"Wiederstein-Heilig-Land-Stiftung:Leben der Menschen friedvoller machen
Kastellaun - „Wir wollen behinderten jungen Menschen am See Genezareth bei den Benediktinern sowie Kindern im Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem Hoffnung und finanzielle Unterstützung geben. Denn an beiden Orten wird ohne Ansehen der Person über die Grenzen von Religion und Nationalität hinweg geholfen.“ So stellt Benno Wiederstein, Pfarrer in der Hunsrück-Gemeinde Heilige Familie Kastellaun, Anfang und Intention seiner Stiftung dar.
15 Jahre nach Gründung der Stiftung dürfen wir dankbar auf ein Spendenvolumen von mehr als 200.000 Euro schauen.
Agnes Wiederstein
Die Idee sei auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela entstanden, berichtet der Priester, der am 5. März 70 Jahre alt geworden ist. Zusammen mit seiner Schwester Agnes habe er am 8. Dezember 2008 die „Pfarrer-Benno-Wiederstein-und-Agnes-Wiederstein-Heilig-Land-Stiftung“ gegründet. In dem Jahr eskalierte der Konflikt um den Gaza-Streifen. Der Waffenstillstand wurde gebrochen, „es war eine erschreckende Situation“. Um kraftvoll helfen zu können, wählten die Wiedersteins Projekte auf beiden Seiten aus – bei den Benediktinern in Israel und in Bethlehem.
„15 Jahre nach Gründung der Stiftung dürfen wir dankbar auf ein Spendenvolumen von mehr als 200.000 Euro schauen“, sagt Agnes Wiederstein. Die Behindertenarbeit in Tabgha habe im Laufe der Zeit 103.355 Euro erhalten, das Baby-Hospital 104.083 Euro. Um die Weihnachtstage seien mehr als 20.000 Euro gespendet worden, „die wir in der nächsten Sitzung des Kuratoriums verteilen können“. Das Stiftungskapital sei durch Zustiftungen in Höhe von über 70.000 Euro gestärkt worden, informiert Pfarrer Wiederstein.
Klinik ist Ort des Friedens trotz der Spannungen
Durch persönliche Kontakte zu den Projekten in Israel und in Palästina wissen die Stifter, dass die Spenden ohne Abzug ankommen und effektiv verwendet werden. Gerade in aktueller Zeit sei dies dringend notwendig. „Es ist die bei weitem schlimmste Situation“, erklärt Paul Nordhausen, der seit fast 15 Jahren die Begegnungsstätte Beit Noah in Tabgha leitet.
Hiyam Marzouqa, Chefärztin im 1953 gegründeten Caritas-Baby-Hospital, berichtet von rund 47.000 Kindern und Jugendlichen, die 2023 medizinisch versorgt wurden. Seit dem Hamas-Anschlag am 7. Oktober würden mehr Kinder aus Bethlehem selbst behandelt. „Doch auch heute arbeiten wir, getragen durch eure Spenden, in der Hoffnung, dass die Liebe über den Hass und der Frieden über die Gewalt siegen. Trotz der Spannungen im Nahen Osten konnte die Klinik in den letzten Jahren ein Ort des Friedens sein“, erklärt die Ärztin.
Dankbar für die Unterstützung so vieler Menschen fühlen sich die Geschwister Wiederstein im Engagement gestärkt. Sie betonen, jede Unterstützung zähle und trage dazu bei, „das Leben der Menschen friedvoller zu machen“. Vor diesem Hintergrund hat Pfarrer Wiederstein einen Wunsch für seine offizielle Verabschiedung in den Ruhestand, die am 7. Juli in Kastellaun stattfindet: „Wir wollen weitere Unterstützung für die Stiftungsprojekte bekommen“, sagte er dem „Paulinus“.