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18-Jährige Konzerin absolviert Freiwilligendienst in Arche-Einrichtung in Frankreich :Leonie wagt das Abenteuer

Eine Zeit des Abschieds und der Neuanfänge: Leonie ist 18, hat das Abi in der Tasche und wagt nun den Schritt ins Ausland - als Freiwillige
Leonie kommt aus Konz und hat ihr Abitur am Sozialgymnasium Trier gemacht. Zuvor war sie an der Blandine-Merten-Realschule
Datum:
8. Aug. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Konz/Saint Rémy-lès-Chevreuse – Nur noch zwei Wochen, dann wird Leonie Reuter in den Schnellzug TGV in Richtung Paris steigen. Aber nicht etwa für einen Kurztrip in die französische Hauptstadt, wie viele andere Touristen in den Sommerferien. Die 18-Jährige aus Konz hat längerfristige Pläne. Ihr Ziel liegt rund 20 Kilometer entfernt vom berühmten Schloss Versailles am Rand eines Waldes im Ort Saint-Rémy-lès-Chevreuse. Dort befindet sich in einem ehemaligen Bauernhof die „Arche d’Aigrefoin“, eine große Gemeinschaft von Menschen mit und ohne geistige Behinderung, die zusammen leben und arbeiten. Leonie wagt das Abenteuer und wird hier ein Jahr lang einen Freiwilligendienst leisten, organisiert und betreut von den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA) im Bistum Trier.

Auf Frankreich freut sie sich ganz besonders

„Die ganze Zeit war das Abreisedatum noch so weit entfernt und ich war überhaupt nicht aufgeregt. Aber jetzt mache ich mir viel mehr Gedanken darum, was auf mich zukommt“, sagt Leonie. 13 Jahre Schulzeit liegen hinter ihr, erst an der Blandine-Merten-Realschule, dann am Sozialgymnasium. Schon einige Zeit vor ihrem Abitur im Frühjahr fasste sie den Entschluss, etwas komplett Neues anzugehen. „Ich war unsicher, was ich machen möchte, aber auf jeden Fall wollte ich eine Zeit lang ins Ausland. Und ich habe schon immer gern viel mit Menschen zu tun, ob jetzt als Betreuerin in Reiterferien oder im Turnverein oder bei einem Praktikum im Altenheim in Konz.“ In den Auswahlgesprächen sei sie zwar offen für alle Einsatzstellen gewesen, aber dass es Frankreich wurde, habe sie besonders gefreut. „Ein Faible für Frankreich war schon lange da, seit einem Austausch in der achten Klasse. Und meine Mutter war Französischlehrerin und hat mir natürlich auch Freude an der Sprache mitgegeben.“ Leonie ist gespannt darauf, viele neue Leute zu treffen und die französische Kultur näher kennenzulernen. „Das wird für mich ein komplett neuer Lebensabschnitt, denn bisher habe ich immer Zuhause gewohnt.“ Ein paar emotionalere Momente und Abschiede mit Freunden und Familie gebe es schon. „Ich werde Bilder von Familie und Freunden mitnehmen, ein paar Andenken in den Koffer packen“, sagt die 18-Jährige.   

Soziale Kompetenzen erweitern und die Herausforderung angehen

Leonie begründet ihre Entscheidung für einen Freiwilligendienst so: „Ich möchte meine sozialen Kompetenzen erweitern. Bisher habe ich noch nicht mit beeinträchtigten Menschen zusammengearbeitet und ich finde, dass es da in der Gesellschaft immer noch viele Vorurteile und Vorbehalte gibt. Das sehe ich einfach als Herausforderung und mache mir darum gar nicht viele Gedanken, dass ich da nicht klarkommen könnte.“ Geholfen haben ihr im Zugehen auf den Einsatz auch drei Vorbereitungswochenenden und ein zehntägiges Seminar, die der katholisch getragene Verein SoFiA mit den Freiwilligen durchführt. Dort gab es etwa Workshops zu Themen wie Rassismus, Sicherheit, Interkulturelle Kommunikation, Abschiednehmen, Gesundheit oder auch zur Selbstfindung.

In der Arche wird Leonie in einer Wohngemeinschaft mit Menschen mit geistiger Behinderung, anderen Hauptamtlichen und Freiwilligen zusammenwohnen. 150 Arche-Gemeinschaften gibt es weltweit, 36 davon in Frankreich. Ihre genauen Aufgaben wird Leonie vor Ort erfahren, aber es sei so ziemlich alles von Kochen über Aufräumen bis hin zu pädagogischen Aktivitäten dabei, sagt sie. „Zuerst mal habe ich mir vorgenommen, anzukommen, mich auf die Menschen dort einzulassen. Deshalb werde ich wohl auch die ersten drei Monate keinen Besuch dorthin einladen, sondern erst später.“ Vielleicht, so hofft sie, könne sie ihre Hobbies wie Fußballspielen und Leichtathletik dort einbringen.

Mehr Informationen zu den Sozialen Friedensdiensten von SoFiA und ihren Einsatzstellen in Ländern wie Brasilien, Bolivien, Uganda, Burkina Faso, Indien, Rumänien oder Frankreich gibt es auf: www.sofia-trier.de. Eine digitale Info-Veranstaltung zu den unterschiedlichen Lerndiensten des Bistums Trier findet statt am Dienstag, 27. September, von 16 bis 18 Uhr. Anmeldung per E-Mail an info@soziale-lerndienste.de

(sb)