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Weihbischof Robert Brahm eröffnet 75. Riegelsberger Marienwallfahrt:Madonna und Trümmerfrau

Mit einem Gottesdienst hat Weihbischof Robert Brahm die diesjährige Marien-Wallfahrtswoche in Riegelsberg eröffnet.
Weihbischof Robert Brahm segnet das Gnadenbild der „Schwarzen Madonna von Güchenbach“; links daneben Pfarrer Franz-Josef Werle (Foto: Hans Georg Schneider)
Datum:
16. Aug. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Riegelsberg – In der Riegelsberger Pfarrkirche St. Josef hat am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel die alljährliche Marien-Wallfahrt mit einem festlichen Gottesdienst begonnen. Weihbischof Robert Brahm war aus Trier gekommen, um die 75. Riegelsberger Wallfahrtswoche zu eröffnen. Am Gnadenbild der „Schwarzen Madonna von Güchenbach“ werden bis zum Fest Maria Königin am 22. August wieder Pilgerinnen und Pilger von nah und fern erwartet. Täglich gibt es um 9.30 Uhr eine Eucharistiefeier (am Sonntag, 22.08. um 10.00 Uhr). Die Wallfahrtstage werden jeweils mit einer besonders gestalteten „Geistlichen Abendmusik“ um 19 Uhr (Sonntag, 22.08. um 17 Uhr) abgeschlossen.

Pfarrer Franz-Josef Werle erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass die Schwarze Madonna im Jahre 1945 von Elisabeth Friedrich in die Pfarrgemeinde St. Josef gebracht wurde. 1946 hatte der damalige Bischof von Trier, Franz Rudolf Bornewasser, am Fest Mariä Himmelfahrt das aus Altötting stammende Gnadenbild feierlich gekrönt und damit die Wallfahrt begründet, die in diesem Jahr zum 75. Mal stattfindet. Werle lud die Gottesdienstgemeinde und alle Pilgerinnen und Pilger ein, alle ihre Anliegen zu Maria mitzubringen, von den großen Anliegen der Welt bis zu den ganz persönlichen Sorgen.

Zeichen der Beständigkeit und Treue

Weihbischof Brahm gratulierte der Pfarrgemeinde auch im Namen von Bischof Dr. Stephan Ackermann. Das 75. Wallfahrtsjubiläum sei ein „Zeichen der Beständigkeit und Treue“.  In seiner Predigt erinnerte Brahm an die Unterdrückung von Frauen über Jahrhunderte. Lange habe man Frauen als Menschen zweiter Klasse degradiert. „Auch wir als Kirche spüren, dass das männerdominierte Bild immer mehr auf Veränderung drängt“, sagte Brahm. Dabei vergesse man oft, dass Frauen die ersten Zeuginnen der Auferstehung waren und unter dem Kreuz nicht weggelaufen sind. „Da steht uns als Kirche noch eine große Vergebungsbitte bei allen Frauen bevor“. Maria dürfe jedoch nicht für die kirchlichen Defizite in der Frauenfrage herhalten. Brahm erinnerte daran, dass es mit Elisabeth Friedrich eine Frau war, die die Madonnenfigur nach Riegelsberg brachte, in einer Zeit, in der die Dörfer und Städte nach dem Krieg in Trümmern lagen. Und es seien Frauen gewesen, die das Land wieder aufgebaut haben. „Ist diese Madonna nicht auch eine Trümmerfrau?“, fragte Brahm. „Du Trümmerfrau von Riegelsberg“ könnte es heißen. „Trümmerfrau“ im Zeichen von Flutkatastrophen, Waldbränden, die Dörfer vernichten und Städte bedrohen, Erdbeben oder Diktaturen. „Es gibt viele Anliegen und Sorgen, die wir zur Madonna in Riegelsberg tragen dürfen“, lud Brahm die Gemeinde ein.

Den Eröffnungsgottesdienst feierten neben Weihbischof Brahm und Pfarrer Werle auch der aus Riegelsberg stammende Pfarrer Moritz Neufang und Pfarrer Shyiu Nedungattu Joseph mit der Gemeinde. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Sängerin Carmen Folz, Wolfgang Münchow an der Orgel und Armin Ziegler, Klarinette.

Die „Güchenbacher Madonna“ ist ein genaues Abbild der bekannten Muttergottes von Altötting. 1945 wurde sie von ihrem Stifter, Monsignore Adalbert Vogl, damals Administrator der Gnadenkapelle in Altötting, geweiht und der nach Bayern evakuierten Elisabeth Friedrich aus Güchenbach geschenkt, mit dem Wunsch, auch in deren Heimatort eine Wallfahrt zu begründen. Die Schwarze Madonna ist das ganze über Jahr im Marienaltar der Pfarrkirche aufgestellt.

Weitere Informationen und das gesamte Angebot der Wallfahrtwoche gibt es www.pfarreiengemeinschaft-riegelsberg-köllerbach.de.

(red)