung am  Donnerstag, 18. Mai (18 Uhr). Weitere Informationen gibt es auf www.aktion-arbeit.bistum-trier.de und per E-Mail an dekanat.rhein-wied@bistum-trier.de. (jf)