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2. Gebet für den Frieden in Lebach:Mehr Religion für den sozialen Zusammenhalt

Rund 70 Menschen, darunter Vertreter aus der Politik und verschiedenen Religionen und Konfessionen, kamen in Lebach zum zweiten Gebet für den Frieden zusammen.
Vertreter der verschiedenen Religionen trafen sich am Sonntag zum gemeinsamen Gebet für den Frieden in Lebach
Datum:
6. Nov. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Lebach – Rund 70 Menschen, darunter Vertreter aus Landes- und Kommunalpolitik sowie verschiedener Religionen und Konfessionen, kamen am Sonntag, dem 5. November in der Lebacher Stadthalle zum zweiten Gebet für den Frieden zusammen.

Zu Beginn der Veranstaltung sprachen die Vertreter der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, der Evangelischen und der Katholischen Kirche, der Alewitischen Gemeinde sowie des DITIB-Verbandes Gebete zum Frieden. „In einer Welt der Angst, hilf uns, die Hoffenden zu bleiben“, sagte Prälat Dr. Peter Prassel von der katholischen Kirche in seinem Gebet. „Wir bitten um Frieden in den Herzen, in allen Zelten, Häusern und Palästen, zwischen allen Kulturen und Religionen.“

Zu der Veranstaltung hatte sich ursprünglich auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer angekündigt; um an den Koalitionsverhandlungen der Bundesregierung in Berlin teilzunehmen, musste sie jedoch früher abreisen als geplant und konnte deshalb nicht teilnehmen. Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann trug das Grußwort der Ministerpräsidentin vor. Sie sagte, dass Religionen einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten können. Kramp-Karrenbauer berichtete ihn ihrer Botschaft auch von ihrer Audienz bei Papst Franziskus im September. Sie stimmten beide darüber ein, dass ein „religiös neutraler Staat, der mit der Kirche als Partner kooperiert“, am besten dazu geeignet sei, den derzeitigen Herausforderungen zu begegnen. Die Ministerpräsidentin forderte, „Religion als Mittel zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts zu nutzen.“ Religion sei ein Stück Heimat. Das gelte vor allem für Flüchtlinge: „Form und Ort der Glaubensausübung sind ein ganz wichtiger Anker, wenn man ausgewandert ist oder seine familiären Wurzeln in einer anderen Kultur hat.“

„Wir brauchen Religionsgemeinschaften und wir brauchen das Gemeinsame der Religionen“, sagte Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar und ehemalige Landrätin von Neunkirchen bei einer Diskussionsrunde mit dem Saarlouiser Landrat Patrik Lauer und Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill. „Wir brauchen mehr Religion in der Gesellschaft, an der sich die Menschen orientieren können“, so Hoffmann-Bethscheider. Bei einer zweiten Diskussionsrunde betonten der evangelische Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, Prälat Prassel und der Vorsitzende des DITIB-Verbandes Saar, Rasim Akkaya, die Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam. „Nicht nur der Name Gottes ist der gleiche, sondern alle Religionen vertreten auch die gleichen Werte. Wir müssen diese Werte vorleben“, sagte Akkaya. Prälat Prassel forderte, dass sich jeder mit seiner eigenen Religion besser auseinandersetzen solle. „Die meisten Christen wissen nichts über ihre eigene Religion. Das ist schlecht für einen Dialog.“ Man solle sich aber auch mit anderen auseinandersetzen, so Prassel. „Wenn ich keinen Flüchtling kenne, kann ich mir kein Urteil über Flüchtlinge erlauben. Wenn ich keinen Muslimen kenne, kann ich mir kein Urteil über Muslime erlauben.“ Um diese Aufgabe bewältigen zu können, sei beten wichtig. „Beten heißt, sich an Gott zu wenden, dass er uns die Kraft gibt, unsere Aufgaben zu bewältigen.“

(dh)