Zum Inhalt springen

Aschermittwoch der Künstler in Koblenz:Machtvolle Worte

"Sprache kann spalten und zusammenführen" - Um die Macht der Worte ging es beim diesjährigen Aschermittwoch der Künstler in der Herz-Jesu-Kirche Koblenz
Balletttänzerinnen vom Theater Koblenz
Datum:
6. März 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Dass Balletttänzerinnen vor dem Altar auftreten, dass sich Jugendtheater und Staatsorchester der Rheinischen Philharmonie sowie weitere Kultureinrichtungen an genau dieser Stelle präsentieren, hat eine lange Tradition in Koblenz. Der ökumenische Aschermittwochsgottesdienst vereint Kunst und Glaube in der Herz-Jesu-Kirche. In diesem Jahr stand der Aschermittwoch der Künstler unter dem Motto „SPRACHE MACHT – macht sprache“.

Die Ansprache verpackte die Pfarrerin Katrin Berger aus Hamm in einen Predigt-Slam, der mit Worten gleich im doppelten Sinne spielte. Zum einen verpackte sie ihre Worte melodisch-dichterisch und zum anderen kam das „Wort“ als Person zur Sprache. Katrin Berger berichtete von einem Dialog zwischen Gott und dem „Wort“. „Die Herz-Hirn-Verbindung der Menschen ist zu einseitig. Die Menschen sind unsicher, bauen Mauern, wo Gott Brücken bauen will“, richtete die Slammerin als Wort ihre Gedanken an Gott. Das Gehirn schicke nur Panik und äußere Verlustängste bei Veränderungen. „Dabei wünschen sich die Menschen zu teilen, Liebe zu geben, den Klimawandel zu stoppen und sie möchten faire Löhne für alle, doch mehr bezahlen, wollen sie nicht“, erklärte das „Wort“ die gestörte Verbindung zwischen Herz und Hirn. Doch Gott ist sich, als er das „Wort“ wieder in die Welt der Menschen verabschiedet, sicher: Sein Wort wird mit Erfolg zu ihm zurückkehren.

Eleonore Ciupka (Flöte) und Stephanie Zimmer (Harfe)

„Es ist nicht egal, wie wir miteinander kommunizieren: Sprache kann spalten und zusammenführen“, betonte Dechant Thomas Hüsch im Hinblick auf das Motto des diesjährigen Aschermittwochs der Künstler.

Die nun beginnende Fastenzeit könne auch als Anlass dazu genutzt werden, über das eigene Verhalten nachzudenken und „die Sprache fair und mit Verstand zu gebrauchen“, sagte Pfarrer Stephan Wolff. Superintendent Rolf Stahl betete gemeinsam mit der Gemeinde: „Gott, lehre uns den gerechten Gebrauch von Sprache“.

Musikalisch umrahmt wurde das Programm neben Mitgliedern des Staatsorchesters vom Jugendkammerchor der Liebfrauenkirche unter Leitung von Regionalkantor Manfred Faig sowie Dekanatskantor Joachim Aßmann an der Orgel. Das Schauspiel des Theater Koblenz musste krankheitsbedingt ausfallen.

Ensemble des Koblenzer Jugendtheaters

In der Herz-Jesu-Kirche präsentierte der Koblenzer Künstler Andreas Bruchhäuser ein Gemälde mit dem Titel „Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde“.

Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete im „Künstlerhaus Metternich“ die Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler am Mittelrhein e.V. (AKM) ihre Ausstellung mit dem Titel „Ein Teil des Ganzen VI“. Veranstaltet wird der Aschermittwoch der Künstler vom Dekanat Koblenz und der Stadt Koblenz.