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Bischof Ackermann beauftragt zwei neue Seelsorgerinnen zu ihrem pastoralen Dienst:Mit „Geduld und Kraft einer Eselin“ im Dienst des Herrn

Bischof Dr. Ackermann hat zwei neue Seelsorgerinnen zu ihrem pastoralen Dienst beauftragt.
Vlnr. Ausbildungsleiter Herbert Tholl, Sandra Ackermann, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Luisa Maurer und Ausbildungsleiter Florian Kunz
Datum:
4. Sep. 2023
Von:
red/Stefan Endres
Bischof Dr. Stephan Ackermann

Trier – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 2. September die Pastoralreferentin Luisa Maurer (28) aus Quierschied und die Gemeindereferentin Sandra Ackermann (51) aus Losheim zu ihrem jeweiligen Dienst im Bistum Trier beauftragt.

Als Leitwort für ihren Beauftragungsgottesdienst im Dom und ihren pastoralen Dienst haben die beiden Seelsorgerinnen ein Wort aus dem Evangelium vom Palmsonntag gewählt, mit dem Jesus die Jünger vor dem Einzug in Jerusalem aussendet: „Bindet die Eselin los, der Herr braucht sie“. Es gehöre „Mut und Humor“ dazu, sagte der Bischof in seiner Predigt, sich für einen Leitgedanken zu entscheiden, der dazu einlade, sich „von einer Eselin inspirieren“ zu lassen. Ein vermeintlich „gewagtes“ Wort, das bei genauerem Hinsehen aber in prominenter Tradition stehe. Denn schon der Kirchenvater Augustinus und der brasilianische Bischof Dom Hélder Câmara hätten das Bild des Lasttieres für die Nachfolge Christi gebraucht. Letzterer betete: „Herr, lass mich dein Esel sein, auf dem du zu den Menschen kommst“. Die evangelische Theologin Dorothee Sölle schließlich sei davon überzeugt gewesen, dass Christus nicht anders zu den Menschen komme „als durch solche Esel wie dich und mich“.

Bischof Ackermann überreicht Luisa Maurer eine Bibel.

Daraus spreche nicht nur vordergründig ein einfältiges Selbstverständnis von Menschen, die einen Dienst in der Kirche übernähmen, sondern auch deren Selbstbewusstsein, befand der Bischof in seiner Predigt. Denn Dom Hélder habe um vier „Eselseigenschaften“ gebeten: um „Genügsamkeit, Geduld, Kraft zum Tragen und Sturheit“. Übersetzt stehe die Genügsamkeit für einen nüchternen Blick auf den Dienst, in dem es gelte, „hohe Erwartungen immer auch mit der Wirklichkeit abzugleichen, um Bitterkeit und Zynismus zu vermeiden. Die sprichwörtliche „Eselsgeduld“ sei im pastoralen Dienst notwendig, um einzusehen, dass Prozesse und persönliches Wachstum Zeit bräuchten, sagte Ackermann. Die „Kraft zum Tragen“ spreche als Wunsch aus dem vorgelesenen Auszug aus dem Brief an die Galater, in dem Paulus dazu aufruft, dass der eine des anderen Last tragen möge. Heute heiße dies für Seelsorgende auch, die „Unterschiedlichkeit im Raum der Kirche zu tragen und zu ertragen“. Die Eselseigenschaft der Sturheit schließlich stehe für das Bemühen, beharrlich und treu die gesteckten Ziele erreichen zu wollen, sagte der Bischof. Er wünschte den beiden Mitarbeiterinnen für ihren Dienst darüber hinaus jene Eigenschaften, für die das „Losbinden“ der Eselin sinnbildlich auch stünden – das Gebunden-Sein an Christus in „Freiheit und mit Halt zugleich“. Er dankte ihnen für ihre Bereitschaft zum Dienst mit all dem „Schönen und dem Schwierigen“.

Zukünftige Einsatzorte

Bischof Ackermann überreicht Sandra Ackermann eine Bibel

Die Ausbildungsleiter Herbert Tholl und Florian Kunz stellten dem Bischof noch einmal die Kandidatinnen vor, bevor sie um deren Beauftragung baten. Luisa Maurer studierte Theologie in Rom und Trier. Auf ihre Berufseinführungsphase im ehemaligen Dekanat St. Willibrord-Westeifel folgten zwei Jahre als Pastoralassistentin in Bad Kreuznach, wo sie künftig im Pastoralen Raum als Pastoralreferentin eingesetzt sein wird. Mit halber Stelle wird sie zudem neue Rundfunkbeauftragte des Bistums Trier für den Saarländischen Rundfunk und das Deutschlandradio.

Sandra Ackermann studierte Theologie im Fernkurs, absolvierte ihr Berufspraktisches Jahr in der Pfarreiengemeinschaft Dillingen und ihre anschließende zweijährige Berufseinführungsphase in der Pfarreiengemeinschaft Oberemmel-Wiltingen. Sie wird als Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Schillingen tätig sein.

Vielfältige Aufgaben

Der Bischof überreichte ihnen mit der Beauftragung je eine Bibel, die für die Verkündigung des Wortes Gottes steht. Zu ihren Aufgaben gehören darüber hinaus die religiöse und theologische Bildung, die Erteilung von Religionsunterricht, die Leitung und Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlichen und die Mitarbeit in Gremien. Bischof Ackermann dankte allen, die den Gottesdienst liturgisch und musikalisch mitgestalteten – darunter dem Projektchor des Pastoralen Raums Hermeskeil (Leitung Rafael Klar), Domorganist Josef Still, Damian Bach an der Chororgel und Trompeter Stefan Butterbach. Monsignore Ottmar Dillenburg, Leiter der Abteilung Seelsorge und Pastorales Personal im Bischöflichen Generalvikariat, überreichte nach dem Gottesdienst im Konviktshof die Urkunden an die neu Beauftragten. Mit einem kleinen Empfang, Grußworten und Zeit für Begegnung endete die Beauftragungsfeier.

Zurzeit arbeiten 254 Gemeindereferentinnen und -referenten sowie 197 Pastoralreferentinnen und -referenten mit den Menschen in Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und Pastoralen Räumen des Bistums.

 

 

Weitere Fotos von der Beauftragungsfeier

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