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Von der Ausbildungsstelle in die Festanstellung: Junge Tischlergesellin berichtet:Lisa Knabe ist eine der „Erfolgsgeschichten“ der Aktion Arbeit

Die Aktion Arbeit setzt sich schon lange für auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen ein. Eine der kleinen "Erfolgsgeschichten" hat im Gespräch jetzt Tischlergesellin Lisa Knabe erzählt.
Lisa Knabe mit ihrem Gesellenstück: einer massiven Türe aus Douglasie, in die später noch Glas eingesetzt wurde und die jetzt in ihrem Elternhaus steht.
Datum:
11. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier/Sohrschied – Die Aktion Arbeit im Bistum Trier setzt sich seit über 30 Jahren für Langzeitarbeitslose und am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen ein. Für 2016 hat Bischof Ackermann einen besonderen Anreiz gesetzt, möglichst viel für die Aktion Arbeit zu spenden: Er wird die eingenommene Spendensumme aus den Mitteln des Bischöflichen Stuhls verdoppeln. Grund für Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit, auf erfolgreiche Projekte und Maßnahmen zurückzublicken. Paradebeispiel für ein tolles Projekt sei im Hunsrück der Verein Berufliches und Soziales Lernen (VBS) in Sohrschied, den die Aktion Arbeit seit 2008 unterstütze, sagt Steyven. Der Verein betreibt eine Tischlerei, in der junge Leute ausgebildet werden, die sonst am Arbeitsmarkt benachteiligt wären. Steyven besuchte letztes Jahr die Einrichtung und überbrachte eine Spende – damals lernte sie auch Lisa Knabe kennen, eine der Auszubildenden. Jetzt hat sie sich noch einmal mit Knabe getroffen – die inzwischen eine Festanstellung hat. „Ihre Geschichte ist so ein Beispiel dafür, warum Kirche sich in diesem Bereich so engagiert“, sagt Steyven.   Mit 15 begann Lisa Knabe ihre Ausbildung beim VBS – und damit als jüngste Auszubildende in der über 30-jährigen Geschichte des Vereins. „Ich habe schon immer gerne meinem Vater bei praktischen Dingen geholfen und mit angepackt, oder auch mal an Autos herumgeschraubt“, erzählt die heute 19-Jährige. In Treis-Karden besuchte sie die Realschule Plus und schrieb nach der neunten Klasse einige Bewerbungen. Sie sei sehr tierlieb und habe zuerst Pferdepflegerin werden wollen. Dann aber entschied sie sich nach einem Kurzpraktikum beim VBS doch für das Handwerk und eine Tischlerlehre. Für die Ausbildung zog Lisa damals mit ihrem Freund nach Niedersohren und fuhr die paar Kilometer mit dem Roller zur Arbeit. „Mir hat die Atmosphäre dort direkt gefallen, das kleine Team und die gute Betreuung durch einen Meister.“ Leiter der Meisterwerkstatt ist seit Anfang der 1990er Jahre Martin Bollhorst, der einzige Hauptamtliche des VBS. Seine Frau Sabine führt als Ehrenamtliche das Büro, das angrenzende Tagungshaus und gibt den Azubis Nachhilfe in den Sozialkundefächern – etwas, das so nicht in anderen Ausbildungsbetrieben zu finden ist. „Die beiden waren einfach immer als Ansprechpartner für uns da – egal ob es um berufliche oder private Probleme ging oder darum, Bewerbungen zu schreiben“, erinnert sich Knabe. Sehr geschätzt habe sie an ihrem Ausbildungsbetrieb, „dass hier das Handwerk noch ganz traditionell gelehrt wird. Mir hat besonders das Zinken gefallen.“ Das sei eine aufwendige Technik, die bei industriell gefertigten Möbeln kaum noch verwendet werde. Im Sommer 2015 legte Knabe in der Berufsbildenden Schule Simmern ihre Gesellenprüfung ab. Ihr Gesellenstück – eine Haustür mit Rundbogen – hat sie inzwischen in ihrem Elternhaus eingebaut. Danach ging es auf Arbeitssuche. „Gottseidank war ich nur einen Monat arbeitslos gemeldet und hatte dann kurzzeitig einen 400-Euro-Job bis zu meiner Festanstellung. Ich kann das einfach nicht – zu Hause sein und nichts tun. Wenn man seinen eigenen  Haushalt hat, will man ja auch etwas verdienen.“ Hier kam Knabe wieder die vorausschauende Hilfe ihres Ausbildungsbetriebs zu Gute, denn schon im Januar schrieb sie ihre Bewerbungen. So erinnerte sich ihr jetziger Arbeitsgeber – die Möbelwerke Mastershausen – an sie und stellte sie im November fest ein. „Die Arbeit macht mir Spaß und ich bin sehr froh, etwas in meiner Region gefunden zu haben“, freut sich Knabe. Ihre Tierliebe kann sie zwar nicht in ihrem Beruf, aber in ihrer Freizeit ausleben: Wenn sie nach der Arbeit auf dem Bauernhof der Eltern ihres Freundes aushilft oder mit ihren drei Haustieren. Wie Lisa hat der Großteil der ehemaligen Azubis des VBS heute eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Und genau für dafür setzt sich die Aktion Arbeit ein, sagt Steyven. Spenden an die Aktion Arbeit: IBAN: DE 13 3706 0193 3001 3990 11. Weitere Information gibt es bei Andrea Steyven, Telefon 0651-7105-301 und auf www.aktionarbeit.bistum-trier.de.