Finja und Johann sind zwei von einer halben Million erwarteten Pilgern in Portugal :Mit „Mut” und „Freude” auf dem Weg zum Weltjugendtag
Trier/Aveiro – Über eine halbe Million junge Menschen aus 151 Ländern werden zum Weltjugendtag in Lissabon vom 1. bis 6. August erwartet – davon mehrere Tausend aus Deutschland. Zwei von ihnen werden Finja Marie Jacobs aus Trier-Ehrang und Johann Dahm aus Messerich in der Nähe von Bitburg sein. Während für Finja das Abenteuer schon am 23. Juli mit der Busfahrt über Frankreich in das Bistum Aveiro zu den„Tagen der Begegnung” begann, heißt es für Johann an diesem Wochenende: letzte Dinge im Koffer verstauen. Dann geht es am 31. Juli zum Flughafen Luxemburg und auf nach Lissabon.
Freundschaften mit Jugendlichen aus aller Welt knüpfen
Finja und die anderen Buspilger erleben das „volle Programm”: Nach einer Nachtfahrt in Richtung französischer Atlantikküste haben sie einen Zwischenstopp in den Städten Bayonne und in Biarritz eingelegt und hier auch französische Pilger getroffen. „Wir haben bei einer Stadtrallye Aufgaben gelöst und einen internationalen Abend veranstaltet”, erzählt die 15-Jährige. „Der sah so aus, dass die Jugendlichen ein Land zugelost bekamen und dann mit 70 Euro losziehen und landestypisches Essen einkaufen sollten. Abends hätten sie das dann kreativ vorgestellt – etwa im Stil einer Operette“, fügt Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt hinzu, der als Begleiter mitfährt. Mit dem Bus ging es dann auf einer weiteren Nachtfahrt weiter nach Portugal, ins Bistum Aveiro, das als „Venedig“ Portugals gilt. Dort sind Finja und die anderen während der „Tage der Begegnung“ in Gastfamilien untergebracht und haben schon unter anderem ein Radiomuseum, eine Porzellanmanufaktur oder eine Oldtimer-Sammlung besichtigt, ein portugiesisches Festmahl genossen und eine Wanderung mit Musik unternommen.
Gemeinsam den Glauben leben
Viel besorgen musste Finja vor der Reise nicht mehr, Schlafsack und andere wichtige Reiseutensilien waren von vergangenen Reisen wie Messdiener-Freizeiten noch vorhanden. „Obwohl ich schon Erfahrungen mit größeren Gruppen habe, ist das mein erster Weltjugendtag – und der hat natürlich nochmal eine andere Dimension.” Besonders freue sie sich darauf, andere Jugendliche aus dem Bistum und darüber hinaus aus anderen Ländern kennenzulernen. Die Zehntklässlerin zählt sich zur queeren Community und möchte sich für eine trans-freundlichere Kirche einsetzen, in der einfach alle ihren Platz haben. „Klar gibt es einige Dinge, wo ich nicht mit der Linie der Kirche übereinstimme”, sagt sie. „Aber ich glaube fest an Gott, möchte in die Kirche gehen und dazugehören. Und ich lasse mir den Glauben nicht wegnehmen.”
Zur Fahrt angemeldet hat sich die 15-Jährige genau wie Johann Dahm aus der Eifel alleine. Der junge Eifeler, der auf die Sankt-Matthias-Schule in Bitburg geht, hat sich vorgenommen, eine Art Tagebuch auf Reisen zu führen – ob in einem Notizbuch oder auf dem Tablet weiß er noch nicht. Dem 14-Jährigen geht es ähnlich wie Finja, auch er möchte neue Kontakte knüpfen und gemeinsam den Glauben leben, der ihm sehr wichtig ist. Auf ein Highlight freut er sich daher besonders:„Ich war letztes Jahr unterwegs auf einer Messdiener-Wallfahrt nach Rom. Ein Schlüsselerlebnis war die Audienz beim Papst. Ich hatte mir meinen Weg durchgebahnt bis zur Strecke, auf der er ganz nah vorbeigefahren ist. Es wäre echt toll, sowas nochmal zu erleben.” Mit dem Segen des Papstes reisen Johann und die anderen schon jetzt: In einer kurzen Videobotschaft hatte sich Franziskus am 22. Juli an die jungen Gläubigen gewandt und ihnen „eine gute Reise” gewünscht. Junge Menschen seien dazu berufen, sich auf den Weg zu machen. Sie sollten „mutig vorangehen” und „mit Freude ankommen”.
Alle drei Jahre findet der Weltjugendtag an wechselnden Orten als Fest der Begegnung statt. Von überall auf der Welt kommen katholische Jugendliche zusammen, um gemeinsam mit dem Papst ihren Glauben zu feiern. 2023 ist Portugal Gastgeberland für den 36. Weltjugendtag unter dem Motto: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1, 39). Mehr Informationen gibt es unter: www.wjt.de.