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Gelungene Aktion von AFH und Katholischer Familienbildungsstätte Neuwied :„MissionInklusion – die Zukunft beginnt mit dir“

AFH und FBS Neuwied zeigten in einer gelungenen Aktion mit kreativen Workshops, wie Leben mit Handicap und ohne Ausgrenzung gelingen kann.
V.l.n.r.: Sandra Schunk, Leiterin des Ambulanten Fachdienstes des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums (AFH) Neuwied sowie im Bild rechts, Tina Meeß, Koordinatorin der Katholischen Familienbildungsstätte Neuwied e. V. mit Teilnehmern und Betreuern der Freizeit.
Datum:
24. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neuwied – Wie ein Leben mit Handicap und ohne Ausgrenzung aussehen kann, zeigten Kinder und Jugendliche im Rahmen einer gelungenen Aktion des Ambulanten Fachdienstes des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums (AFH) Neuwied und der Katholischen Familienbildungsstätte Neuwied (FBS). Anlass der Initiative war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

In kreativen Workshops rund ums Thema „Musik liegt in der Luft“ hatten die Kinder und Jugendlichen viel Spaß miteinander. Danach befragt, welchen Wunsch sie zum Thema Inklusion hätte, muss Diplom-Sozialpädagogin Sandra Schunk nicht lange überlegen: „Diese Vorurteilsfreiheit, mit der die Kinder miteinander umgehen, diese Selbstverständlichkeit, das täte auch uns Erwachsenen gut.“ AFH-Kollegin Nadja Sarwar und Jenny Over, Praktikantin im Mehrgenerationenhaus Neuwied, können das nur bestätigen: „Es wird gar nicht gefragt: Warum sitzt du im Rollstuhl? Es ist einfach so.“ Es ist auch kein Thema, wenn ein Kind nicht still sitzen und sich nicht lange konzentrieren kann. Das gehört dazu. Niemanden stört das, erzählen sie.

Und die Begeisterung ist spürbar – bei den Betreuerinnen und Betreuern aber natürlich vor allem bei den Kindern. Annika ist gerade Dirigentin. Das Mädchen mit Down-Syndrom darf bestimmen, ob die anderen Workshop-Teilnehmer leise oder laut, schnell oder langsam musizieren; Lachanfälle inklusive. In einem anderen Raum sind Instrumente zu sehen, die die Kinder selbst hergestellt haben: Panflöten aus Strohhalmen, Rasseln aus Kronkorken, oder rauschende Ocean-Drums. Nebenan wird getanzt. Tanzlehrer der „Tanzschule Impuls“ sorgen für ausgelassene Stimmung und viel Bewegung. Nicht nur die neunjährige Frieda ist begeistert: „Das ist richtig schön.“
 

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Gemeinsam mit Felix (sieben Jahre) war sie bereits in der Kinderküche aktiv. Schließlich soll es bei der Präsentation am nächsten Tag leckere Snacks geben. Hat alles gut geklappt? „Klar“, erzählen die beiden. Der 14-jährige Fabian kann nicht gut sprechen, versteht aber alles. Von ihm kommt ein Daumen-hoch-Zeichen. Damit Kinder, die bei der Bewegung oder beim Sehen beeinträchtigt sind, auch gut zurechtkommen, kamen Küchenmaschinen mit extra großen Knöpfen oder Messbecher mit fühlbaren Klett-Markierungen zum Einsatz.

Damit alle, die bei der Aktion mitmachen, erfahren was es eigentlich bedeutet, ein Handicap zu haben, gibt es noch den Workshop „Selbsterfahrung mit allen Sinnen“. Hier können die Kinder eine Brille aufsetzen, die eine Sehbehinderung simuliert. Gewichte am Arm lassen eine Halbseitenlähmung erlebbar werden, ein Rollstuhl-Parcours zeigt, wie es ist, nicht laufen zu können. Ob Aerobic, Zumba oder Deko-Aktion  – die Initiative „MissionInklusion – Die Zukunft beginnt mit dir“ von AFH und FBS kam bestens an. Kindern, die an beiden Tagen teilnehmen wollten, wurde auch eine Übernachtung angeboten.

Beim Abschlussfest konnten Eltern, Familienangehörige und Freunde sehen, was die Kinder während der Aktion erlebt, hergestellt und einstudiert hatten. Beeindruckt zeigte sich auch Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Allgemeines Fazit: Aktionen dieser Art sollte es noch viel öfter geben.

(red)