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Bistum zeichnet sieben Projekte mit dem Umweltpreis aus:Leuchttürme für den Umweltschutz

Das Bistum Trier zeichnet sieben Projekte mit dem Umweltpreis aus. Insgesamt dreizehn Bewerbungen waren eingegangen.
Charlotte Kleinwächter (links) und Bischof Dr. Stephan Ackermann mit den Urkunden (Screenshot Bistum Trier)
Datum:
23. Apr. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Von der gelebten Kräuterkunde bis zu einem eigenen Hühnerstall versuchen sie Kindern die Liebe zur Natur näher zu bringen. Dafür wurde jetzt die Kita Heilige Familie in Winterbach mit der ersten Platzierung des diözesanen Umweltpreises 2020 ausgezeichnet. Der Wettbewerb habe gezeigt, wie man diese Liebe vermitteln könne, betonte Bischof Dr. Stephan Ackermann. Das sei beispielhaft und er hoffe, dass sich viele Einrichtungen in unserem Bistum davon anstecken ließen. Sieben Bewerbungen wurden mit insgesamt 7000 Euro ausgezeichnet. Bedingt durch die Corona-Pandemie war die Verleihung verschoben worden.

Ökologisches und sozial-nachhaltiges Handeln sei dringend notwendig, sagte Bischof Ackermann. Unsere Erde sei einem Klimawandel ausgesetzt, der die Lebensgrundlagen aller zerstöre. Die Kirche sehe sich in besonderer Verantwortung für die Schöpfung, die Gott den Menschen anvertraut hat. Besonders wichtig sei es aber, junge Menschen für Natur- und Umweltschutz zu gewinnen. Denn sie seien es auch, die von den Folgen des Klimawandels am meisten betroffen würden.

Der Umweltpreis 2020 hatte sich speziell an junge Menschen gerichtet. Bewerben konnten sich Katholische Kinder- und Jugendgruppen, Jugendverbände, Kitas, Horte und Schulen in katholischer Trägerschaft, sowie Jugendhilfeeinrichtungen, Offene Einrichtungen, Mehrgenerationenhäuser und Familienbildungsstätten des Bistums und der Caritas. Insgesamt dreizehn Bewerbungen waren eingegangen.

Der Sieger, die Kita Heilige Familie in Winterbach, versteht, nach der Begründung der Jury, als „anerkannter Bewegungskindergarten“ Gesundheit und Natur als eine wichtige Grundlage eines achtsamen Umgangs mit sich selbst, anderen Menschen, anderen Lebewesen und der Umwelt. Durch verschiedene Projekte, etwa bei der Kräuterkunde, werden in Winterbach Nachhaltigkeit und Umweltschutz kindgerecht behandelt und in der Praxis umgesetzt. So wurde auf dem Außengelände der Kindertagesstätte ein Hühnerstall gebaut, in dem Zwerghuhn-Küken ausgebrütet werden. Zudem wurde ein Natur- und Sinnesgarten angelegt. In naher Zukunft sollen sich dort Wildbienen ansiedeln, da dort auch Schmetterlingssträucher und allgemeine Insektennutzpflanzen gepflanzt werden.

„Bewegung, gesunde Ernährung und Bewahrung der Schöpfung sind drei zentrale Schwerpunkte der Arbeit der Kita mit den Kindern und Familien“, lobt Georg Binninger, Leiter der Abteilung „Kindertageseinrichtungen und familienbezogene Dienst“, in seiner Laudatio den Preisträger. Und mit dieser breit ansetzenden Konzeption arbeiteten sie bereits seit 20 Jahren. „Es zeigt eine stetige Weiterentwicklung, einen langen Atem, ja man kann fast von der notwendigen Ausdauer eines Marathonlaufs sprechen, um im Bild ihres Bewegungskindergartens zu bleiben.“ Der Preisträger zeige auch ein gutes und beeindruckendes Beispiel von der Kreativität und der hohen Fachkompetenz, die in katholischen Kitas in unserem Bistum tagtäglich geleistet wird.

Auch die beiden zweiten Plätze gingen an zwei Kindertagesstätten: Die Kita St. Martin in Trier und die Kita St. Bartholomäus in Klarenthal. Die Kita St. Martin erhielt die Auszeichnung unter anderem für einen „Draußentag“. Dabei kümmern sich die Kinder kontinuierlich um einen eigenen Garten und ein Hochbeet. Sie lernen dabei den Wechsel der Jahreszeiten und die damit verbundenen Aufgaben. Teil ihres Preises ist ein Bauwagen, den das Trierer triki-Büro gestiftet hat. ‚Vom Urwald zur ökologischen Kita-Oase‘ heißt das Projekt der Kita St. Bartholomäus in Klarenthal. Mit Bauernhofpädagogik wird den Kindern ermöglicht, Lernprozesse an realen, für sie authentischen Situationen und Begegnungen zu erfahren. Die täglich notwendigen Prozesse, wie das Füttern und Versorgen der Tiere und die Pflege des Gartens bieten eine unendliche Fülle an Themen.

Die weiteren Preise gingen an das Berufsbildungswerks Heinrich Haus in Neuwied und die Maria-Grünewald-Schule in Wittlich (zwei 4. Plätze). Die Azubis des Berufsbildungswerks halfen der Jugendfreizeitstätte Kelberg bei der nachhaltigen Entwicklung, etwa bei der Erstellung einer Fassadendämmung aus regionalen Werkstoffen und dem Austausch energiefressender Glühbirnen durch LED-Leuchtmittel, um den Energieverbrauch der Freizeitstätte deutlich zu senken.

Die Maria-Grünewald-Schule hatte in Kooperation mit der Kurfürst Balduin Realschule Wittlich eine Naturbaustelle geschaffen und mit den Jahren stetig weiterentwickelt, unter anderem mit einem Schulgarten, Hochbeeten, und einem Gartenhaus als „Grünem Klassenzimmer“. Die Platzierungen sechs und sieben gingen zum einen an die Privatinitiative Schöpfungsjugend Bad Neuenahr unter anderem für ihre Pflanzentausch-kauf-info-Börse „Bäumchen wechsel dich!“ und die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG Betzdorf für die Umsetzung eines nachhaltigen Pfingstlagers.

Die Klimaschutzmanagerin des Bistums, Charlotte Kleinwächter dankte allen 13 Initiativen, die sich um den Umweltpreis beworben hatten: „In allen Projekte steckt Herzblut drin! Der Jury ist die Entscheidung nicht leicht gefallen.“

Seit 1996 vergibt das Bistum Trier in unregelmäßigen Abständen einen Umweltpreis für ökologische Initiativen oder Projekte. Initiator ist die Diözesankommission für Umweltfragen. Die Mitglieder der Kommission werden vom Bischöflichen Generalvikar berufen und kommen aus den verschiedenen Aufgabenfeldern. Ihre Aufgabe ist es, das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt in den Dienststellen und Kirchengemeinden des Bistums vor dem Hintergrund des christlichen Schöpfungsverständnisses und Menschenbildes zu fördern,

Der nachhaltige Umgang mit der Schöpfung ist ein wichtiges Anliegen des Bistums Trier. 2009 traf die Bistumsleitung die Entscheidung, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Zuletzt wurden 2017 die ökologischen Leitlinien überarbeitet und Handlungsanweisungen für alle kirchlichen Angestellten erlassen. Vorangetrieben wird das Thema im Bistum Trier unter anderem von der Diözesanen Kommission für Umweltfragen (DKU). Die DKU unterstützt ausdrücklich den Aufruf „Churches for Future“ des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit als Solidarität mit der weltweiten „Fridays for Future“-Bewegung.

Weitere Informationen auf www.umwelt.bistum-trier.de
(tef)