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Buchsonntag und Jubiläum des Borromäusvereins erinnern an Arbeit der KöB:Mehr als eine Bücherei

Vor 175 Jahren wurde der Borromäusverein gegründet. Der Buchsonntag am 8. November macht auf die Arbeit des Dachverbands und der katholischen Büchereien aufmerksam.
Das Team der Bücherei Messerich Elisabeth Dahm, Julia Dahm, Regine Dahm, Doris Fandel, Monika Heck (von links). Es fehlt: Tilman Plath (Archivfoto: Markus Dahm)
Datum:
6. Nov. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Saarbrücken/Koblenz – 175 Jahre ist es her, dass der Borromäusverein als „Verein vom Heiligen Karl Borromäus zur Förderung des katholischen Lebens und zur Begünstigung guter Schriften und Bücher“ gegründet wurde. Davon profitieren auch die Katholischen öffentlichen Büchereien (KöB) im Bistum Trier. Auf die Arbeit des Dachverbands und der KöB wird am „Buchsonntag“ (8. November) aufmerksam gemacht.

Der Borromäusverein mit Sitz in Bonn bietet als Dienstleister fachspezifische Bildungsangebote, entwickelt mit den Büchereifachstellen innovative Leseförderung oder gibt Medienempfehlungen. „Zudem leistet der Verein Lobbyarbeit auf kirchlicher und politischer Ebene“, erklärt Dorothee Steuer von der Büchereiarbeit im Bistum Trier. Denn die KöB vor Ort sind für viele Menschen von Bedeutung.

„Hier kennt jeder jeden“, lautet die Antwort auf die Frage, warum die KöB in Messerich so wichtig ist. Die Antwort gibt die Leiterin Doris Fandel und ihr fallen gleich noch mehr Argumente ein: „Man trifft sich, es schafft Vertrauen und es entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das ist gerade in Corona-Zeiten ein wichtiger Aspekt“. Daher arbeitet das ehrenamtliche Team gerne in der Bücherei. Hinzu kommt, dass die Ausleihe der Medien kostenlos ist und jedem zur Verfügung steht. „Das ist gerade für Kinder und Erwachsene, die viel und gerne lesen, ein großer finanzieller Vorteil“.

Das Team der KöB Niederfischbach (Foto: privat)

Beeindruckendes Engagement

Doch in diesem Jahr verläuft vieles anders. Die KöB in Niederfischbach reagierte auf die Corona-bedingte Schließung indem sie ihren Lieferservice für beeinträchtigte Menschen einfach ausbaute, berichtet die Leiterin Sabine Otterbach. Personen einer Risikogruppe können den bestehenden Lieferdienst auch weiterhin nutzen. Corona bedeutet Mehrarbeit für das ehrenamtliche Team bestehend aus 24 Männer und Frauen im Alter von 13 bis 78 Jahren: Entliehene Bücher müssen nach der Rückgabe erst einmal in „Quarantäne“, Oberflächen desinfiziert und auf die geltenden Bestimmungen geachtet und hingewiesen werden. „Die Regeln werden gut akzeptiert, es finden keine Diskussionen statt“, äußert sich Sabine Otterbach dankbar über das Verständnis der Kundinnen und Kunden. In Messerich ist die Zahl der Ausleihen sogar gestiegen. „Unsere Kunden waren sehr froh, als wir wieder öffnen und sie auf unser kostenloses Angebot von Büchern und weiteren Medien zurückgreifen konnten“, sagt die Leiterin Doris Fandel und ergänzt: „Und auch wir haben uns sehr gefreut, unsere Leserinnen und Leser wieder zu sehen!“

Yvonne Heuer Ute Merker und Khadija Mehmood (v. li.) von der ökumenischen Bücherei in Betzdorf in der Lesesommer-Lounge (Foto: privat)

Die Leiterin der ökumenischen Stadtbücherei in Betzdorf kann diesen Eindruck bestätigen: „Man konnte förmlich spüren, wie sehr die Bücherei während der Zwangsschließung vermisst wurde“. Dorothee Steuer bedankt sich für dieses Engagement. „Es ist beeindruckend, wie engagiert und flexibel sich unsere Ehrenamtlichen den neuen Herausforderungen gestellt haben und zwar mit Herz und Blick gerichtet auf die Leserschaft. Das hat uns von der Büchereiarbeit im Bistum tief beeindruckt“.

Neben der Ausleihe steht die Geselligkeit im Fokus der katholischen Büchereien. Sie sind Anlaufpunkte, Veranstaltungs- und Begegnungsorte für verschiedene Generationen und konfessionsunabhängig. „Die KöB haben sich immer mehr zu wichtigen Treffpunkten und zu lebendigen Kommunikations- und Begegnungsorten in den Pfarreien entwickelt“, führt Dorothee Steuer aus und belegt das mit einigen Zahlen: Allein 2019 wurden mehr als 216.000 Besucherinnen und Besucher in den Büchereien gezählt. Rund 2.500  Veranstaltungen fanden statt, von Vorlesestunden für Vorschulkinder, über Büchereiführungen bis hin zu Autorenlesungen, der Lesesommer-Aktion oder Literatur-Gesprächskreisen für Erwachsene. Insbesondere diese Angebote werden derzeit „sowohl von den ehrenamtlichen Büchereimitarbeitenden selbst wie von zahlreichen Nutzerinnen und Nutzern schmerzlich vermisst“, weiß Diplom-Bibliothekarin Steuer.

Die Kollekte in den Gottesdiensten am 7. und 8. November ist für die katholische Büchereiarbeit bestimmt.

Weitere Informationen gibt es hier www.buechereiarbeit-im-bistum-trier.de. (jf)