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Bischof Ackermann eröffnet Klausener Wallfahrt :„Mit Maria durch die Krise“

Bischof Dr. Stephan Ackermann eröffnet die Klausener Wallfahrt. Nach dem Segen in der Kirche spendete er auch den Gläubigen draußen in ihren Autos den Segen.
Bischof Ackermann bei der Predigt. Im Hintergrund das Klausener Gnadenbild. (Foto: Tobias Marenberg)
Datum:
4. Mai 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Klausen – Nach sieben Wochen war es einer der ersten öffentlichen Gottesdienste im Bistum Trier: Die Wallfahrtseröffnung in Klausen am 3. Mai mit Bischof Dr. Stephan Ackermann. Nach dem Schutzkonzept des Bistums durften 55 Gläubige mit entsprechendem Abstand und Mund-Nasen-Masken in der Kirche und 40 Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor der Kirche per Audio-Stream teilnehmen.  

Er sei froh, dass er mit seinem Optimismus, ab Mai wieder in der Kirche Gottesdienst feiern zu können, richtig gelegen habe, sagte Wallfahrtsrektor Pater Albert Seul O.P. bei der Begrüßung der Gläubigen und des Trierer Bischofs. Seul räumte ein, dass es durch die strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen natürlich nicht die gewohnte Form der Wallfahrtseröffnung und nur ein Provisorium sei. Dennoch sei er sehr dankbar, dass der Trierer Bischof sich gemeinsam mit seinen Amtskollegen so bei den jeweiligen Landesregierungen und dem Bund für eine Wiederaufnahme der öffentlichen Gottesdienste stark gemacht habe und an diesem Tag spontan nach Klausen gekommen sei. 

Ackermann ging in seiner Predigt auf die Diskussion, basierend auf einer Aussage des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble, ein, ob alles hinter dem Schutz des Lebens zurücktreten dürfe oder ob es auch dabei Grenzen gebe. „Ich verstehe ihn so, dass er deutlich machen möchte: Es kann nicht immer letztlich darum gehen, das Leben in dem Sinne zu schützen, dass wir unbeschadet und völlig unversehrt bleiben. Wir wissen, sobald wir einen Fuß vor die Tür setzen, kann uns etwas passieren. Unser Leben ist immer einem Risiko ausgesetzt.“ Damit wolle er nicht zu Leichtsinn oder Verantwortungslosigkeit aufrufen, so Ackermann, aber die Grundsatzdiskussion gehe darüber hinaus. „Die Qualität des Lebens eines Menschen bemisst sich eben nicht nur daran, ob er völlig gesund, unbeschadet und im Vollbesitz seiner Kräfte ist.“ So kenne der christliche Glauben den Unterschied zwischen „Glück“ und „Heil“. „Wenn wir vom Heil sprechen, meinen wir etwas Umfassenderes. Selbst ein Leben, das menschlich gesehen nicht besonders glücklich verläuft, kann ein Leben im Heil sein. Dafür stünden auch Wallfahrtsorte wie Klausen mit dem Gnadenbild der Muttergottes, das hier verehrt wird. „Wie kann ein Schmerzensbild einer um ihren toten Sohn trauernden Mutter zugleich ein Gnadenbild sein?“, fragte Ackermann. Das erkläre sich aus der Überzeugung des Glaubens: „Auch ein Leben, das geschlagen, verwundet, versehrt und von Krankheit getroffen ist, bleibt trotzdem im Heilsplan Gottes und fällt nicht hinaus. Das sehen wir auch an Ostern. Gott hat Jesus in der Auferstehung neues Leben geschenkt. Ihm, der menschlich gesehen gescheitert war.“

Viele verfolgten in ihren Autos den Gottesdienst (Foto: Tobias Marenberg)

Die Corona-Krise gebe vielfältigen Anlass zur Diskussion, aber auch zur Nachdenklichkeit, sagte Ackermann abschließend. „Darüber, worauf es im Leben ankommt, was wesentlich ist und wofür ich mich einsetze.“ Der Trierer Bischof dankte allen, die zum Gelingen dieser besonderen Wallfahrtseröffnung beigetragen haben. 14 Helfer hatten unter anderem den „Einlass“ kontrolliert oder die Autos eingewiesen. Nach dem Segen in der Kirche spendete Ackermann auch den Gläubigen draußen in ihren Autos den Segen. Pater Albert zeigte sich mit dem Ablauf der Eröffnung zufrieden. Das besondere Pilgerjahr 2020 stehe unter dem Motto: „Mit Maria durch die Krise“.

(sb/red)

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