Zum Inhalt springen

Soziale Lerndienste im Bistum Trier legen Jahresbericht 2016/2017 vor. :Mit Freiwilligendiensten die Gesellschaft verändern

Rund 1.000 Freiwillige engagieren sich unter anderem in Krankenhäusern und Kindertagesstätten. Das geht aus dem Jahresbericht der Sozialen Lerndienste im Bistum Trier hervor.
Hanna Ternes aus Esch macht ihr FSJ in Maria Grünewald in Wittlich
Datum:
21. Aug. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Rund 1000 junge Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr einen Freiwilligendienst im Bistum Trier geleistet. Sie engagierten sich unter anderem in Krankenhäusern, Kindertagesstätten, in der Hilfe für behinderte Menschen oder arbeiteten in Einsatzstellen im Ausland. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der Sozialen Lerndienste im Bistum Trier hervor. Hilfe bei der beruflichen Orientierung, das aktive Mitgestalten einer sozialen Gesellschaft und persönliche Erfahrungen für das ganze Leben: All das können Dienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), der Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Sozialer Friedensdienst im Ausland (SoFiA) bieten. Die von Bistum und Diözesancaritasverband getragenen Sozialen Lerndienste beraten interessierte Menschen bei der Wahl des Einsatzortes, vermitteln sie, und begleiten sie während des gesamten Dienstes. Laut Jahresbericht ist die Zahl der Freiwilligen deutschlandweit mit der finanziellen Unterstützung des Bundes auf 100.000 pro Jahr gestiegen. Das Platzkontingent der Sozialen Lerndienste betrage dabei 400 Plätze pro Jahr für das FSJ und 180 Plätze für den BFD, erklärt Claudia Lange, Öffentlichkeitsreferentin der Sozialen Lerndienste. Die Zahl 1.000 errechne sich aus diesem Kontingent und denjenigen, die ihren Dienst verlängerten. Der Freiwilligendienst sei eine besondere Form bürgerschaftlichen Engagements, das den Blick auf die Welt verändern könne, sagt Lange. „Die jungen Leute begegnen dabei Menschen, mit denen sie sonst nicht in Berührung kämen.“ Wie der Jahresbericht illustriert, gibt es doppelt so viele weibliche wie männliche Freiwillige, die meisten von ihnen sind zwischen 16 und 20 Jahre alt. Die meisten Freiwilligen arbeiteten in den Einsatzfeldern Behindertenhilfe, Kindertagesstätten, der Kinder- und Jugendhilfe, sowie in Krankenhäusern. Die Mehrzahl weiblicher Freiwilliger erklärt sich Lange unter anderem mit der Tradition der Dienste: „Früher gab es für Männer den Wehr- oder Zivildienst, aber nichts Vergleichbares für junge Frauen. Vor diesem Hintergrund haben das FSJ traditionell mehr Frauen geleistet.“ Hinzu komme, dass immer noch mehr Frauen pflegerische und pädagogische Berufe wählten als Männer. Der zweite Pfeiler neben dem Dienst in der Einrichtung sind die Bildungstage für die Freiwilligen. 36 Teamleiterinnen  und -leiter boten insgesamt 83 Seminarwochen an, in denen es um unterschiedliche Aspekte des Dienstes und der Persönlichkeitsbildung ging. Einer der Schwerpunkte im vergangenen Jahr war das Projekt „Integration und Teilhabe“. Es richtet sich an geflüchtete Menschen, die durch einen Freiwilligendienst gut in die Gesellschaft integriert werden können, und an Deutsche, die in Einrichtungen der Flüchtlingshilfe arbeiten möchten. Im ersten Jahrgang des auf fünf Jahre angelegten Projekts leisteten 19 Menschen zwischen 18 und 57 Jahren einen Freiwilligendienst, die Hälfte von ihnen waren Geflüchtete aus Afghanistan, Irak, Somalia oder Syrien, die andere Hälfte waren Deutsche. Die Aufgaben seien vielfältig: Geflüchtete zu Ämtern und Ärzten begleiten, dolmetschen, Fahrdienste, Begegnungscafés koordinieren oder Freizeitaktivitäten anbieten. Zu den Sozialen Lerndiensten gehören außerdem die Sozialen Friedensdienste im Ausland, kurz SoFiA. Im Sommer 2016 entsendete SoFiA 28 Freiwillige nach Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa. Im Jahresbericht schildern Freiwillige ihre Erlebnisse in Einsatzstellen wie einem Altenheim in Kerala in Indien oder bei den Maltesern in der Ukraine. Bei SoFiA gehe es nicht um ein „Lebenslauf-Tuning“, betont Claudia Lange. „Es gibt immer mehr Anbieter, die sozusagen einen Helfer-Trip für zwei bis drei Monate etwa nach Afrika anbieten – oft ohne große Vorbereitung. Die jungen Leute kommen häufig mit völlig falschen Vorstellungen in eine andere Kultur. Wir sehen den Freiwilligendienst vielmehr als einen Austausch von Menschen auf Augenhöhe. Dazu gehört auch eine intensive und gute Vorbereitung auf das Jahr.“ Diese umfasst beispielsweise auch den Schwerpunkt „Sicherheit in den Partnerländern“, wie der Jahresbericht illustriert. Freiwillige werden in Trainings auf mögliche Risiken hin geschult, ihre Angehörige durch Treffen umfassend informiert. Wer mehr über die Möglichkeiten eines Freiwilligendienstes erfahren möchte, erhält Informationen unter Tel.: 0651-993796300 und auf: www.soziale-lerndienste.de bzw. www.sofia-trier.de. (tr)