Zum Inhalt springen

Bischof feiert Gottesdienst zum Patronatsfest von Dom und Stadt:Lebendige Spannung in der Nachfolge der Apostel

Am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus wünscht Bischof Ackermann allen, die über das Jahr in den Dom kommen, dass sie Teil des Leibes Christi sind und sich davon bestärken lassen.
Bischof Ackermann bei der Predigt
Datum:
30. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – „Wenn wir das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus feiern, spüren wir noch mehr als sonst, wir sehr wir Teil der Universalkirche sind.“ Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 29. Juni, dem Patronatsfest des Trierer Doms, betont. Durch Petrus gebe es die Bindung an den Ursprung der Kirche. Der Apostel Paulus verbinde mit allen, die zur Kirche gehören - schließlich habe er den Schritt hinaus in die Welt gewagt auf die verschiedenen Völker und Kulturen hin. Allen, die das Jahr über in den Dom St. Peter kommen, wünschte der Bischof, dass sie spüren, dass sie Teil des Leibes Christi sind und sich davon bestärken lassen. Für die Stadt Trier, deren Schutzheiliger ebenfalls der Apostel Petrus ist, bat er, dass Gott seine schützende Hand über das Gemeinwesen halten möge und über alle, die Verantwortung tragen und „sich mühen, dass hier Menschlichkeit und Gastfreundschaft gelebt wird“. In seiner Predigt ging Ackermann auf den Doppelnamen des Apostels „Simon Petrus“ ein. Wenn Jesus Simon den Beinamen „Petrus – Fels, auf den ich meine Kirche baue“ gebe, sei das programmatisch zu verstehen. „Das ist ein Auftrag, den Simon erhält“. Der Geburtsname Simon hingegen stehe für „das Menschsein, die Freundschaft zu Jesus, aber auch für das Sünder-Sein, das Zerbrechliche, die Gefährdungen“, erklärte der Bischof. Die Evangelien nennen stets beide Namen zusammen. Das weise darauf hin, dass Simon Petrus sich nicht auf einen Pol seiner Existenz versteifen dürfe. Das Amt in den Vordergrund zu stellen, könne zu einer Verhärtung oder einer Überheblichkeit führen; im umgekehrten Fall bestehe die Gefahr, im „Innenbereich der Freundschaft zu Jesus zu bleiben und kleinmütig zu sein“. „Beides gehört zusammen: Der Name ist Anspruch und Auftrag“, sagte Ackermann. Diese Spannung, die sich in den beiden Namen ausdrücke, gelte für jeden, der ein Amt in der Kirche bekleide – „außer für Jesus Christus“. „Wir können nie ganz ausfüllen, was uns aufgegeben ist. Es bleibt immer die Spannung zwischen Mensch und Amt.“ Das gelte für alle Christinnen und Christen, weitete Ackermann den Horizont. „Mit der Taufe ist uns eine einzigartige Würde geschenkt, die zugleich Auftrag ist“, betonte der Bischof. Er zitierte Papst Franziskus, der gesagt hatte, diese Spannung „hält uns lebendig und führt dazu, dass wir uns herausfordern lassen“. Diese „lebendige Spannung“ in der Nachfolge der Apostel und aller Getauften zu spüren und auszuhalten, wünschte Ackermann der Gottesdienstgemeinde: „in der Gewissheit, dass Gott uns nie aufgibt“. (JR)