Zum Inhalt springen

Katholisches Forum wagt Rückblick und Ausblick:Meilensteine der Ökumene

Christusfest - ein Begriff, der von den christlichen Kirchen für das Jahr 2017 vereinbart wurde: Informationen hierzu gab es beim Vortrag von Verena Hammes im Katholischen Forum
Referentin Verena Hammes beim Katholischen Forum Koblenz
Datum:
9. Mai 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – Das Wort „Christusfest“ bezeichnet nicht nur die ökumenische Veranstaltung an Pfingstmontag (5. Juni) auf der Festung Ehrenbreitstein, sondern der Begriff wurde zwischen den christlichen Kirchen für das Jahr 2017 vereinbart. Dies hat Verena Hammes von der Projektstelle „Ökumene vor dem Reformationsgedenken 2017“ der Deutschen Bischofskonferenz beim Katholischen Forum in Koblenz erläutert. Schon die Einrichtung dieser Stelle bei der Bischofskonferenz bewertete die Referentin als deutliches Signal dafür, dass man katholischerseits nicht einfach darauf hoffe, „möglichst schnell und ohne großes Aufsehen durch das Jahr zu kommen“, sondern dass der Wille bestehe, sich aktiv in die Vorbereitungen einzubringen und einen eigenen katholischen Beitrag dazu zu leisten. Nur wenige wüssten, dass die Überlegungen, wie mit dem Reformationsjahr umgegangen und inwieweit es ökumenisch sein sollte, von katholischer Seite ausgegangen seien. Der damalige Präsident des Rates für die Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, habe schon 2003 bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes dafür geworben, über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen und ökumenische Impulse zu geben. Kaspers Ansicht nach hätten die Reformatoren keine neue Kirche schaffen, sondern die bestehende Kirche erneuern wollen. Deshalb sei Verena Hammes froh, dass heute nicht von „Reformationsjubiläum“ oder „Reformationsfest“ die Rede sei, sondern gemeinsam der Begriff „Christusfest“ verabredet wurde – vermutlich beeinflusst von der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 in Trier, die ja auch in ökumenischer Weise als Christus-Wallfahrt gefeiert wurde. Offiziell in den kirchlichen Sprachgebrauch aufgenommen worden sei der Begriff dann durch einen Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz , Kardinal Reinhard Marx 2015. Verena Hammes halte den Begriff für sehr gelungen, er betone „den Glauben an Jesus Christus, der uns eint, die eine gemeinsame Taufe, den Horizont zu weiten, auf alle christlichen Kirchen und Traditionen, die in der Nachfolge Jesu Christi stehen.“ Außerdem zeige der Begriff, dass Christen dankbar sein könnten, für die vielen Fortschritte der vergangenen 50 Jahre im ökumenischen Dialog. Zum Schluss blickte die Referentin auf gemeinsame Aktivitäten, etwa die am 20. Mai beginnende „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg oder den Gottesdienst der EKD in der Konstantinbasilika in Trier am 14. September. Dabei betonte sie: „Es gibt auch eine Ökumene nach 2017“. Denn dieses Jahr habe die evangelische und katholische Kirche so nah zusammengeführt, wie kaum einmal zuvor. Die vielen Begegnungen und der Versöhnungsprozess seien ein „Meilenstein, hinter den so schnell nicht wieder zurückgegangen werden kann.“ Weitere Informationen zum Ökumenischen Christusfest an Pfingstmontag gibt es beim Evangelischen Kirchenkreis Koblenz, unter Tel.: 0261-91161-29 und im Internet auf www.christusfest-koblenz.de. Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Katholischen Forums findet am Donnerstag, 22. Juni (19 Uhr), im Cusanus-Gymnasium (Hohenzollernstraße 13-17) statt. Weitere Informationen zum Katholischen Forum gibt es unter Tel.: 0261-9635590 oder auf www.keb-koblenz.de.