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Vertreter der katholischen Jugendarbeit diskutieren Herausforderungen der Jugend:Mal zusammen Musical.ly-Videos machen

Herausforderungen der Lebensphase „Jugend“ und wie man ihnen begegnet – lautete das Thema bei den „Jugendpastoralen Studientagen“.
Vertreter der katholischen Jugendarbeit diskutieren Herausforderungen der Jugend
Datum:
6. Feb. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Paulina Zentner ist 22 Jahre alt. Die Koblenzerin engagiert sich in der Jugendarbeit, fährt als Betreuerin mit Ferienfreizeiten. Jugendliche sind laut der JIM-Studie 2017 täglich 221 Minuten online – auch die, die Zentner betreut. Das findet die junge Frau zwar erschreckend. Von einem Handyverbot aber hält sie nichts: „Wir müssen die Jugendlichen da abholen, wo sie sind. Deswegen haben wir zum Beispiel mal zusammen ein Musical.ly-Video gemacht.“ Musical.ly – das ist eine Social-Media-App, mit der man kurze Musikvideos aufnehmen kann. Herausforderungen der Lebensphase „Jugend“ und wie man ihnen begegnet – damit haben sich 88 Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Jugendarbeit vom 5. bis 6. Februar bei den „Jugendpastoralen Studientagen“ im Robert-Schuman-Haus in Trier beschäftigt. „Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeit durchleuchten und schauen, ob wir die Zielgruppe noch im Blick haben“, sagte Susanne Kiefer, Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Trier.

Die Lebensphase Jugend sei eine Schlüsselphase, in der komprimierte Entwicklungen die Jugendlichen vor Herausforderungen stellten, sagte Marius Harring, Professor für Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Die Jugendlichen haben so viele Angebote – da suchen sie nicht nach organisierten Strukturen.“ Er forderte die Akteure in der Jugendarbeit auf, innovativ zu sein. Anknüpfungspunkte für die eigene Arbeit fanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Workshops zu Themen wie Freizeitgestaltung, Identitätsbildung in Zeiten von Social Media und Chancen und Grenzen der Jugendarbeit in Zeiten von Youtubern, Hipster und Beauty-Gurus. Um Jugendliche zu erreichen, sei das Entscheidende, dass man einen Zugang zu den Jugendlichen habe, sagte Harring. „Und den bekommt man nur, wenn man ihre Perspektive kennt und die Inhalte an ihren Interessen orientiert entwickelt.“ Zum Beispiel, indem man mal zusammen Musical.ly-Videos macht.

Lena Binz