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Bei „Gott und die Welt @home“ wurde über die Frauenfrage diskutiert:Lohnt es sich weiterzukämpfen?

Bei der von der Jugendpastoral im Bistum veranstalteten Reihe „Gott und die Welt @home“ wurde über die Frauenfrage diskutiert.
Foto: pexels bongkarn thanyakij
Datum:
20. Okt. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Backen und schmücken für das Pfarrfest oder doch eine neue Art von Priesteramt für Frauen? Welche Position Frauen in der katholischen Kirche haben oder haben sollten, beschäftigt viele Hauptamtliche und Laien. Auch die Reihe „Gott und die Welt @home“ von der Jugendpastoral im Bistum Trier hat das kontroverse Thema aufgegriffen und am 14. Oktober zum digitalen Austausch eingeladen. Viele der rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer betraf das Thema persönlich. Denn der Einladung, ihre Erfahrungen, Wünsche und Meinungen zu teilen, folgten vorwiegend junge, in der Kirche engagierte Frauen. Sie diskutierten unter dem Motto: „Frauen in der Kirche und was Frauen in der Kirche hält. Wo haben Frauen (und queere Menschen) in der Kirche ihren Platz und warum sind sie Männern nicht geleichgestellt?“. Als besonderer Gast nahm Schwester Scholastika Jurt an dem Gespräch teil. Sie ist Generaloberin der Arenberger Dominikanerinnen und Delegierte im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ des Synodalen Weges der Deutschen Bischofskonferenz.  

In der Diskussion wurde der Unmut darüber deutlich, dass Frauen in der katholischen Kirche anders gesehen und behandelt werden als ihre männlichen Kollegen. So dürfen Theologinnen keine Weihe zur Diakonin oder zur Priesterin empfangen, auch wenn sie die gleichen Qualifikationen wie ihre männlichen Kollegen aufweisen. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer kritisierten, dass selbst im Ehrenamt Frauen zu wenig Verantwortung übertragen werde und sie auf Aufgaben wie Kochen, Putzen oder Schmücken reduziert würden. Schwester Scholastikas Überlegung „etwas ganz Neues zu denken, was Frauen und Queere in die Kirche besser integriert: eine neue Art von Priesteramt“ löste eine Debatte unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Vor allem störte es einige aus der Gruppe, dass dadurch nur neue Unterschiede kreiert würden und es so nicht zu einer wirklichen Gleichberechtigung komme. Diese könne nur gelingen, wenn alle Rollen, Funktionen und Ämter unabhängig vom Geschlecht besetzt würden und nicht mehr Männer darüber entscheiden, welche Positionen Frauen in der katholischen Kirche innehaben dürfen. Trotz dieser Einschränkungen kommt für die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht in Frage, aus der katholischen Kirche auszutreten. Die Kirche sei mehr als nur die Institution und es lohne sich zu kämpfen und nicht aufzugeben, betonten die jungen Männer und Frauen. Diesen Ansatz unterstützte Schwester Scholastika mit dem Beispiel des Zweiten Vatikanischen Konzils: Dadurch habe sich Vieles in der Kirche geändert, auch wenn das am Anfang kaum jemand für möglich gehalten hätte.

Das nächste digitale Treffen von „Gott und die Welt @home“ findet am Mittwoch, 4. November zum Thema Organspende statt. Die Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.jugend-bistum-trier.de/angebote/aktionen-und-projekte/gott-und-die-welt-home/, jugend@bistum-trier.de und Tel.: 0651-9771206.

(aw)